Die Katze sitzt auf dem Baum und traut sich nicht mehr herunter, der Hund ist in einen Kanal gefallen und kann sich selbst nicht befreien. Für die Besitzer ist die Rettung des eigenen Tieres meist aufwühlend, für die Feuerwehr gehört diese Art des Einsatzes zur Routine. Allerdings ist die Zahl der Tierrettungen in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Das geht aus dem Statistischen Jahrbuch der Stadt Augsburg für das Jahr 2023 hervor. Insbesondere seit 2019 ist ein markanter Anstieg zu erkennen: Im Zeitraum von 2012 bis 2019 waren es je rund 400 bis 500 Einsätze, zu denen die Feuerwehr ausrücken musste. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie stieg die Zahl der Fälle: 2022 waren es 723 Tierrettungen, im vergangenen Jahr nahezu unverändert 721.
Mehr Einwohner in Augsburg, mehr Haustiere – und mehr Tierrettung
Anselm Brieger, Pressesprecher der Berufsfeuerwehr Augsburg, erwartet, dass die Zahl sich auf diesem Niveau stabilisiert. Als Grund für den Anstieg sieht er vor allem die gestiegene Einwohnerzahl im Stadtgebiet Augsburg, wodurch auch die Zahl der Haus- und Nutztiere zugenommen hat. Außerdem sei auch die Medienpräsenz der Feuerwehr erhöht, was dazu führe, dass Menschen schneller den Notruf wählen, wenn Tiere in Not sind, so Brieger. Allerdings führe nicht jeder Anruf auch zu einem Einsatz.
Am häufigsten in Not geraten Hunde und Katzen. Aber auch Tauben, Wildvögel und Biber müssen regelmäßig von der Feuerwehr gerettet oder befreit werden. Immer wieder gibt es auch spezielle Einsätze, die von der Feuerwehr Geschick verlangen. So mussten in Augsburg zum Beispiel bereits Igel aus Fallrohren geholt und Tauben aus einer Dachrinne gerettet werden. Auch Exoten wie Schlangen, Vogelspinnen und Echsen musste die Feuerwehr bereits wieder einfangen. Trotz der Häufung der Tierrettungen sind diese aber kostenlos, da sie zu den Pflichtaufgaben der Feuerwehr gehören. Lediglich in Einzelfällen, in denen die Feuerwehr als billiger Tiertransport missbraucht wird, können die Kosten auf den Besitzer umgelegt werden, sagt Brieger.
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