Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Wegen des Klimawandels: Die Stadt Augsburg spült ihre Kanäle durch

Augsburg

Wegen des Klimawandels: Die Stadt Augsburg spült ihre Kanäle durch

    • |
    Die Kanäle in Augsburg - hier eine Aufnahme aus einer Videoinspektion - werden in trockenen  Sommern inzwischen zusätzlich durchgespült, um Geruchsbildung zu vermeiden.
    Die Kanäle in Augsburg - hier eine Aufnahme aus einer Videoinspektion - werden in trockenen Sommern inzwischen zusätzlich durchgespült, um Geruchsbildung zu vermeiden. Foto: Stadtentwässerung Augsburg

    In Augsburg werden die Abwasserkanäle in Folge des Klimawandels seit einigen Jahren häufiger gespült. Grund ist, dass aufgrund vermehrter Trockenphasen im Sommer Ablagerungen auf diese Weise beseitigt werden müssen. In Augsburg gibt es, wie in den meisten anderen Kommunen auch, ein Mischwassersystem, das Abwasser und Regenwasser zusammen entsorgt. Regnet es zeitweise nicht, fließt auch weniger Wasser in den Kanälen. 

    "Im Zuge des Klimawandels ergeben sich erhöhte Reinigungsanforderungen"

    "Im Zuge des Klimawandels ergeben sich erhöhte Reinigungsanforderungen. In Teilen werden Kanäle zusätzlich gereinigt", so die Augsburger Stadtentwässerung. Die zusätzlichen Reinigungen seien fünf- bis zehnmal pro Jahr notwendig. Bürger hätten sich zuvor über Geruch aus der Kanalisation beschwert. Zwar sei das Abwasser relativ gleichbleibend temperiert, aber bei Hitzewellen, die länger anhalten, steige auch die Temperatur des Abwassers, so die Stadtentwässerung. Kombiniert mit zu wenig Niederschlag führe dies bei Ablagerungen zu Gärprozessen und dementsprechendem Geruch.

    Laut einer nicht repräsentativen Umfrage der Deutschen Presseagentur unter bayerischen Städten ist Augsburg die einzige Stadt, die mit diesen Maßnahmen reagiert. Viele Städte wie Würzburg, Regensburg und Nürnberg hingegen berichten nur von Spülungen, die bereits seit langer Zeit aus rechtlichen Gründen nötig sind, etwa wenn die Kanäle inspiziert werden sollen. Auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) erklärte, dass man in der Fläche bislang keine derartigen Maßnahmen registriere.

    Die Augsburger Kanalisation ist um die 640 Kilometer lang. Im Süden reicht das Einzugsgebiet bis nach Steindorf (Kreis Aichach-Friedberg) und Königsbrunn (Kreis Augsburg) und muss lange Strecken zurücklegen. Pro Sekunde kommen im Klärwerk an der Stadtgrenze zu Gersthofen je nach Wochentag und Tageszeit zwischen 800 und 2000 Liter Abwasser an. Bei Regenwetter, bei dem die Kanalisation gleichzeitig durchgespült wird, kann das Klärwerk maximal 5000 Liter pro Sekunde aufnehmen. (dpa, skro)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden