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Augsburg: Wie sollen die neuen Trams aussehen? Jetzt sind die Augsburger gefragt

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Wie sollen die neuen Trams aussehen? Jetzt sind die Augsburger gefragt

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    Wie sollen die neuen Straßenbahnen in Augsburg aussehen? Silberfarben ist gesetzt. Die Bürger können aber zwischen blauen Streifen (links) und den Stadtfarben auswählen.
    Wie sollen die neuen Straßenbahnen in Augsburg aussehen? Silberfarben ist gesetzt. Die Bürger können aber zwischen blauen Streifen (links) und den Stadtfarben auswählen. Foto: Stadtwerke Augsburg/Michael Kanert

    Die Stadtwerke setzen bei der Farbgestaltung ihrer Fahrzeugflotte noch stärker als bisher auf Silber als Grundfarbe. Nachdem die Verkehrsbetriebe schon seit 2016 bei Bus-Neuanschaffungen auf die silberne Lackierung setzen, sollen nun auch die elf neuen Straßenbahnen des Herstellers Stadler, die 2022 geliefert werden, die neue Farbgebung bekommen. Die Trams aus dem aktuellen Fuhrpark behalten ihr rot-grün-weißes Farbkleid, auf das die Stadtwerke seit der 2000-Jahr-Feier in den 1980er-Jahren setzten.

    Neues Tram-Design: Silber soll zeitlos sein

    Die neue Farbe der Busse hatte vor vier Jahren durchaus zu Kontroversen bei Fahrgästen und sogar im Stadtrat geführt. Inzwischen haben sich die Augsburger aber an die neue Farbe gewöhnt. Das Bild vermittelt auch eine Fahrgastumfrage der Stadtwerke vom März. Von 400 Fahrgästen sagten 90 Prozent, das Design der Busse gefalle ihnen gut oder sehr gut. Silber, so die Stadtwerke, sei zeitlos und entspreche auch dem neuen Erscheinungsbild des gesamten Fuhrparks, zu dem auch die Carsharing-Fahrzeuge gehören.

    Augsburger haben die Wahl: Stadtfarben oder Blau?

    Womöglich werden sich die Augsburger aber nicht gänzlich umgewöhnen müssen. Die Bürger sollen in den nächsten Wochen darüber abstimmen dürfen, ob die Straßenbahnen im oberen Drittel einen Längsstreifen in den Stadtfarben oder in Blau (wie bei den Bussen) bekommen. "Wir wissen, dass die Straßenbahn im Herz der Augsburger tief verankert ist und beteiligen sie darum am Auswahlprozess", so Stadtwerkegeschäftsführer Walter Casazza. Bis 27. September können sich Fahrgäste im Internet beteiligen oder Abstimmungskarten in den Kundencentern am Königsplatz und Hohen Weg ausfüllen. Teilnehmen dürfen nur Augsburger, weil die Straßenbahnen hier auch den Großteil der Strecken zurücklegen.

    Außenwerbung wird auf den Straßenbahnen bleiben

    In der Praxis wird bei vielen Fahrzeugen die neue Außenlackierung gar nicht so gut sichtbar sein, weil sie durch Außenwerbung überdeckt wird. Teils sind auch Fenster mit einer Rasterfolie beklebt, was im Innenraum zu weniger Tageslichteinfall führt. Man sei auf die Einnahmen angewiesen und werde darum weiterhin auf Außenwerbung setzen, so Casazza auf Nachfrage, sei inzwischen aber dazu übergegangen, maximal ein Drittel der Fensterflächen mit Werbung zu überkleben.

    Einmal in blau: Eine Illustration der neuen Straßenbahn in der Version mit silberfarbener Lackierung und blauem Streifen.
    Einmal in blau: Eine Illustration der neuen Straßenbahn in der Version mit silberfarbener Lackierung und blauem Streifen. Foto: Illustration: Swa/ergon3 Design

    "Wir sind da schon reduzierter unterwegs." Mit den Werbeagenturen versuche man auch Lösungen zu finden, bei denen die Höhenbereiche der Fenster, bei denen Fahrgäste hinausschauen, freigelassen werden. Grundsätzlich beklebe man vor allem ältere Fahrzeuge mit Werbung und versuche, die neuen silberfarbenen Busse und Straßenbahnen frei zu lassen.

    Stadtwerke Augsburg: Neue Züge mit technischen Raffinessen

    Mit den neuen Straßenbahnen, die mit einer Kapazität von 231 Fahrgästen in etwa gleich groß wie Lang-Straßenbahntypen Combino und Cityflex sind, vergrößern die Stadtwerke ihren Fahrzeugpark. Zu den bestehenden 68 Groß-Trams kommen im ersten Schritt 2022 elf neue Straßenbahnen des Typs Stadler Tramlink und bis Ende 2023 weitere zehn. Ausgemustert werden dafür die elf älteren Züge vom Typ GT6 (vor allem auf der Linie 6 unterwegs). Die zusätzlichen und größeren Straßenbahnen werden angeschafft, um die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 nach Königsbrunn schultern zu können.

    Je nach Jahreszeit unterschiedliche Lichttöne im Inneren

    Die neuen Niederflurstraßenbahnen (Kosten rund 3,8 Millionen Euro pro Stück) werden wie die neuen Busse LED-Leisten an den Türen haben. Wenn man einsteigen kann, leuchten die Türen an Haltestellen grün, schließende Türen blinken orange. Die Fahrer werden von einem Assistenzsystem unterstützt, das Hindernisse auf den Tramgleisen erkennt, den Fahrer warnt und die Tram sogar zwangsbremsen kann, um einen Zusammenstoß zu vermeiden.

    Und in Rot: Illustration der neuen Straßenbahn in der Version mit silberfarbener Lackierung und Streifen in den Stadtfarben.
    Und in Rot: Illustration der neuen Straßenbahn in der Version mit silberfarbener Lackierung und Streifen in den Stadtfarben. Foto: Illustration: Swa/ergon3 Design

    Auch über Außenspiegel wird die Straßenbahn nicht mehr verfügen, um besser durch den engen Stadtverkehr zu kommen. Kameras, deren Signale auf Monitore im Führerstand übertragen werden, ersetzen die Spiegel. Die Innenbeleuchtung soll je nach Jahreszeit einen anderen Farbton haben (im Winter wärmeres Rot, im Sommer kühleres Blau). Eine klassische Heizung und eine Klimaanlage, die je nach Temperatur und Füllungsgrad der Tram (gemessen wird das über den Anteil von Kohlendioxid in der Innenluft) arbeitet, haben die Züge aber auch.

    Stadtfarben oder lieber Blau – zur Abstimmung über die neuen Trams geht es hier.

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