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Augsburg: Wie ein Augsburger als Zauberkünstler in Berlin Karriere macht

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Wie ein Augsburger als Zauberkünstler in Berlin Karriere macht

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    Max Olbrich hat einen Lieblingstrick. Als Zauberer und Wirtschaftspsychologe hat er auch ein außergewöhnliches Konzept.
    Max Olbrich hat einen Lieblingstrick. Als Zauberer und Wirtschaftspsychologe hat er auch ein außergewöhnliches Konzept. Foto: Anja Rattchen

    Weiße Kaninchen aus dem Hut zaubern oder auf unerklärliche Weise verknotete Tücher lösen – das ist nicht sein Ding. Die klassischen Zaubertricks hat Max Olbrich hinter sich gelassen. Als Zauberkünstler ist er anders unterwegs. Psychologisch inspirierte Magie spielt in seinen Shows eine wichtige Rolle. Damit will der gebürtige Augsburger, der heute in Berlin lebt, demnächst wieder durch Deutschland touren – und einen Rückschlag hinter sich lassen. 

    Wie wird man, simsalabim, ein Zauberer? Max Olbrich hat klein angefangen. Wie so viele Kinder bekam er einen Zauberkasten geschenkt. Im Grundschulalter übte er die ersten Tricks, sein Publikum war die Familie. Münzen verschwinden zu lassen und solche Sachen, das war der Anfang. So richtig zur Zauberei kam er dann als Gymnasiast nach einem Unfall. Er hatte sich die Schulter gebrochen, den Arm in der Schlinge und schaute sich auf im Internet auf YouTube Zaubertricks an. „Das hat Megaspaß gemacht, so bin ich reingerutscht.“

    Zauberer Max Olbrich: Von "Campuskunst" zur "Goldenen Weißwurscht"

    Lange war die Magie für Max Olbrich ein Hobby. Heute ist er 29 Jahre alt und professionell als Zauberkünstler unterwegs. Einen seiner ersten großen öffentlichen Auftritte hatte er als Jurastudent. Er stand bei "Campuskunst" in der Augsburger Uni-Mensa vor etwa 600 jungen Zuschauerinnen und Zuschauern auf der Bühne. "Ich war richtig, richtig aufgeregt." Damals ließ er einen Tisch schweben. Das kam gut an. Nachher wurde er von vielen angesprochen und dachte sich: Es scheint den Leuten zu gefallen. Campuskunst sei für ihn eine wichtige Stufe gewesen, sagt Olbrich. Von dort kam er zum Wettbewerb "Die Goldene Weißwurscht", in München ein Szene-Event. Damit tat sich eine Tür auf zu weiteren Auftritten. Parallel orientierte sich Olbrich im Studium neu. Er wechselte von Jura in Augsburg zu Wirtschaftspsychologie nach

    Als Magier setzt Max Olbrich auf eine ungewöhnliche Kombination: Stand-up-Comedy, Zauberei und selbst produzierte Musik. Er kommt als Entertainer auf die Bühne und fängt an zu erzählen. Während er noch locker-flockig plaudert, verblüfft er sein Publikum mit fast unglaublichen Tricks. Zuschauer dürfen seine Gedanken lesen. Oder er verdreht einen Zauberwürfel hinter seinem Rücken exakt so, wie ein Besucher diesen verdreht hat. Nicht einfach, es gibt Millionen Kombinationsmöglichkeiten. Poetisch wird es, wenn Olbrich sein Taschentuch von Hand zu Hand wirft und es sich in der Luft in einen Origami-Kranich verwandelt. Es ist eine seiner Lieblingsnummern. Wie sie funktioniert? "Berufsgeheimnis." 

    Ein schwarzer Tag für den Zauberer und seine neuen Pläne

    Trotzdem können auch scheinbar übernatürliche Kräfte mal versagen. So wie an einem besonders wichtigen Tag. Olbrich hat schon einige Preise für Nachwuchskünstler bekommen. Zuletzt hat er sich für die Deutschen Meisterschaften der Zauberkunst qualifiziert. Als der Wettbewerb in diesem Jahr über die Bühne ging, war er an diesem Tag nicht in Form. "Da ging leider alles schief", sagt der 29-Jährige und lacht. Es kommen noch andere Möglichkeiten. Er hat ja auch zwei Berufe: "Tagsüber bin ich Wirtschaftspsychologe, nachts Zauberkünstler." Nun arbeitet er daran, beides zusammenzuführen. Sein Ziel: Workshops und Beratungen anzubieten, mit Zauberei als einem unterhaltsamen Werkzeug.

    Die Künstlerkarriere des Augsburgers hat in den beiden vergangenen Jahren unter der Corona-Pandemie gelitten. "Die vielen Absagen waren beängstigend", sagt er. Vorher habe er bis zu 20 Auftritte pro Monat in den Zeiten vor Weihnachten und im Sommer gehabt, bei Firmenveranstaltungen, auf Kleinkunstbühnen oder in Klubs. Olbrich steht viel in Berlin und in Süddeutschland auf der Bühne. Er tourt aber auch durch ganz Deutschland. Aktuell bereitet er eine neue Show vor. Im kommenden Jahr will er damit auch in Augsburg auftreten. Ein Termin steht noch nicht fest. Olbrich verspricht jedoch Überraschungen: Alle Zaubertricks werden von ihm selbst entwickelt sein. Simsalabim.

    Das nächste Campuskunst-Festival für studentische Talente in Augsburg läuft am Mittwoch, 7. Dezember, ab 19.30 Uhr in der Augsburger Uni-Mensa.

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