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Foto: Silvio Wyszengrad
Foto: Silvio Wyszengrad

Alte Streifenkarten können noch sechs Monate lang genutzt werden, Umtauschmöglichkeiten gibt es nicht mehr.

Augsburg
14.06.2017

Warum werden Streifenkarten nicht mehr umgetauscht?

Von Stefan Krog

Nach der Preiserhöhung beim AVV müssen auch Besitzer von Streifenkarten einiges beachten. Umgetauscht werden können sie nicht - nach einer Frist verlieren sie ihre Gültigkeit.

Seit Sonntag gelten im Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) höhere Preise für die Fahrkarten. Wer noch eine alte Streifenkarte hat, kann diese in Bussen und Straßenbahnen der Augsburger Stadtwerke ausnahmsweise sechs Monate lang abfahren – drei Monate mehr als bisher. Der Nachteil: Einen Umtausch der alten Karte gegen Aufzahlung nach Ablauf der Übergangsfrist wird es künftig nicht mehr geben. Ungenutzte Streifen verfallen somit in Zukunft nach Ablauf der Frist.

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Die Stadtwerke begründeten die Änderung, die sie am Sonntag bekannt gegeben hatten, gestern auf Anfrage damit, dass der Umtausch immer sehr kompliziert gewesen sei. „Bei jedem Tarifwechsel waren es rund 3000 Streifenkarten, die getauscht wurden. Der Aufwand war für uns aber hoch: Bei jeder Karte musste nachgezählt werden, wie viele Streifen abgestempelt waren und wie viel Geld für eine neue Streifenkarte zugezahlt werden muss“, so Stadtwerkesprecher Jürgen Fergg. Weil es nun erstmals keinen Umtausch geben wird und man Fahrgästen die Möglichkeit geben wollte, gekaufte Streifenkarten abzufahren, habe man sich für die Gültigkeit bis zum Jahresende entschieden.

Verwirrung wegen Ablauffristen

Die Stadtwerke hatten die Umtausch-Regelung 2005 eingeführt, nachdem es Fahrgastproteste gegeben hatte und sich auch die Politik einschaltete. Allerdings verwiesen die Stadtwerke schon damals darauf, dass ein solcher Umtausch auch im bundesweiten Vergleich von Verkehrsunternehmen nicht üblich sei.

Im gesamten AVV nahmen die Stadtwerke eine Sonderrolle ein, weil sie als einziges Unternehmen Streifenkarten umtauschten. „Das sorgte teils für Verwirrung“, so Fergg. Insofern sorge das neue Vorgehen für Vereinheitlichung.

Die Verwirrung dürfte zumindest in den kommenden Monaten aber auch nicht abnehmen: Denn bei den anderen AVV-Verkehrsmitteln (Regionalbusse und -züge) sind die alten Streifenkarten wie bisher nur drei Monate bis Mitte September gültig. Lediglich in Stadtwerke-Bussen und -straßenbahnen in den Zonen 10 und 20 gilt die Sechs-Monats-Regel. Seit Sonntag kostet die Streifenkarte statt wie bisher 10,30 Euro nun 10,80 Euro.

Ab Januar gibt es ein neues Tarifsystem

Wie die Stadtwerke in Zukunft mit alten Streifenkarten nach einer Tariferhöhung umgehen werden, ist noch ungewiss. „Derzeit gilt im AVV die dreimonatige Übergangslösung. Für die anstehende Tarifreform ab Januar wird aber auch über andere Modelle nachgedacht“, so Fergg. Ab Januar soll es wie berichtet andere Tarifzonen mit anderen Ticket- und Abomöglichkeiten geben. Die Streifenkarte wird es weiter für 10,80 Euro geben. Für Nutzer von Handytickets fällt der Preis hingegen wieder auf 10,30 Euro.

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