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Augsburg: "Wir haben keine Wahl": Das Café Centro in der Maxstraße schließt

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"Wir haben keine Wahl": Das Café Centro in der Maxstraße schließt

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    Betreiberin Sarah Smolik vor ihrer Lieblingswand im Café Centro – die mit der Schließung des Bistros am Augsburger Moritzplatz auch verschwinden wird.
    Betreiberin Sarah Smolik vor ihrer Lieblingswand im Café Centro – die mit der Schließung des Bistros am Augsburger Moritzplatz auch verschwinden wird. Foto: Lisa Gilz

    Es war Liebe auf den ersten Blick. Die Lage, die Größe des Cafés, sein Potenzial: Wenn Sarah Smolik sich an die Anfänge zurückerinnert, lächelt sie. Das Centro und sie, das sei schon eine besondere Beziehung, sagt sie. Eine, die bald enden wird: Zum Ende des Monats wird die 30-Jährige ihr Café in der Augsburger Maximilianstraße schließen. "Wir haben keine Wahl", sagt sie.

    Das "Centro" eröffnete nur wenige Monate vor der Corona-Pandemie

    Im Sommer 2019 wagte Smolik gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Daniel Albinger den Schritt und erfüllte sich ihren lang gehegten Traum: Das Centro eröffnete im Juli. Die Vision: ein Stück Italien nach Augsburg bringen. Cappuccini, Cornetti, Cannoli, Crostini – all das gab es ab sofort bei Smolik und ihrem Team. Auch für private Feiern war das zentral gelegene Centro eine beliebte Adresse. "Das war das größte Geschenk überhaupt: So viele Gäste bei ihren besonderen Momenten zu begleiten", sagt die junge Meringerin. Verlobungen, Hochzeiten, Geburtstage, Abschiede: Mit ihrem Team hat sie viele Feste begleitet. Wenn es denn möglich war.

    Denn nur wenige Monate nach der Eröffnung des Cafés sollte der erste große Einschnitt folgen: die Corona-Pandemie. "Das hat uns erst mal den Boden unter den Füßen weggezogen", sagt Smolik. Dank eines "To go"- und Lieferangebots hielt sich das Centro über Wasser. Wenn die junge Gastronomin von Mindestabstand, Maskenpflicht und Alkoholverbot auf der Maxstraße erzählt, ist ihr aber anzuhören, wie kräftezehrend diese Zeit gewesen sein muss. "Wir waren so froh, als wir wieder richtig öffnen konnten. Wir wussten aber auch: Jetzt darf nichts mehr dazwischenkommen."

    Das Centro in Augsburg schließt zum 30. Oktober

    Smolik und Albinger hatten auf gute Umsätze im vergangenen Sommer gehofft. Dann machte ihnen eine über zweimonatige Baustelle am Moritzplatz, direkt vor der Tür des Centro, das Geschäftsleben schwer. "Wir haben nicht mal halb so viel verdient wie geplant", sagt die 30-Jährige. Die ungewisse Zukunft angesichts der Inflation, die steigenden Energiekosten ließen ihr nun keine Wahl: "Das erstickt wirklich jegliche Hoffnung: Finanziell bereits gebeutelt kommen wir so nicht durch den Winter."

    Am 30. Oktober wird das Centro schließen. Wer in die Räume zieht, ist noch nicht bekannt. Smolik will ihre Liebe zu Italien auch weiterhin mit möglichst vielen Menschen teilen: Ihren Catering-Service wird sie fortführen.

    Kennen Sie schon unsere Reihe "Augsburger Allgemeine Original"? In der neuen Video-Serie "Mensch, Maxstraße" zeigen wir Augsburgs Prachtmeile von einer anderen Seite. Mit dabei: Sarah Smolik vom Café Centro. Die vier Episoden können Sie sich mit einem Plus-Abo hier anschauen.

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