Augsburg: Zwischen Losbude und Festzelt: Gögginger Frühlingsfest kommt gut an

Luis und Max fällt die Auswahl schwer. Sie haben eben beim Pfeile werfen 20 Luftballons getroffen und dürfen sich jetzt eine Belohnung aussuchen. Sie überlegen lange hin und her und entscheiden sich schließlich für Schleim in Dosen und einen Styroporflieger. Seit Freitag läuft in Göggingen wieder das traditionelle Frühlingsfest. Oberbürgermeisterin Eva Weber hatte mit zwei Schlägen beim Fassanstich offiziell die Augsburger Volksfestsaison eingeläutet. Nach dem ersten Wochenende ziehen Besucher und Schausteller eine positive Bilanz.

Während Luis und Max ihrer Preise in Mamas Handtasche packen, hat sich Leoni Fleck am Sonntagmittag einen Stand weiter an der Losbude für eine Wanduhr entschieden. Die soll bald in ihrem Kinderzimmer hängen, erzählt sie stolz. 

Leonie ist zusammen mit Mama Sonja, Papa Christian und Schwester Maja auf dem Gögginger Frühlingsfest. "Hier gibt es einfach etwas mit den Kindern zu erleben und wir nutzen die Gelegenheit auch gleich zum Mittagessen", erzählt Christian Fleck, während Tochter Maja schon ungeduldig zum Aufbruch drängt. Sie will unbedingt noch eine Runde Karussell fahren. 

Familien nutzen Gögginger Frühlingsfest für gemeinsamen Ausflug

Die Stimmung ist am Sonntagmittag gut. Papas verbiegen sich, um Platz im Feuerwehrauto zu haben oder werden im Auto-Scooter selbst wieder zum Kind, in dem sie ihrem Nachwuchs die besten Manöver erklären. Und auch die Mamas wirken entspannt und decken sich unterdessen mit gebrannten Mandeln ein. Auch Familie Kleindienst ist unterwegs. "Wir schauen mal, ob wir vielleicht Bekannte treffen und genießen einfach die Abwechslung", sagt Papa Roland. 

Gute Laune haben auch die Schausteller. Göggingen sei immer ein schöner Auftakt in die Saison, heißt es. Das gute Wetter in den ersten Tagen habe ebenso seinen Beitrag zu einem gelungenen Auftakt geleistet. So sieht es auch Karin Springer, die die Pfeilwurf-Bude betreibt. Seit mehr als 35 Jahren ist sie auf dem Gögginger Frühlingsfest vertreten: "Das ist der Auftakt ins Jahr. Auch wirtschaftlich. Und ich bin einfach mit Leib und Seele in meinem Beruf und freue mich drauf, dass es wieder losgeht."

70 Bilder

Während draußen auf dem Platz vor allem Familien unterwegs sind, sind im Binswanger-Festzelt alle Generationen vertreten. Am Sonntagmittag ist das Zelt zu mehr als zwei Dritteln gefüllt, die Gäste lassen es sich bei Schweinebraten mit Knödeln, Riesenbreze und Musik gut gehen. "Es ist auch mal schön, wenn man am Sonntag nicht selber kochen muss und stattdessen mit Freunden und bei guter Musik zusammen sein kann", freut sich eine ältere Frau. 

Europaabgeordneter Weber spricht im Binswanger-Zelt auf dem Frühlingsfest

Politisch wurde es dann am frühen Sonntagabend. Die Augsburger CSU hatte zum Dämmerschoppen geladen. Hauptredner war der Europaabgeordnete und Spitzenkandidat für die Europawahl am 9. Juni, Manfred Weber. Zu Beginn seiner Rede ergriff Weber Partei für die Bauern. Es gehe bei deren Protesten nicht um Almosen oder Subventionen. Sondern darum, ob Lebensmittel auch künftig in Deutschland produziert werden oder aus Tschechien oder Polen kommen. „Die Bauern protestieren für das Richtige“, so Weber. Bei den Entwicklungen zum Klimaschutz forderte Weber mehr gesunden Menschenverstand bei der Lösung von Problemen anstelle von Ideologien. Das Verbot des Verbrenner-Motors bezeichnete er als schweren Fehler.

Das Gögginger Frühlingsfest geht noch bis 17. März. Geöffnet ist es Montag bis Samstag von 14 bis 23 Uhr und sonntags von 10.30 bis 23 Uhr. Flankiert wird es von einem bunten Programm im Festzelt.