Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Wie die 66 Jahre alte Elefantendame Targa um ihre Gefährtin trauert

Augsburg

Wie die 66 Jahre alte Elefantendame Targa um ihre Gefährtin trauert

    • |
    Targa gilt als ältester Zooelefant der Welt. Nun muss sie mit dem Tod ihrer längjährigen Gefährtin Burma zurechtkommen.
    Targa gilt als ältester Zooelefant der Welt. Nun muss sie mit dem Tod ihrer längjährigen Gefährtin Burma zurechtkommen. Foto: Fred Schöllhorn

    Die beiden Elefanten Targa und Burma im Augsburger Zoo waren beste Freundinnen. Nun hat

    Burma hat eine Lücke im Zoo hinterlassen, nachdem sie vergangene Woche eingeschläfert werden musste. Die 53-jährige asiatische Elefantin musste nach Angaben der Zooleitung von langjährigen schmerzhaften Arthrosen erlöst werden, nachdem sich ihr Zustand zuletzt dramatisch verschlimmert hatte und Medikamente nicht mehr halfen. Seither herrscht im Zoo Trauerstimmung, auch bei den Tierpflegern.

    Nach dem Tod von Burma herrscht Trauerstimmung im Zoo Augsburg

    Targa ist mit 66 Jahren einer der ältesten Elefanten weltweit und nun alleine zurückgeblieben. Dabei sind Elefanten sehr soziale Wesen und brauchen Kontakt zu Artgenossen. Offenbar muss Targa den Verlust aber erst noch verarbeiten, so interpretiert man im Zoo ihr Verhalten. In den vergangenen Tagen hat sie sich ungewöhnlich oft mit Sand beworfen und mit Wasser besprüht. "Möglicherweise baut sie damit Stress ab", sagt Lipp.

    Das Foto zeigt die beiden Elefantendamen Targa und Burma, als sie noch zusammen im Augsburger Zoo lebten.
    Das Foto zeigt die beiden Elefantendamen Targa und Burma, als sie noch zusammen im Augsburger Zoo lebten. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Nach dem Tod von Burma blieben Tierpfleger vorsichtshalber vier Nächte bei Targa, um sie nicht alleinzulassen. Mittlerweile gebe es jedoch Entwarnung, so der Zookurator. Denn es gibt auch gute Nachrichten. Targa frisst und auch ihre Verdauung funktioniert. Das ist bei älteren Tieren sehr wichtig. Dass sie auf Leckerbissen aus ist, hilft vielleicht bei einem anderen Problem weiter.

    Wie Targa den Umzug ins neue Elefantenhaus bewältigen soll

    Die Elefanten-Oma soll auf ihre alten Tage noch freiwillig vom alten Gehege ins neue Elefantenhaus umziehen und sich dort Frosja und Louise anschließen, die aus Berlin kamen. Um sie ins neue Areal zu locken, wurde am Montagabend eine Futterspur mit Bananen gelegt. Die waren offenbar so lecker, dass Targa sogar in der Gewitternacht auf Dienstag naschen wollte und tatsächlich durch ein geöffnetes Verbindungstor in den Laufstall der neuen Anlage lief.

    Es sind nur relativ wenige Schritte hinüber ins neue Elefantenhaus. Dennoch könnte der Wechsel nicht einfach werden. Lipp sagt, Targa suche bislang nicht aktiv Kontakt zu den anderen beiden Elefanten. Das könnte auch damit zusammenhängen, dass die Berliner Elefantendame Louise als eine dominante Persönlichkeit gilt. Möglicherweise werde es damit schwerer für Targa, sich der neuen Gruppe anzuschließen, sagt Lipp, zumal Elefanten in freier Natur normalerweise in einer Herde von verwandten Tieren leben. Im Zoo hofft man jetzt, dass Frosja und Louise freundschaftliche Signale aussenden. Um kein Risiko einzugehen, wird Targa aber vor den anderen beiden Elefanten ständig durch starke Sicherungsseile geschützt. "Elefanten werden mit zunehmendem Alter nicht verträglicher", sagt Lipp. Deshalb werde Targa wohl weiterhin einen Schutz brauchen, auch wenn sie ins neue Elefantenhaus umzieht.

    Wenn Sie sich für Meldungen aus Augsburg interessieren, hören Sie doch auch mal in unseren neuen News-Podcast rein: Der "Nachrichtenwecker" begleitet Sie von Montag bis Freitag ab 5 Uhr morgens in den Tag.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden