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Augsburg: Wird ein Feldweg für 300.000 Euro zum Radweg ausgebaut?

Augsburg

Wird ein Feldweg für 300.000 Euro zum Radweg ausgebaut?

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Der Kirschenweg zwischen Hammerschmiede und Firnhaberau ist momentan eine Art Feldweg
    Der Kirschenweg zwischen Hammerschmiede und Firnhaberau ist momentan eine Art Feldweg Foto: Anna Kondratenko (Archiv)

    Über den Bau eines Geh- und Radwegs zwischen den Stadtteilen Firnhaberau und Hammerschmiede wird seit Langem diskutiert. Die Stadtverwaltung möchte ihn. Sie ruderte dann aber zurück, weil Anwohner und Stadträte an der Notwendigkeit der Investition zweifeln. Immerhin wären mindestens 300.000 Euro als Investition nötig. Man könne sehr wohl mit dem jetzigen Feldweg leben, sagen zumindest einzelne Anwohner. Die Stadt Augsburg lässt offen, wie sie verfährt. Es gibt allerdings einen Fahrplan. 

    Eine Anwohnerin wandte sich an unsere Redaktion, weil an der Kreuzung Sonnenbachweg/Kirschenweg in der Hammerschmiede eine Verkehrszählung gemacht worden sei. Ohne Einwilligung der Anwohner seien zudem Grundstücke gefilmt worden - was die Stadt allerdings dementiert. Vor Ort frage man sich, ob der Rad- und Gehweg nun komme. 

    Die Entscheidung trifft der städtische Bauausschuss

    Auf Anfrage teilt die Stadt Augsburg mit, dass noch nichts entschieden sei. Das Ergebnis der Verkehrszählung soll Aufschluss für das weitere Vorgehen sein, heißt es aus dem Mobilitäts- und Tiefbauamt: "Die Bauverwaltung wird die Zählung auswerten und die Ergebnisse dem Bauausschuss vorstellen. Der

    Das Thema ist seit Langem in der Diskussion. Der Ausbau des Geh- und Radwegs am Kirschenweg zwischen dem Wendehammer an der Kindertagesstätte „Villa Kunterbunt“ und der Albrecht-Dürer-Straße wurde im Oktober 2023 im städtischen Bauausschuss behandelt. Stadträte forderten zusätzliche Informationen. Eine Verkehrszählung wurde in Auftrag gegeben. Ein Beschluss des Bauausschusses wurde zurückgestellt. Die Bauverwaltung wurde gebeten, Alternativrouten zu prüfen, eine Zählung der Radfahrer vorzunehmen und die entsprechenden Ergebnisse dem Bauausschuss vorzustellen.

    Die Stadt erläutert Verfahren bei Verkehrszählung

    Die Stadt reagiert aktuell zum Verfahren bei der Verkehrszählung. Diese wurde von der Stadt an die Firma Geovista vergeben. Das Unternehmen habe mit der Stadt einen Rahmenvertrag über Verkehrszählungen geschlossen. Geovista habe dementsprechend ein Kamerasystem an einem Laternenmast beim Kirschenweg installiert. Es wurden sowohl die östliche als auch die westliche Seite des Kirschenwegs gezählt. Faktoren wie das Bringen und Abholen von Kindern (Villa Kunterbunt) flossen in die Auswertung ein.

    Die Videoerfassung und -auswertung sei eine inzwischen übliche Zählmethode, informiert die Stadt. Datenschutzrechtlich bliebe festzuhalten, dass keinerlei personenbezogenen Daten erfasst würden. Das Videomaterial des öffentlichen Straßenraumes werde ausschließlich hinsichtlich für den motorisierten Verkehr und die Radler ausgewertet. 

    Dabei betont die Stadt: "Kennzeichen oder Gesichter von Passanten sind nicht identifizierbar und können mit der eingesetzten Technik in Verbindung mit der Art der Installation auch nicht erfasst werden." Zudem sei dies von keinerlei Belang oder Interesse hinsichtlich der Zählung. Das Videomaterial sei bei der Stadt nicht vorhanden und werde vom Dienstleister nach Abschluss des Auftrages gelöscht.

    Die Stadt Augsburg fördert das Radeln.
    Die Stadt Augsburg fördert das Radeln. Foto: Silvio Wyszengrad

    Laut Stadt wurde zudem ein Hinweisschild an einem Laternenmast angebracht. Es wies darauf hin, dass es sich um eine Verkehrszählung und nicht um eine Geschwindigkeitskontrolle handelte. Somit sei eine transparente Information aller interessierten Personen ermöglicht worden. "Nachfragen gab es im Erfassungszeitraum bei der Stadtverwaltung nicht", heißt es weiter. Private Grundstücke seien nicht im Erfassungsbereich der Kamera gelegen. 

    Die Stadt verfolgt das Ziel, Augsburg zu einer Fahrradstadt zu entwickeln. Ein einstimmiger Beschluss des Stadtrats im November 2012 hatte dieses Ziel ausgegeben. Radfahren soll in der Stadt Spaß machen und sicher sein; mehr Menschen in Augsburg sollen das Rad als Verkehrsmittel wählen. Es wurde eine Vielzahl an Radwegen neu gebaut oder modernisiert. Zusätzliche Abstellplätze für Räder wurden ferner geschaffen. 

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