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Augsburg: Die Stadt erhöht die Eintrittspreise für Hallenbäder

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Die Stadt erhöht die Eintrittspreise für Hallenbäder

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    Das Spickelbad bleibt in diesem Sommer geöffnet. Dort sollen Vereine und Schulen Badezeiten bekommen.
    Das Spickelbad bleibt in diesem Sommer geöffnet. Dort sollen Vereine und Schulen Badezeiten bekommen. Foto: Lea Binzer

    Acht Jahre lang kostete der Eintritt in Augsburgs Hallenbäder 3,70 Euro für Erwachsene, an Warmbadetagen waren es 4,40 Euro. Ab der kommenden Hallenbadsaison sollen die Preise nun moderat angehoben werden. Hintergrund sind laut Sportreferent unter anderem die steigenden Energiepreise. Im Sportausschuss des Stadtrats wurden am Montag aber auch Erleichterungen beschlossen. Sie betreffen vor allem Familien.

    Das seit acht Jahren bestehende Tarifsystem sei in einigen Punkten unübersichtlich und wenig nachvollziehbar, hieß es am Montag im zuständigen Ausschuss. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen sieht zudem den überholten Familienbegriff im aktuellen Entgeltverzeichnis kritisch. So ist derzeit nur eine Gruppe in der Konstellation Vater, Mutter und Kinder zum Kauf einer Familienkarte berechtigt. "Das ist nicht mehr zeitgemäß", sagte Stadtrat Matthias Lorentzen. Hier müsse dringend auf die Situation moderner Patchwork-Familien eingegangen werden. Deshalb soll es künftig eine Kleingruppenkarte geben, um die bisher so komplizierte Nachweispflicht der Familienzugehörigkeit an der Kasse zu vermeiden.

    Kinder unter sechs Jahren sollen freien Eintritt in Augsburgs Hallenbäder bekommen

    Die Sportverwaltung hat nun die Aufgabe, ein Tarifsystem für die Bäder zu gestalten, bei dem zum einen Kinder unter sechs Jahren generell freien Eintritt erhalten - sie zahlen bislang 60 Cent - und die Familienkarte im Sinne einer Kleingruppe mit Kindern verändert wird. Generell sollen im Zuge der Reform die Tarife generell vereinfacht und moderat erhöht werden. An Letzterem werde die Stadt aufgrund der steigenden Energiepreise nämlich nicht vorbeikommen, betonte Sportreferent Jürgen Enninger. Zwischen den Jahren 2015 und 2019 seien die Energiekosten für die Augsburger Bäder jährlich etwa um rund neun Prozent gestiegen, derzeit geht man in der Verwaltung für das Jahr 2022 sogar von einer Steigerung von rund 30 Prozent aus. Das würde für die Stadt allein im Bäderbereich Mehrkosten von 300.000 Euro bedeuten.

    Im Ausschuss wurde der Vorstoß mehrheitlich positiv aufgenommen. "Ein Ansatz, der absolut richtig ist, denn Bäder kosten Geld. Wir haben ja auch in der Bädersanierung noch viel vor uns und wenig hinter uns", begründete CSU-Stadtrat und Schwimmexperte Bernd Zitzelsberger seine Zustimmung für die Vorlage. Um wieviel sich die Eintrittspreise für Erwachsene erhöhen werden, ist noch nicht bekannt, es könnte sich um einen Betrag zwischen 50 Cent und maximal einem Euro für Erwachsene handeln. Die neuen Preise sollen im Sommer nochmals im Ausschuss diskutiert werden, sie könnten dann voraussichtlich ab der nächsten Hallenbadsaison gelten.

    Das Spickelbad soll im Sommer für Schulen und Vereine geöffnet bleiben

    Eine Verbesserung soll es im Spickelbad geben: Weil Schwimmkurse aufgrund der Corona-Pandemie in den vergangenen zwei Jahren nur sehr eingeschränkt durchgeführt werden konnten, hat sich die Sportverwaltung dazu entschieden, das Spickelbad nicht wie sonst üblich in der Freibadesaison im Sommer zu schließen, sondern es für Vereins- und Schulsport weiter offen zu halten. Die Freibadesaison startet mit der Öffnung des Fribbe Bads in diesem Jahr offiziell am 21. Mai, das Familienbad wird schon am 7. Mai mit dem Betrieb starten. Auch die Arbeiten am Freibad Lechhausen, wo neue Abwasserleitungen verlegt werden müssen, gehen gut voran, sodass sich Sportamtsleiterin Petra Keller vorsichtig zuversichtlich zeigte, dass auch dort in der Freibadsaison wieder ein Betrieb möglich sein könnte. Für den öffentlichen Hallenbetrieb öffnet das Spickelbad erst wieder am 11. September.

    Im Alten Stadtbad am Leonhardsberg stehen einmal mehr größere Bauarbeiten an. Die Fassade muss erneuert werden, was erst einmal im Zuge eines Pilotprojekts für das erste Obergeschoss erfolgen soll. Die Sportverwaltung und das Hochbauamt der Stadt erhoffen sich, dadurch tiefere Erkenntnisse über die Vorgehensweise und Baukosten zu erhalten. "Das Alte Stadtbad ist uns lieb und teuer", flüchtete sich Sportausschussvorsitzender Peter Uhl in Galgenhumor ob der regelmäßig wiederkehrenden Sanierungskosten für den Traditions-Jugendstilbau.

    Im Alten Stadtbad am Leonhardsberg fallen wieder Sanierungsarbeiten an.
    Im Alten Stadtbad am Leonhardsberg fallen wieder Sanierungsarbeiten an. Foto: Silvio Wyszengrad

    Aufgrund der Witterungseinflüsse in den vergangenen Jahrzehnten sind an der Fassade des Alten Stadtbads Schäden entstanden, die repariert werden müssen. Gutachten haben gezeigt, dass die Fensterstürze ausgetauscht werden können, ohne dass die Statik des Baus beeinträchtigt wird. Allerdings müssen Stahlteile des Decken-Tragwerks freigelegt und von Rost befreit werden. Im ersten Obergeschoss sollen diese Arbeiten in der Schließzeit des Bades über die Sommermonate erfolgen, parallel dazu die Arbeiten gleich an der gesamten Südfassade, da dafür ohnehin ein Gerüst aufgestellt werden muss. Die Kosten für die Arbeiten an diesem ersten Bauabschnitt belaufen sich auf 238.353 Euro.

    Stadt Augsburg muss für Sanierung der Bäder hohe Summen aufwenden

    Seit 2011 wird das Naturfreibad Haunstetten vom gleichnamigen Verein mit ehrenamtlichem Einsatz betrieben. Da die Kosten um ein Vielfaches höher sein würden, wenn die Stadt das Bad selbst betreiben müsste, herrschte im Sportausschuss Konsens darüber, den Verein wie bisher auch in den nächsten vier Jahren mit städtischen Zuschüssen zu unterstützen. Zum Erhalt und zur Sicherung des Bades wurden mit einstimmigem Beschluss weiterhin jährlich 68.000 Euro als freiwillige Leistung genehmigt. Für das Jahr 2022 plant der Verein, Wasserleitungen und Toilettenanlagen mit Kosten in Höhe von 100.000 Euro zu erneuern.

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