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Augsburg: Was Augsburg mit Versailles verbindet

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Was Augsburg mit Versailles verbindet

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    Auch die Augsburger Brunnen, hier der Herkulesbrunnen sind Teil der Welterbe-Bewerbung.
    Auch die Augsburger Brunnen, hier der Herkulesbrunnen sind Teil der Welterbe-Bewerbung. Foto: Ulrich Wagner

    Was haben Augsburg und Schloss Versailles gemeinsam? Eine mögliche Antwort lautet: die Wasserspiele der Prachtbrunnen. In gut zwei Jahren könnte es eine zweite richtige Antwort geben, denn

    Die Bewerbung geht nächstes Jahr in die heiße Phase: Im September wird die Stadt den Antrag im Bayerischen Kultusministerium abgeben, im Februar 2018 beim Welterbekomitee in Paris. Die Entscheidung, ob Augsburg den Titel bekommt, fällt ebenfalls 2018. Die Chancen, sagen Experten, stehen nicht schlecht.

    Bisher lief vieles im Hintergrund

    Die Augsburger selbst haben von der Bewerbung bislang wenig mitbekommen; die Vorbereitungen liefen mehr oder weniger im Hintergrund. Das wird sich 2017 ändern: Geplant sind ein offizieller Internetauftritt, eine Online-Befragung, Vorlesungen an Universität und Volkshochschule, 2018 auch eine große Ausstellung im Maximilianmuseum. Die Bürger sollen ein Gespür dafür bekommen, wie herausragend die Wasserversorgung in der Stadt ist und welche Rolle sie schon vor Jahrhunderten spielte.

    Während manche Kommunen wegen eines einzigen Denkmals in die Liste aufgenommen wurden, bewirbt sich Augsburg mit einen großen Teil des Stadtgebietes: Zur Bewerbung gehören die Lechkanäle und der Stadtwald, die Wassertürme am Roten Tor, aber auch der Hochablass sowie Wasserwerke innerhalb und außerhalb des Stadtgebiets. Die Unesco schreibt vor, dass all diese Bestandteile eines Welterbes für die Zukunft geschützt und erhalten werden. Geschieht dies nicht, kann der Titel wieder aberkannt werden. Die Augsburger Bewerbung muss deshalb sorgfältig erarbeitet werden. Ging man anfangs noch davon aus, die Flüsse Lech und Wertach mit einbeziehen zu können, weil sie eine wesentliche Rolle bei der Wasserversorgung spielten, ist man nun davon abgekommen: „

    Weniger Bedenken im Zentrum

    Weniger Bedenken hat er dagegen bei den Prachtbrunnen in der Maximilianstraße, den Stadtbächen oder der Stadtmetzg in der Altstadt, die als mögliches Welterbe-Zentrum im Gespräch ist: Diese Orte und Denkmäler liegen bereits jetzt in Sanierungs- oder Schutzgebieten und können nicht beliebig verändert werden. Ein Unesco-Titel würde diese Richtlinien kaum verschärfen.

    Veränderungen dürfte es aber auf jeden Fall am Roten Tor geben: Das Aquädukt, das neben der Freilichtbühne vorbeiführt, ist für die Öffentlichkeit derzeit nicht zugänglich. Dies wird sich ändern. Auch bei der geplanten Sanierung von Bäcker- und Spitalgasse wird man darauf achten müssen, dass die Neugestaltung einem möglichen Welterbe-Titel nicht im Weg steht.

    Für die Bewerbung kalkuliert die Stadt bislang übrigens mit Ausgaben von rund einer Million Euro. Laut Kulturreferent Thomas Weitzel sind jedoch Fördermittel zu erwarten. Für 2017 sind die notwendigen Summen im Haushalt vorgesehen.

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