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Augsburg: Wirt vs. Wirt: "Bob" kandidiert wie CSU-Mann Leo Dietz für den Landtag

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Wirt vs. Wirt: "Bob" kandidiert wie CSU-Mann Leo Dietz für den Landtag

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    Stefan "Bob" Meitinger ("Die Partei") und Leo Dietz (CSU) treten bei der Landtagswahl im selben Stimmkreis Augsburg-West an.
    Stefan "Bob" Meitinger ("Die Partei") und Leo Dietz (CSU) treten bei der Landtagswahl im selben Stimmkreis Augsburg-West an. Foto: Peter Fastl

    Man dutzt sich. Den Augsburger Gastronomen Stefan Meitinger kennen die meisten nur als "Bob". Und Gastronom Leo Dietz ("Peaches", "Cube") ist für fast alle Augsburger "der Leo". Bisher waren die beiden, je nach Betrachtungsweise, nur Kollegen oder Konkurrenten auf dem gastronomischen Feld. Nun machen sie sich auch politisch Konkurrenz. seit 2008 im Stadtrat, will für die CSU in den Landtag einziehen. Er tritt im Stimmkreis Augsburg-West an und gilt als Favorit. Im selben Stimmkreis hat inzwischen auch der Polit-Neuling Stefan "Bob" Meitinger seinen Hut in den Ring geworfen – er tritt bei der Landtagswahl für die Satirepartei "Die Partei" an.

    Landtagswahl in Augsburg: Wie viel Prozent holt Stefan "Bob" Meitinger?

    Aus einer Bierlaune heraus habe er sich überreden lassen, erzählt Stefan Meitinger. "Was nicht heißt, dass ich es nicht ernst meine. Ich stehe zu meinem Wort und wenn ich gewinne, zeige ich auch vollen Einsatz", verspricht er. Doch seine Erfolgsaussichten rechnet er sich als nicht allzu hoch aus. Bei der vergangenen Kommunalwahl vor drei Jahren hatte es "Die Partei" in Augsburg auf 1,5 Prozent gebracht, bei der Landtagswahl 2018 im Augsburger Westen auf 1,3 Prozent – damals allerdings ohne Direktkandidaten. Dass die Satirepartei nun einen Wirt gegen den Gastronomen Leo Dietz ins Rennen schickt, sei "natürlich purer Zufall", beteuert Roland Kurschat, "Partei"-Vorsitzender in Augsburg. Die CSU wolle die Landtagswahl auch zu einer Abstimmung über die Ampel-Regierung auf Bundesebene machen, sagt er. "Wir machen die Abstimmung über den Lieblingswirt."

    Zu seinem Gastro-Konkurrenten will sich CSU-Mann Leo Dietz auf Anfrage nicht äußern. Dass Meitinger wegen seiner Bekanntheit – er führt inzwischen ein kleines Gastro-Imperium – den anderen Parteien und damit auch der CSU ein paar Prozent wegnehmen könnte, damit rechnet man aber bei den Christsozialen. Für die SPD tritt im Westen der Augsburger Stadtrat Florian Freund an; für die Grünen ist es Cemal Bozoglu, der bereits im Landtag sitzt. Parteien, die sich allzu wichtig nehmen, seien nicht seins, sagt Stefan Meitinger – weshalb er sich bei der "Partei" gut aufgehoben fühle. "Eine Satirepartei ist für mich genau das Richtige", so Meitinger. "Dann gehe ich mit Söder mal ein Bierchen trinken und sage ihm, was mir an seiner Rede gerade nicht gefallen hat", so sein Plan.

    CSU-Kandidat Leo Dietz wird zum Konkurrenten

    Bier spielt im Wahlprogramm von "Bob" ohnehin eine große Rolle. "Bier darf nicht teurer werden!" – das ist eine zentrale Forderung. Außerdem wolle er ein Gesetz auf den Weg bringen, dass Bier in Bayern nicht mehr mit Limo gemischt werden darf. "Und auf Weißwurst mit Ketchup stehen mindestens drei Jahre Knast." Derzeit sammelt "Die Partei" in Schwaben Unterschriften, um überhaupt bei der Landtagswahl antreten zu dürfen, rund 500 fehlen aktuell noch. Gesammelt wurde auch bei der von Stefan Meitinger veranstalteten Konzertreihe Sommer am Kiez. "Ich bin zuversichtlich, dass es an den Unterschriften nicht scheitern wird", sagt der Gastronom.

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