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Augsburger Anekdoten: Vom träumenden Biber, Welterbe-Pfeilen und einem schießenden Wirt

Augsburger Anekdoten

Vom träumenden Biber, Welterbe-Pfeilen und einem schießenden Wirt

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    Der träumende Biber vom Schwallech in der Altstadt.
    Der träumende Biber vom Schwallech in der Altstadt. Foto: Ina Marks

    Der träumende Biber. Das Wasser der Stadtkanäle ist in diesen Tagen abgelassen. Dabei offenbaren sich unliebsame Überraschungen – entsorgte Flaschen, eine weggeworfene Warnbake, ein Absperrgitter. Weder der niedrige Pegel noch der Unrat kümmern den Biber vom Schwallech in der Altstadt. Tief und fest schläft er dort auf seinem Inselchen. Als ob er kein Wässerchen trüben könnte. Von wegen. „Er und seine Konsorten sind schuld an den abgenagten Bäumen“, sagt eine Spaziergängerin zu ihrem Mann. Ihr ausgestreckter Arm zeigt anklagend auf das pofende Pelztier. Sie erzählt, dass ein Biber einen Nachbarschaftsstreit bei ihnen ausgelöst hat. „Der eine Nachbar hat den anderen beschuldigt, seinen Baum umgehauen zu haben.“ Bis allen klar geworden sei, dass ein Biber dahintersteckte, habe es etwas gedauert. „Aber niedlich sieht er ja schon aus“, räumt die Frau ein. Der Biber lässt sich von den Schaulustigen nicht stören. Wahrscheinlich träumt er gerade – von leckeren Bäumen.

    Nachhaltiges Wassermanagement. Seit Augsburg 2019 mit seinem historischen Wassermanagement-System Welterbestätte wurde, ist viel Wasser den Lech hinuntergeflossen. Böse Zungen unken, die meisten Bürgerinnen und Bürger hätten von der Ernennung noch gar nichts mitbekommen, weil im Welterbe-Büro personell Land unter sei und deshalb bis auf einige kleinere Veranstaltungen und Festchen nie viel passiert sei. Das ist natürlich gemein, denn die Stadt hat nach eigener Aussage so viele Projektideen, dass ihr eigentlich niemand das Wasser reichen kann. Eine davon: der Welterbelauf, der Jogger diesen Sommer entlang der 22 Welterbe-Denkmäler hätte führen sollen. Doch das Event fiel aus: Es war just für das Wochenende terminiert, an dem die Region gegen Hochwasser kämpfte. Die Pfeile, die die Teilnehmer auf Spur hätten halten sollen, haben dem nassen Sommer seitdem getrotzt. Noch immer sind sie an vielen Stellen in der Stadt zu sehen, so als wollten sie sagen: „Welterbe? Da geht‘s lang.“ Sag noch einer, die Welterbe-Aktivitäten der Stadt seien nicht nachhaltig …

    Was vom Welterbelauf übrig blieb …
    Was vom Welterbelauf übrig blieb … Foto: Nicole Prestle

    Schießende Wirte. In einer Augsburger Sportgaststätte konnte es für Gäste bis vor wenigen Tagen ziemlich gefährlich werden, wenn sie nicht wollten wie der Wirt. Zumindest warnte davor ein Aushang am Eingang. „Bei wenig Betrieb behalten wir uns vor, früher zu schießen“, stand da. Und wann wurde sonst geschossen? Erst zu Betriebsende? Wir wissen es nicht, aber immerhin wurde um Verständnis für die Aktion gebeten. Mittlerweile hat der Gastronom dem Aushang ein „l“ spendiert und schließt nun, statt zu schießen. Seine vielen Stammgäste werden es ihm danken.

    Dieser Aushang empfing bis vor ein paar Tagen die Gäste einer Augsburger Sportgaststätte.
    Dieser Aushang empfing bis vor ein paar Tagen die Gäste einer Augsburger Sportgaststätte. Foto: Andrea Wenzel
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