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Augsburger Anekdoten: Man spricht Deutsch: Die Stadtwerke wissen, wo wohnen dein Fahrrad

Augsburger Anekdoten

Man spricht Deutsch: Die Stadtwerke wissen, wo wohnen dein Fahrrad

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    Man spricht Deutsch: „Wo wohnen du?“ fragt die Swabi-App Neukunden und schlägt vor: „Bitte versuchen du es etwas später noch einmal.“
    Man spricht Deutsch: „Wo wohnen du?“ fragt die Swabi-App Neukunden und schlägt vor: „Bitte versuchen du es etwas später noch einmal.“ Foto: Nicole Prestle

    Mit unserer Reihe „Augsburger Anekdoten“ erzählen wir kleine Geschichten mitten aus dem Leben unserer großen Stadt.

    Grüner wird's nimmer. Es wird gerade viel diskutiert in Augsburg über eine grünere Innenstadt. Rathausplatz, Maximilianstraße, Grottenau - alles soll oder könnte grüner werden. Irgendwann, wenn die Stadt die Planung geplant hat und auszuschließen ist, dass Wurzeln Wasser- oder Äste Stromleitungen oder ganze Bäume Christkindlesmarkt-Händler behindern. Komisch, aber einigen Anwohnern in der Altstadt geht das offenbar zu langsam. Sie haben in einer Guerilla-Aktion selbst für Begrünung gesorgt und einen Abfalleimer zum Pflanzkorb gemacht. Gut, die Sache ist ausbaufähig, vielleicht sollte man nächstes Mal zum Beispiel die Wurzeln dranlassen. Aber die Idee ist charmant, denn wenn die Stadt in ihrem Tempo weiterplant, gilt wahrscheinlich: Grüner wird's nimmer.

    Auch eine Form der Innenstadt-Begrünung …
    Auch eine Form der Innenstadt-Begrünung … Foto: Nicole Prestle

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    Man spricht Deutsch. Die Augsburger Stadtwerke haben diese Woche ihr neues Bikesharing-Angebot swabi gestartet und gleich ein hübsches Angebot dazugepackt: Wer sich anmeldet, bekommt bis Ende des Jahres laut Werbung „125 Minuten Fahrspaß gratis“, beim aktuellen Fahrpreis sind das immerhin 10 Euro. Ein echter Schwabe greift da sofort zu und lädt die App herunter. Doch die will es genau wissen: Nach korrekter Eingabe von Name und Mailadresse fragt sie weiter: „Wo wohnen du?“ Also Adresse eingetragen. Es folgt die Bitte, eine Zahlungsart zu hinterlegen. Auch erledigt, da taucht ein roter Warnhinweis auf: „Es ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen du es etwas später noch einmal.“ Und dann: „Bitte verwenden du eine andere Karte oder wenden du sich für weitere Informationen an deine Bank.“ Alles klar. Wir machen. Und hoffen wir, dass Fahrrad tut besser funktionieren als App.

    Die Stadtwerke-App swabi lernt noch Deutsch.
    Die Stadtwerke-App swabi lernt noch Deutsch. Foto: Nicole Prestle

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    Ein fauler Nasenbär. Das Schild ist ausgerechnet in einem Auto angebracht. „Lauf Du Nasenbär“ steht auf dem Karton in großen Lettern. Zwangsweise fühlt man sich angesprochen und ist froh, dass man zu Fuß des Weges kommt - auch wenn es nur das kurze Stück zur Straßenbahn ist. Aber wer soll hier motiviert werden? Meint es eine nahestehende Person mit dem Fahrer gut und will ihn dazu ermuntern, das Auto doch mal stehen zu lassen und stattdessen lieber zu laufen? Oder ist es am Ende der Fahrer selbst, der sein Bewegungsdefizit kennt und so verhindern will, sich zu oft hinters Steuer zu setzen? Der Nasenbär scheint ein Kosename zu sein. Zumindest steht nicht Nilpferd darauf.

    Ein Nachbar scheint ein Bewegungsdefizit zu haben. „Lauf Du Nasenbär“ steht an einem Auto.
    Ein Nachbar scheint ein Bewegungsdefizit zu haben. „Lauf Du Nasenbär“ steht an einem Auto. Foto: Miriam Zißler

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    Freundliche Kassiererin. Die Aldi-Kassiererin hat viel zu tun. Menschen warten, um zu zahlen. Die Kassiererin hat zugleich die Selbstzahlkassen im Blick. Eine Frau, von der lediglich der Rücken zu sehen ist, packt ein. „Entschuldigung, meine Dame“, sagt die Kassiererin. Nichts passiert. Die Kundin verstaut weiter ihre Waren. „Entschuldigung, meine Dame“, ruft die Kassiererin ein weiteres Mal. Keine Reaktion. Die Kundin hat ihre Artikel verstaut und möchte gehen. „Entschuldigung, meine Dame“, heißt es nochmals. Man tippt der Kundin an der Selbstzahlkasse auf die Schulter und deutet an, dass sie gerufen wird. Die junge Frau nimmt ihre Kopfhörer ab. Die Aldi-Kassiererin ist nun zu verstehen: „Meine Dame, Sie haben ihr Wechselgeld noch in der Kasse liegen.“

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