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Augsburg: Wieder Steinewerfer an B17: "Allein der Schreckeffekt kann gefährlich werden"

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Wieder Steinewerfer an B17: "Allein der Schreckeffekt kann gefährlich werden"

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    Nachdem offenbar Unbekannte Steine von einer B17-Brücke auf Autos geworfen haben, ermittelt die Augsburger Polizei.
    Nachdem offenbar Unbekannte Steine von einer B17-Brücke auf Autos geworfen haben, ermittelt die Augsburger Polizei. Foto: Christoph Kölle (Symbolbild)

    Der Stein muss genau dort auf der Windschutzscheibe eingeschlagen haben, wo der Fahrer hinter dem Steuer saß. Zumindest zeigt das ein Foto, das ein Mann auf unserer Facebookseite "Alles aus Augsburg" gepostet hat. Darauf ist eine erhebliche Einschlagstelle zu sehen - direkt über dem Lenkrad. "Ich habe Glück, dass ich noch lebe", schreibt der Betroffene. Wie berichtet, haben Unbekannte am Mittwoch in Augsburg von einer Eisenbahnbrücke auf Höhe Gablinger Weg/Bärenkeller Steine auf die B17 geworfen und zwei Autos getroffen. Am Freitag meldet die Polizei erneute Vorfälle.

    Die Steine, die am Mittwochvormittag vermutlich von der Brücke geworfen wurden, müssen ungefähr golfballgroß gewesen sein. Die alarmierte Polizei hatte solch einen Stein bei der Überprüfung der Brücke noch vorgefunden. Jetzt wird ermittelt und um Zeugenhinweise gebeten. Einer der betroffenen Autofahrer hatte auf der Brücke zwei Personen wahrgenommen, als das Wurfgeschoss in seiner Scheibe einschlug.

    Steinwürfe seien immer gefährlich, sagt Polizeisprecher Siegfried Hartmann - allein schon wegen des Schreckeffekts, der nicht unterschätzt werden dürfe. Schließlich knalle es dann ordentlich. Am Freitag gab es weitere Vorfälle, hinter denen Steinewerfer vermutet werden. Wie die Polizei auf Nachfrage bestätigt, wurden mittags gegen 12 Uhr zwei Fahrzeuge auf der B17 im Bereich Gersthofen getroffen, wie auch ein Auto auf der B17 in Augsburg - wieder im Bereich Gablinger Weg. Schon in der Vergangenheit hatte es an der Stelle wohl immer wieder mal Steinwürfe gegeben.

    Autobahnpolizei kontrolliert auch in Augsburg Brücken

    Leserin Barbara S. berichtet, dass ihr und ihrem Lebensgefährten im April 2021 genau dort das Gleiche widerfahren sei. Die Dellen im Autodach waren erheblich, der Schaden betrug 2500 Euro. "Die Polizei hat nie jemanden gefunden. Aber wenn das an derselben Stelle immer wieder passiert, muss man das doch besser überwachen", meint sie. Peter Schwab, der seit vielen Jahren bei der Autobahnpolizei arbeitet, bestätigt, dass von der Brücke in der Vergangenheit schon öfters Steine flogen.

    Er und seine Kolleginnen und Kollegen kontrollierten die Überführung bei Streifenfahrten immer wieder. Bei der Brücke handele es sich um eine stillgelegte Eisenbahnbrücke. Jugendliche nutzten diese gerne als Treffpunkt. In dem Fall von Mittwoch, sagt Schwab, sei tatsächlich was dran. Doch meist steckten hinter gemeldeten, angeblichen Steinwürfen herkömmliche Steinschläge. Steine also, die beim Fahren aus Reifen hochgewirbelt werden. "Das kann sogar von der Gegenspur kommen." Um solche Schäden zu vermeiden, hat der Autobahnpolizist ein paar Tipps.

    Die Dellen auf dem Dach waren tief.
    Die Dellen auf dem Dach waren tief. Foto: Barbara S.

    Gefahr des Steinschlags: Polizist rät zu Abstand zu Lkw

    "Halten Sie von jedem Lkw, der frisch auf die Autobahn oder Bundesstraße einbiegt, viel Abstand." Manche kämen von Baustellen und hätten allein deshalb Steine im Profil der Reifen. "Wenn ein Lkw auf Tempo 80 beschleunigt, löst sich definitiv alles, was im Reifenprofil steckt." In so einem Fall sei der Halter des Fahrzeugs für einen entstandenen Schaden allerdings nicht haftbar. Anders sehe es aus, wenn sich ein Stein von der Ladung eines Lasters löse. "Wenn jemand sicher ist, dass sein Auto von einem Stein aus einer Ladung getroffen wurde, soll er oder sie sofort die Polizei verständigen. Wir schauen, dass wir den Verursacher dann anhalten." Für die versicherungstechnische Abwicklung könne das wichtig sein.

    Barbara S. ist sich sicher, dass es sich in ihrem Fall auf der B17 in Augsburg um einen Steinwurf von der Brücke gehandelt hatte. "Für einen harmlosen Steinschlag waren die Dellen viel zu groß. Und ein Lkw war auch nicht vor uns."

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