Der Kongressparkhaus-Minderheitseigentümer Jürgen Wowra hat jetzt eine erste Illustration eines von ihm ins Spiel gebrachten "grünen Parkhauses" am Wittelsbacher Park vorgestellt. „Ein modernes grünes Parkhaus kann entweder durch dessen Sanierung, oder aber auch nach dem Abriss der alten Bebauung mit einem Parkhausneubau in circa einem Jahr realisiert werden. Augsburg hätte dann zeitnah das Parkhaus-Problem gelöst", so Wowra. Denkbar wäre eine begrünte Außenfassade mit Photovoltaikmodulen.
Kongressparkhaus in Augsburg: Eigentümer im Streit
Wie berichtet ist Wowra für eine reine Parklösung, sei es durch Sanierung oder Neubau des Parkhauses. Wowra gehören 0,4 Prozent der Immobilie. Mehrheitseigentümer Bernhard Spielberger will wie berichtet eine Groß-Tiefgarage mit einer darüber liegenden Senioren-Wohnanlage bauen. Eine Parkhaus-Sanierung sei nicht möglich, der Tiefgaragen-Bau rechne sich nur mit einer mehrstöckigen Wohnbebauung darüber, weil das Parkgaragen-Geschäft angesichts der schwankenden Auslastung kaum rentabel sei, so Spielberger.
Wowra hält dem öffentlich nun entgegen, dass man pro Jahr um die 800.000 Euro aus dem Parkgaragen-Betrieb erlösen könne. Gehe man davon aus, dass Abriss und Neubau eines Parkhauses sechs bis acht Millionen Euro kosten, sei der Invest sehr wohl rentabel. Die Parkplätze seien dann deutlich schneller da als bei Spielbergers Lösung. Laut Wowra hat die hinter dem Dorint stehende HR-Gruppe als Teileigentümer Zustimmung zu seinen Überlegungen signalisiert, wobei Spielberger in der Eigentümergemeinschaft über eine absolute Mehrheit verfügt. Der HR-Gruppe gehört auch ein Grundstück südlich des Parkhauses, das gemäß früherer Planungen mit einem Wohnhaus bebaut werden sollte.
Passt eine Bebauung überhaupt an den Park?
Zuletzt brachte sich auch die Alt-Augsburg-Gesellschaft mit einem Lösungsvorschlag ein. Sie würde ein großteils unterirdisches Schneckenparkhaus favorisieren, weil dies der Lage direkt am Park angemessener sei. Das bisherige Parkhaus habe sich kaum in die Lage am Park eingefügt, eine neuerliche Bebauung sei nicht angemessen, so der Verband, der sich für die Stadtgestaltung engagiert. Wer den Bau finanzieren sollte, ist aber unklar, zumal das Areal ja den Parkhaus-Eigentümern gehört.
Diskussion über Abriss des Überbaus
In einem ersten Schritt wird es nun aber um deutlich weniger hochfliegende Überlegungen drehen. Wie berichtet will die Stadt Augsburg einen Abriss des so genannten Überbaus am Parkhaus (aber nicht des Parkhauses selbst) anordnen. Grund sind Bedenken, was die Standsicherheit der unvollendeten Wohnbauruine betrifft. Für kommenden Donnerstag ist eine Eigentümerversammlung der Kongressparkhaus-Teilhaber zum Thema anberaumt. Spielberger hält einen isolierten Abriss des Überbaus für äußerst schwierig und favorisiert einen Gesamtabbruch. Wowra kündigte in der Vergangenheit Klage gegen eine etwaige Abrissverfügung der Stadt an und regte eine Sicherung mit Netzen an, hat davon inzwischen aber wieder Abstand genommen.