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Augsburg: Warum Augsburgs Wertstoffhöfe teils die Annahme verweigern

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Warum Augsburgs Wertstoffhöfe teils die Annahme verweigern

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    Spülmaschinen und andere Geräte sollen in den Wertstoffhöfen der Stadt nicht zerlegt, sondern im Ganzen abgegeben werden.
    Spülmaschinen und andere Geräte sollen in den Wertstoffhöfen der Stadt nicht zerlegt, sondern im Ganzen abgegeben werden. Foto: Klaus Rainer Krieger (Symbolfoto)

    Bürger, die vorbildlich ihren Abfall entsorgen wollen und dabei im Wertstoffhof Probleme bekommen – das kommt in Augsburg offenbar öfter vor. Manchmal ist der einfachste Weg nicht der richtige, das zeigt sich im Fall einer zerlegten Spülmaschine. Und es gibt weitere Probleme.

    Ein Leser unserer Zeitung schildert, wie er seine defekte Spülmaschine aus Platzgründen bereits zuhause in ihre Einzelteile zerlegt und nach Wertstoffen sortiert habe, um diese dann sauber getrennt abzuliefern. Doch mit diesem vermeintlich vorbildlichen Verhalten stieß er beim Wertstoffhof an der Johannes-Haag-Straße auf Ablehnung. „Im Wertstoffhof angekommen, wurde mir vom Personal erklärt, dass ich die Maschine so nicht abgeben kann“, schildert der Augsburger sein Erlebnis. Und er fragt nach der Logik dieser Auskunft.

    Umweltreferat: Elektrogeräte sollen im Ganzen abgegeben werden

    Im städtischen Umweltreferat bestätigt man die Vorschriften für die Annahme: „Damit eine fachgerechte Behandlung, Verwertung und Entsorgung entsprechend den gesetzlichen Vorgaben erfolgen kann, sollen Elektrogeräte im Ganzen zurückgegeben werden.“ Und weiter: Besitzer von Altgeräten sollten lediglich Altbatterien und Altakkumulatoren, die nicht vom Gerät umschlossen sind, vor der Abgabe trennen, heißt es.

    Und es gibt weitere Beschwerden in Sachen Müllentsorgung in Augsburg: Kürzlich bekam ein Bürger, der seinen Grünschnitt abgeben wollte, Unannehmlichkeiten, wie er sagt. Diesen habe er umweltbewusst – und deshalb plastikfrei – lose im Anhänger zum Wertstoffhof am Unteren Talweg gefahren, schreibt der Mann. Vor Ort sei er dann aufgefordert worden, den Grünschnitt in Säcken anzuliefern – oder über einen Zaun in den Container zu werfen und danach selbst aufzuräumen. Auch dieser Augsburger ärgerte sich sehr über das Verhalten der Angestellten.

    Bürger müssen Grünabfälle über Steg entsorgen

    Dazu stellt das Umweltreferat klar, dass beim Wertstoffhof am Unteren Talweg in Haunstetten Bürger ihre Gartenabfälle selbst in die Container werfen müssen. Dies erfolge über einen Ladesteg. „Der Grünschnitt muss lose in die Container eingebracht werden, das heißt, Bündel müssen entfernt, Säcke oder andere Behältnisse ausgeleert werden“, teilt das Umweltreferat mit. „Anstatt Plastik können jedoch auch andere Materialien verwendet werden, beispielsweise aus Baumwolle, Hanf oder Kokosfaser“, heißt es in der Mitteilung weiter. Solche Säcke könnten viele Male wiederverwendet werden und vermeiden Verschmutzung beim Einbringen in den Wertstoffcontainer, schreiben die Fachleute im Umweltreferat.

    Wer auf Säcke verzichten will, wenn er Geäst und Blätter loswerden möchte, dem empfiehlt das Umweltreferat die anderen Wertstoffhöfe: Am Wertstoffhof am Holzweg im Bärenkeller und beim Wertstoffhof an der Deponie Augsburg-Nord sei es möglich, Grünschnitt von einem Hänger herunterzuschieben.

    Die neuen Modelle der Gelben Tonne sind seit Kurzem auch auf der Maxstraße zu sehen. Zum Ärger manches Anwohners.
    Die neuen Modelle der Gelben Tonne sind seit Kurzem auch auf der Maxstraße zu sehen. Zum Ärger manches Anwohners. Foto: Silvio Wyszengrad (Archiv)

    Gewissermaßen zur Müllvermeidung gezwungen wurde ein anderer Leser unserer Zeitung. Im Zuge der Umstellung der gelben Tonnen sei in seinem Wohnblock die Anzahl der Tonnen halbiert worden. Auf Beschwerde sei zwar eine Nachlieferung zugesichert worden, „bloß wann, weiß keiner“.

    Gelbe Wertstoffsäcke für Augsburger Haushalte als Überbrückung

    Bei der Stadt erklärt man hierzu, dass für Änderungswünsche und fehlendes Tonnenvolumen die Firma Remondis zuständig sei. „Die Organisation der Änderungen ist aufwendiger als der Standardprozess. Daher dauert es in der Regel drei Wochen, bis die Änderungen umgesetzt werden.“

    Bürger könnten zur Überbrückung sonnengelbe Wertstoffsäcke im AWS-Kundencenter (Telefon 0821/324-4884) beantragen. Nach Angaben der Stadtverwaltung dauert der Austausch der Tonnen im Augsburger Westen noch den ganzen August an.

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