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Augsburg: Weinhandlung: Nach der Insolvenz ist der Name "Bayerl" Vergangenheit

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Weinhandlung: Nach der Insolvenz ist der Name "Bayerl" Vergangenheit

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    Die Weinkellerei Bayern in der Philippine-Welser-Straße schließt am Samstag. Die Stadt sucht aktuell einen Nachmieter für den Laden. Die Miete soll bei 5400 Euro liegen.
    Die Weinkellerei Bayern in der Philippine-Welser-Straße schließt am Samstag. Die Stadt sucht aktuell einen Nachmieter für den Laden. Die Miete soll bei 5400 Euro liegen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Hinter den Bogenfenstern in der Philippine-Welser-Straße wurden viele Jahre lang Weine, Sekt und Spirituosen verkauft. Die Weinkellerei Bayerl war in Augsburg eine feste Größe. Diesen Samstag schließt dieses Kapitel. Das Traditionsunternehmen war im Frühjahr in die Insolvenz gegangen. Während die Stadt derzeit nach neuen Mietern sucht, wagen die einstigen Inhaber einen Neuanfang.

    „Attraktive Ladenfläche am Rathausplatz in A-Lage“ – so wird die 108 Quadratmeter große Ladenfläche in zentraler Lage auf der Internetseite von Immobilienscout angepriesen. Die Räumlichkeiten gehören der Stadt Augsburg. 5400 Euro will man für die Monatsmiete haben.

    „50 Euro pro Quadratmeter sind für diese Lage völlig in Ordnung“, sagt Finanzreferentin Eva Weber (CSU). Man dürfe als Stadt auch nichts verschenken. „Wir sind an die Wirtschaftlichkeit gebunden und müssen vergleichbare Marktpreise aufrufen.“ Für Alexander Manko von der einstigen Weinkellerei Bayerl jedenfalls ist der Mietpreis uninteressant geworden.

    Augsburg: Der neue Mietpreis ist zu hoch für Wein Bayerl

    „Der neue Mietpreis, der jetzt aufgerufen wird, ist höher und macht es für uns schwierig“, sagt er. Manko und sein Partner Rudolf Brunnhuber hatten 2013 nicht nur das einstige Familien-Traditionsgeschäft mit dem Laden in der Philippine-Welser-Straße übernommen. Auch der Name des Geschäftes ging auf sie über. Sechs Jahre später schlitterten sie in die Insolvenz, die Weinkellerei Bayerl wurde abgewickelt. Die Geschäftsleute gründeten unter dem neuen Namen „WeinWerk“ wieder einen Wein- und Spirituosenhandel. Zuletzt konnten sie noch die Räumlichkeiten in der Philippine-Welser-Straße auf Grundlage einer Nutzungsvereinbarung mit der Stadt weiterführen. Wie Manko berichtet, laufe diese Vereinbarung nun Ende August aus.

    Nun widme man sich ganz dem Neustart des WeinWerks in der Oberhauser Flurstraße. In dem neuen Geschäft sollen nicht nur besondere Weine und Spirituosen, sondern auch Kulinarik und Feinkost angeboten werden. „Neben dem Depotverkauf sind auch Veranstaltungen und Verkostungen geplant. Es wird auch Kleinigkeiten zu essen geben.“ Momentan laufe die Einrichtung des WeinWerks noch auf Hochtouren. Am Dienstag, 3. September, wird eröffnet. „Das geht nahtlos über.“

    Den Namen "Bayerl" will bisher niemand weiternutzen

    Trotz des Neustarts sind die beiden Geschäftsleute weiterhin mit Altlasten beschäftigt. Unter anderem geht es um offene Mietforderungen der Stadt . Ein Anwalt kümmere sich hier um einen Kompromiss, meint Manko.

    Er schaut nach vorne. „Wir konzentrieren uns mit neuer Kraft auf etwas schönes Neues.“ Der Name „Bayerl“ der einstigen Traditionskellerei scheint allerdings endgültig Vergangenheit zu sein. Wie Insolvenzverwalterin und Rechtsanwältin Andrea Wolf von der Kanzlei Schneider, Geiwitz und Partner berichtet, gebe es bislang kein akzeptables Übernahmeangebot für die immateriellen Vermögenswerte, also auch nicht für die weitere Nutzung des Namens „Bayerl“.

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