Den kontroversen Themen im Stadtteil war das Interesse an der Tour mit Baureferent Steffen Kercher wohl nicht geschuldet - denn davon gab es wenige. Doch der Umstand, dass es diesmal bei bestem Wetter mit dem Fahrrad durch die Schafweidsiedlung, Bergheim und Wellenburg ging, war offenbar attraktiv genug. Mit mehr als 40 Mitradlern war dieser „Stadtspaziergang“ der mit Abstand am Besten besuchte, wie auch Steffen Kercher verwundert feststellte.
Gleich beim Treffpunkt, auf der Gögginger Wertachbrücke kam ein erster, kleiner Schmerz, vor allem der Eltern aus der Schafweidsiedlung, zur Sprache. Denn während der Waldmeisterweg aus der Siedlung mittlerweile Zone 30 ist, und deshalb von den Schulkindern relativ gefahrlos mit dem Fahrrad befahren werden kann, sind die letzten 100 Meter bis zur Einmündung in die Wellenburger Straße nicht temporeduziert - hier sind noch 50 Stundenkilometer erlaubt. Allerdings besteht dort die Möglichkeit, auf den Uferweg zu wechseln, um dieser möglichen Gefahr zu entgehen. Trotzdem versprach Steffen Kercher, das Thema mitzunehmen und prüfen zu lassen, ob die Zone 30 nicht für die ganze Straße eingeführt werden könne.
Die Bushaltestelle in der Schafweidsiedlung war bereits Thema einer Ortsbegehung mit Bürgern und der Ordnungsbehörde. Denn der überdachte Wartebereich ist mittlerweile viel zu klein für die rund 30 Kinder, die hier täglich auf den Schulbus warten. Und weil das Wartehäuschen direkt am Rand des Wendehammers für die Busse des öffentlichen Nahverkehrs liegt, gibt es dort auch erhebliche Gefahren für die Kinder, wie von Elternseite zu hören war. Der Leiter der Abteilung Verkehrsplanung im Tiefbauamt, Thomas Hertha, berichtete, dass die Haltestelle mittlerweile mit ins Ausbauprogramm für die städtischen Haltestellen aufgenommen wurde. Bis hier etwas geschieht, könne es allerdings 2026/27 werden. Und vermutlich müssten Bushaltestelle und Wendehammer getrennt werden, um die Haltestelle barrierefrei anlegen zu können.
Eltern schlagen Markierungen auf dem Wendehammer in der Schafweidsiedlung vor
So lange wollen die Eltern allerdings nicht warten. Ein Vorschlag war, mittels Markierungen den Bereich auf dem Wendehammer einzuzeichnen, auf dem die Kinder gefahrlos stehen können, auch wenn der Bus kommt. „Die Markierung könnte den Kindern eine Orientierung geben, so dass sie nicht auf dem gesamten Wendehammer warten und spielen“, so die Mutter.
Noch bis zum Ende der Sommerferien wird die Diebelbachstraße zwischen Göggingen und Neubergheim saniert. Die wichtige Zugangsstraße nach Neubergheim ist seit Ende Mai von Bergheim kommend in Richtung Göggingen Einbahnstraße. Der Fuß- und Radweg ist gesperrt. Mit diesem Thema haben sich die Neubergheimer Anwohner offenbar arrangiert - doch Fragen gab es zum öffentlichen Nahverkehr. Denn der sollte für die Zeit der Bauarbeiten für Neubergheim ersatzlos gestrichen werden, wie eine Anwohnerin von den Stadtwerken erfahren hatte. Hier gibt es allerdings eine neue Entwicklung, wie Hertha berichtete. „Wir haben den Stadtwerken aufgetragen, eine Lösung für Neubergheim zu finden“, so der Behördenleiter. Mittlerweile sei geplant, den Ortsteil mit einem kostenlosen Anrufsammeltaxi zu versorgen.
Brand des städtischen Mähtrucks beeinträchtigt Arbeiten am Diebelbach
Eigentlich sollte der Diebelbach mittlerweile ausgemäht sein, um im Falle eines erneuten Hochwassers nicht durch hochstehendes Gras verstopft zu werden. Das wäre bereits geschehen, wäre nicht gerade der städtische Mähtruck abgebrannt. Der Leiter der Abteilung Wasser- und Brückenbau aus dem Tiefbauamt, Markus Haller, berichtete, dass die Stadt erst ein Ersatzfahrzeug besorgen muss, bevor die Mäharbeiten weitergehen können. Dann würden die Bachufer wieder von Gras und Unkraut befreit.
Die Radtour ging weiter nach Bergheim, wo Bauplaner Alexander Spanjardt über die geplante Ortsentwicklung berichtete. Der Ort ist durch seine Beschaffenheit und Lage nur noch in geringem Maße in der Lage, zu Wachsen und neue Baugebiete auszuweisen. Ab 2013 wurde hier ein Ortsentwicklungskonzept erstellt, das Möglichkeiten im Ortszentrum und am Nordrand von Bergheim aufzeigte. Bislang ist mit diesen „Potenzialflächen“ noch nichts geschehen.
Abgeschlossen wurde die Radtour in Wellenburg. Hier war der geplante Naturfriedhof Thema. Die Teilnehmer wollten vor allem wissen, ob durch den Friedhof künftig Autos in den Wellenburger Wald fahren dürfen und wie die Zugänglichkeit des Waldes für die erholungssuchende Bevölkerung geplant ist. Alexander Spanjardt berichtete, dass im Bereich des Friedhofs vier behindertengerechte Parkplätze angedacht sind. Der Zugang werde streng beschränkt, alle anderen Besucher müssten ihr Fahrzeug am Parkplatz vor der Schlossgaststätte Wellenburg abstellen. Da die Begräbnisstätte nicht durch Schilder oder Grabsteine gekennzeichnet ist, gibt es für Spaziergänger keine Einschränkungen in dem Gebiet.
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