Die Corona-Pandemie hat in diesem Jahr sehr viele Veranstaltungen ausgebremst. Die in Augsburg beliebte Osterdult musste ersatzlos abgesagt werden. Das sogenannte Freiluftkaufhaus zwischen Vogeltor und Jakobertor hat stets zwei Termine im Jahr. Die Herbstdult ist von Samstag, 3. Oktober, bis Sonntag, 11. Oktober, angesetzt. Wegen Corona sind allerdings bundesweit alle Großveranstaltungen bis 31. Oktober untersagt.
Theoretisch wäre es denkbar, die Dult auf einen späteren Termin zu verlegen. Wie zu hören ist, gilt diese Variante als eher unwahrscheinlich. Die Stadt Augsburg ist dabei, mit den Marktkaufleuten Alternativen auszuarbeiten. Wie berichtet, stehen seit Kurzem regelmäßig am Augsburger Stadtmarkt zwei Stände von Dult-Händlern. Dieses Angebot gilt freitags und samstags. Verkauft werden darf ein Sortiment, das nicht mit dem Marktangebot konkurriert. Hüte und Stoffe waren zuletzt am Markt zu erwerben.
Herbstdult 2020: Mehrere Plätze in der Innenstadt sind im Rennen
Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle sagt auf Anfrage unserer Redaktion: „Noch ist die Dult nicht abgesagt.“ Derzeit werde intensiv an einem Hygienekonzept gearbeitet. Hübschle bestätigt, dass alternative Standorte und somit eine räumliche Entzerrung von Ständen denkbar sei: „Eventuell können den Händlern ähnlich wie jetzt bei den Schaustellerbetrieben verschiedene dezentrale Plätze in der Innenstadt angeboten werden.“
Marktamtsleiter Werner Kaufmann, der für die Dult zuständig ist, informiert, dass der Martin-Luther- Platz für Stände grundsätzlich infrage komme. Derzeit sind laut Stadtratsbeschluss ein Trampolin oder alternativ ein Spielgeschäft sowie ein Stand mit Süßwaren genehmigt. Kaufmann: „Falls hier Warenhändler zum Zuge kommen, müsste der Stadtratsbeschluss ergänzt werden.“ Ein Antrag des Verbandes der Marktkaufleute liege jedenfalls vor. Bei der Dult ist der Sonntagsverkauf erlaubt.
Gebühren fallen für Markthändler bei Sondernutzung nicht an
Bei Ständen in der Innenstadt würden dagegen übliche Ladenöffnungszeiten gelten. Welcher Händler mit einem Stand zum Zug komme, darüber entscheide der Verband der Marktkaufleute, so Kaufmann. Beantragt wurden nach seinen Worten auch Flächen auf dem Königsplatz und dem Willy-Brandt-Platz. Die Stadt würde finanziell den Markthändlern entgegenkommen. Gebühren fallen nicht an. So hat es der Stadtrat entschieden.
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