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Augsburg: Wie der Hospizverein St. Vinzenz Sterbenden beisteht

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Wie der Hospizverein St. Vinzenz Sterbenden beisteht

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    Alle Zimmer des St. Vinzenz-Hospizes in Oberhausen haben einen direkten Zugang zum Garten.
    Alle Zimmer des St. Vinzenz-Hospizes in Oberhausen haben einen direkten Zugang zum Garten. Foto: Fred Schöllhorn (Archivbild)

    Sterben ist ein Teil des Lebens, und ein Leben in Würde bis zuletzt ist möglich. Das möchte der Hospizverein St. Vinzenz vermitteln, und daher ist seine Gründung vor 30 Jahren und die Eröffnung des ersten stationären Hospizes vor 25 Jahren in Hochzoll-Süd für die Sterbebegleiterinnen und -begleiter sowie das professionelle Team ein durchaus freudiger Anlass.

    Verein begleitet 200 Menschen im stationären Hospiz

    Das Hospiz, heute in einem Neubau in Oberhausen nahe der Kirche St. Martin angesiedelt, ermöglicht die Betreuung von 16 Schwerstkranken, die unheilbar an einer häufig rasch zum Tod führenden Krankheit (etwa Krebs) leiden. Man kann dorthin vermittelt werden, wenn die Angehörigen mit der Pflege in der letzten Lebensphase physisch oder psychisch überfordert sind oder wenn niemand zur Pflege zur Verfügung steht. Im vergangenen Jahr wurden hier etwa 200 Sterbende begleitet; der Hospizverein kümmerte sich laut seinem Vorsitzenden, Domkapitular Armin Zürn, um weitere 140 Menschen zuhause und um 140 in Pflegeheimen (wegen Corona weniger als in früheren Jahren).

    Die Hospizbegleitung ist so finanziert, dass für die Betroffenen und ihre Familien keine Kosten entstehen. Der Hospizverein sammelt trotzdem jährlich etwa 300.000 Euro an Spenden, um Dinge zu ermöglichen, die die Krankenkassen nicht bezahlen, etwa ein Wunschessen. Der Verein ist bemüht, immer wieder neue Ehrenamtliche zu finden, die bereit sind, sich um Sterbende zu kümmern. Sie müssen dafür eine 160 Stunden umfassende Ausbildung absolvieren. Laut Zürn gibt es auch unter 30-Jährige, die sich für diesen Dienst interessieren.

    Unterschiedliche Lebenssituationen im Hospiz

    Nach Angaben des Vereinsvorsitzenden hat sich in den vergangenen drei Jahrzehnten die Einstellung zur Schmerztherapie grundlegend gewandelt. Der Bedarf an Hospizarbeit sei kontinuierlich gewachsen – das Hochzoller Hospiz hatte anfangs nur sechs Plätze. Heute gibt es in Augsburg eine weitere Hospizgruppe, Albatros. Die Lebenssituationen, die man im Hospiz erlebt, seien sehr unterschiedlich. "Es gibt Trennungen, aber auch Hochzeiten im Hospiz", sagt Zürn. Angehörige und Freunde tauchten bisweilen ab, wenn es ans Sterben geht. Andere, mit denen Betroffene vielleicht im Streit lebten, kehrten hingegen zurück.

    Zum Jubiläum des Hospizvereins St. Vinzenz gibt es ein vielfältiges Programm mit Filmvorführungen, Konzerten, Sommerfest und einem Tag der offenen Tür im Hospiz. Nähere Infos unter www.vinzenz-hospiz.de.

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