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Augsburg: Wie sich der Trend zu Secondhand in Augsburg bemerkbar macht

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Wie sich der Trend zu Secondhand in Augsburg bemerkbar macht

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    Franzi Huf (20) und Selma Keller (20) stöbern gerne in Secondhand-Läden.
    Franzi Huf (20) und Selma Keller (20) stöbern gerne in Secondhand-Läden. Foto: Victoria Schmitz

    Was früher eher als Notlösung galt, ist inzwischen immer mehr Trend: Die Rede ist von Secondhand-Ware. Auch in Augsburg erfreut sich die Wiederverwendungs-Bewegung zunehmender Beliebtheit. Neben Möbeln und Kinderspielzeug wechselt vor allem Mode aus zweiter Hand die Besitzerin oder den Besitzer.

    "Aktuell ist sicherlich wieder mal ein Trend nach oben, bei mir allerdings stetig schon seit etwa fünf Jahren", sagt Carsten Hofacker, der den Vintage-Shop "Courtland's" seit über 30 Jahren betreibt. Solche Trends habe es jedoch früher auch schon gegeben, genauso wie bessere und schlechtere Zeiten, so Hofacker.

    Karin Stippler, die für die Kommunikation bei der Aktion Hoffnung, tätig ist, freut sich im Vintys, dass Second Hand voll im Trend liegt.
    Karin Stippler, die für die Kommunikation bei der Aktion Hoffnung, tätig ist, freut sich im Vintys, dass Second Hand voll im Trend liegt. Foto: Victoria Schmitz

    Die Kunden im Courtland's schätzen Kleidung, die "nicht von der Stange" und einzigartig sei. "Es ist auch einfach eine schöne Beschäftigung, hier zu stöbern", sagt die 20-jährige Franzi Huf, die gerade nach neuen Hemden sucht. "Hier bekommt man auch mal was, das es in anderen Läden nicht gibt", erklärt Selma Keller, ebenfalls 20 Jahre alt.

    "Es geht jungen Menschen auch darum, ein Zeichen gegen Fast-Fashion zu setzen", erklärt Nina Muminovic. Sie koordiniert die drei Rot-Kreuz-Lädle in Augsburg, in denen man gebrauchte Kleidung günstig erwerben kann. Ihrem Eindruck nach ist diese Gruppe jedoch in der Minderheit. "Der Rest kauft bei uns aus Gründen des Sparens."

    Auch C&A bietet in Augsburg künftig Secondhand-Mode an

    Modekonzerne in Augsburg, wie beispielsweise C&A, wollen auch Secondhand-Mode verkaufen. Für Filialleiter Sebastian Rosendahl ist Nachhaltigkeit ein bedeutendes Thema. "Wir müssen umdenken", sagt der Store-Manager. "Weg von der Fast-Fashion und der Wegwerf-Gesellschaft" und hin zu mehr Umweltbewusstsein. Geplant sei daher, die aktuelle Verkaufsfläche zu reduzieren, um Platz für Mode aus zweiter Hand anzubieten. Es gehe vor allem darum, gut erhaltene Kleidung wieder in den Kleider-Kreislauf einzuspeisen, so der Filialleiter.

    Ein Umdenken bezüglich Secondhand in Augsburg gibt es aus Sicht des Betreibers des "Courtland's" auf jeden Fall. Bei ihm würden mittlerweile Kunden einkaufen, für die es früher nie infrage gekommen wäre, gebrauchte Kleidung zu kaufen. Secondhand hat das bisherige "Schmuddel-Image" weithin verloren. Dies liege wohl auch daran, sagt Carsten Hofacker, dass Secondhand heutzutage Vintage heißt "und das dann wieder schick ist …".

    Eng mit dem Kauf aus zweiter Hand verknüpft, ist das Thema der Tauschbörsen. Auch hier zeichnet sich ein zunehmender Trend nach oben ab, so Marilis Kurz-Lunkenbein, die in der Organisation von LETS Augsburg tätig ist, einem Tauschring. Der Bürgertreff Hochzoll organisiert seit 2015 den Kleidertauschmarkt "Stoffwechsel". Anders als in Secondhand-Läden scheint es hier jedoch eine eher unerfreuliche Entwicklung zu geben: "Bei den ersten Tauschbörsen war das Angebot durchweg 'gehobener' Qualität, mittlerweile gibt es immer mehr Altkleider, die eher in den Container gehören als auf den Tauschmarkt", sagt die Koordinatorin Simone Ullmann.

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