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Augsburg: Zoo in Trauer um tote Elefantendame: "Targa war eine coole Socke"

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Zoo in Trauer um tote Elefantendame: "Targa war eine coole Socke"

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    Stefan Zips und Tamara Kropfhammer kümmern sich seit drei Jahren ausschließlich um die Elefanten im Augsburger Zoo.
    Stefan Zips und Tamara Kropfhammer kümmern sich seit drei Jahren ausschließlich um die Elefanten im Augsburger Zoo. Foto: Lisa Gilz

    Das Schild von Targa ist schon weg – die große Trauer der Elefantenpflegerinnen und -pfleger bleibt. Obwohl ihnen klar war, dass die Elefantendame zuletzt abgebaut hatte, war ihr Tod für Tamara Kropfhammer ein Schock. Am Vorabend habe sie der Elefantin noch eine gute Nacht gewünscht, sagt die Pflegerin. Am nächsten Tag habe sie sie dann tot am Boden gefunden. "Ich musste sofort anfangen zu plärren", erzählt

    Trotz des Alters war Europas ältester Elefant sehr verspielt

    So kurz nach Targas Tod fällt es der Pflegerin nicht leicht, die Tränen zurückzuhalten. "Aber jemand muss sich ja um die anderen Elefanten kümmern." Die Erinnerungen, die sie an ihr Lieblingstier hat, sind noch frisch. An den "Quatschkopf", wie sie die Elefantin gerne nannte. "Obwohl sie so ein überdurchschnittlich hohes Alter hatte, war sie noch jung im Kopf und für ihre 67 Jahre sehr verspielt", sagt Kropfhammer und lächelt kurz. Erst vor ein paar Wochen hatte sie Fotos mit Targa gemacht. Bilder, die sie für immer an die Elefantin erinnern werden, die ihr manchmal das Wasser aus ihrer Fußbadwanne überschüttete und sie gerne ärgerte.

    Louise und Frosja, die beiden übrig gebliebenen Elefantendamen, bemerkten den Verlust beim Betreten des Freigeheges. Obwohl der Körper von Targa schon in die Pathologie gebracht worden war, wo er für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung steht, erkannten die beiden sofort den Ort, an dem sie gelegen hatte und beschnüffelten die Stelle. "Sie trauern aber nicht, wie es Targa bei Burmas Tod letztes Jahr getan hat", sagt Zips. Die beiden Elefantinnen hatten ein enges Verhältnis, Targa zeigte sich damals sichtlich betrübt.

    Tod im Zoo: Manche Augsburger sind mit Targa großgeworden

    Auch den Zoobesuchern fällt Targas Abwesenheit auf. Heinz Barth kannte die Elefantin schon seit seiner Kindheit. Zunächst besuchte er die Tiere als kleines Kind und später mit seiner Frau Anni, seinen Kindern und Enkelkindern. "Nur während des Corona-Lockdowns konnten wir Targa leider nicht sehen", sagt der gebürtige Augsburger.

    Heinz und Anni Barth sind regelmäßig im Zoo. Heinz kannte Targa schon, als er noch ein kleiner Bub war.
    Heinz und Anni Barth sind regelmäßig im Zoo. Heinz kannte Targa schon, als er noch ein kleiner Bub war. Foto: Lisa Gilz

    Einer anderen Besucherin geht es ähnlich: "Ich bin quasi mit Targa groß geworden." Die Augsburger Lehrerin, die nicht mit dem Namen erwähnt werden möchte, findet die enge Beziehung zwischen den Pflegern und den Tieren eine "geniale Sache". Sie selber habe eine ganz besondere Erinnerung an Targa. Mit ihrer Schulklasse habe sie an einer Fütterung teilgenommen und sei den Elefanten ganz nah gekommen. Die Elefantendame werde sie auf jeden Fall vermissen, sagt die Augsburgerin. "Targa war eine coole Socke."

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