Passanten wird es schon aufgefallen sein. Dort, wo einmal in großen Lettern Glyzerin an dem Klub in der Gögginger Straße stand, wurde frisch gestrichen. Bungalow steht nun dort. So heißt der neue Klub, der am Freitagabend, 11. November, mit Automaticmusic seinen großen Einstand feiert. Christoph Steinle will den Klub, der einmal das Kerosin beherbergte, wieder beleben. „Ich wurde von dem Besitzer angesprochen, ob ich mich darum kümmern will“, sagt er. Steinle wollte und sagte zu.
Der 34-Jährige ist seit vergangenem Jahr nicht nur in der Augsburger Gastronomie in aller Munde: Im Dezember 2015 brachten Steinle und sein Geschäftspartner den August-Gin auf den Markt. Damit hatte sich der Gin-Liebhaber seinen Traum erfüllt, einmal seinen eigenen Gin zu kreieren. Der August-Gin kommt an: Rund 15000 Flaschen wurden im ersten Jahr verkauft.
Aus einem Zufall wird eine Geschäftsbeziehung
Mit dem Bungalow-Klub geht er zwar einen neuen Weg, hat sich für sein neues Projekt aber erfahrene Mitstreiter mit ins Boot geholt. „Vor Wochen habe ich gerade draußen die Fassade gestrichen, als Sebastian Hrabak mit dem Auto vorbeifuhr“, erzählt Steinle und lacht. Aus dem Zufallstreffen wurde eine Geschäftsverbindung: Der Inhaber der Schwarzen Kiste zeigte Interesse an seinem Projekt. Denn neben dem Bungalow-Klub hat Steinle auch das nebenanliegende Lokal, ehemals Brennbar, übernommen. In den vergangenen acht Jahren stand die Lokalität leer.
Nun wird ihr ebenfalls neues Leben eingehaucht. Sebastian Hrabak, 35, eröffnet dort ein „Popup“ Schwarze-Kiste-Restaurant, also ein Restaurant, das vorerst nur zu besonderen Veranstaltungen öffnet. „Wir wollen hier langsam etwas aufbauen und nicht sofort ins Tagesgeschäft starten“, sagt Hrabak, der neben der Schwarzen Kiste an der Haunstetter Straße auch die Filialen am Kö und am Moritzplatz betreibt.
Start am Freitag
So wird das Restaurant am Freitag um 19 Uhr öffnen, bevor später im nebenanliegenden Bungalow-Klub bei Automaticmusic (Einlass 23 Uhr) gefeiert wird. „Wir haben schon sehr viele Reservierungen für den Abend“, sagt Hrabak. Rund 60 Personen finden in dem Restaurant Platz. An dem Abend wird es eine À-la-carte-Auswahl geben. Hrabak: „Wir wollen immer etwas Anderes, immer etwas Besonderes bieten.“ Am Freitag gibt es etwa Ramen (japanische Nudeln), Dal (indisches Linsen-Gericht) oder Flank Steak. Der nächste Restaurantbetrieb ist für Samstag, 3. Dezember, geplant. Dann steigt im Bungalow der „Glimmer Club“, nebenan können sich die Gäste zuvor stärken. „An Silvester planen wir dann gemeinsam eine Party mit Menü und besonderen Cocktails“, sagen Steinle und Hrabak.
In der Silvesternacht können die Gäste voraussichtlich auch die Kellerbar des Lokals nutzen. In dem Gewölbe steigen schon jetzt Privatpartys. „Langfristig soll es im Bungalow einen bunten Mix an Veranstaltungen, etwa auch Live-Konzerten, geben. Aber die Planungen laufen erst an. Wir haben ja beide auch bestehende Unternehmen, die unsere Aufmerksamkeit brauchen.“