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Augsburg: Wandern in der Region: 400.000 Gladiolen und ein alter Floßhafen

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Wandern in der Region: 400.000 Gladiolen und ein alter Floßhafen

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    Ein klein wenig durfte er von seiner früheren Wildheit   behalten: Der Lech südlich des Hochablasses.
    Ein klein wenig durfte er von seiner früheren Wildheit behalten: Der Lech südlich des Hochablasses. Foto: Heinz Münzenrieder

    So einen sonnigen halben Tag sollten Sie sich schon gönnen. Immerhin sind gute zwölf Wanderkilometer angesagt. Und Sie können dabei dem meist grünen Lech ein Dankeschön abstatten. Denn schließlich ist er unser guter nasser Vorarlberger Freund. Na ja, von den Hochwassern wollen wir nicht sprechen ... Zur Ouvertüre unserer „Reise“ mit der 3er-Straßenbahn nach Kö-Zentrum sollten Sie aber zunächst einen ordentlichen Kaffee – natürlich fair gehandelt - beim Herrn Kiosk-Administrator am Roten Tor, dem Jürgen, einnehmen. In Königsbrunn angekommen, wird Ihr Weg – an St. Ulrich vorbei und die

    Nach dem Queren des Lochbachs geht es ostwärts weiter. Den in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Hauptwirtschaftsweg erreichend, wandern wir am früheren Hirschgatter links entlang und kommen bald nach rechts biegend zum Star des Tages – dem Lech. Augsburger aufgepasst: Sie befinden sich jetzt auf rot-grün-weißem, also heimischem Territorium. Schon seit dem Mittelalter gehört alles bis rauf zur heutigen Staustufe 23 zu

    Wanderung am Lech: Der Weg am Ufer ist der schönste

    Und noch ein Tipp: Benutzen Sie bei der Wanderung runter zum Hochablass den naturnahen unmittelbaren Uferweg und nicht das etwas langweilige Dammsträßchen. Auf so zehn Kilometer Freifließstrecke können Sie dabei hautnah unseren immer noch recht lebendigen Lech erleben. Fünf Querschwellen erinnern daran, dass der Fluss sogar wegen seiner „Wildheit“ gebremst werden muss. Er ist hier der Herzschlag für die ihn umgebende Flussaue, die mit ihren über 7500 Hektar Fläche zu den größten Naturschutzgebieten in Deutschland außerhalb der Alpen zählt. Alle Achtung! 

    Im Übrigen bestehen aktuelle Vorstellungen, den Lech wieder zu renaturieren und ihn zwischen der Staustufe 23 und seiner Mündung in die Donau von seinen „kanalmäßigen“ Fesseln zu befreien. Möge der freie Lech – unser Licca liber – nicht nur ein Papiertiger bleiben! Vor dem Erreichen des Hochablasses sehen wir noch Reste des nach dem schlimmen Hochwasser des Jahres 1910 errichteten Floßhafens. Dieser kam aber nie so richtig in die Gänge. Die neuen Eisenbahnen machten ihm den Garaus. Viel Geld wurde in den Lechsand gesetzt. Und der Traum von der Augsburger Hafen-City war vorbei. 

    Etwas anderes passt aber: Am Roten Tor war es der Kiosk an den Schienen, am Hochablass ist es die „Schwarze Kiste“ neben dem Wehr, die uns zur Einkehr erwartet. Es sei denn, unser „mitreisendes“ Väterchen hat die Spendierhosen an und lädt ein auf die Sonnenterrasse der Kuhseegaststätte nebenan. Hier können Sie ein wenig verweilen, denn jetzt ist es nur noch ein gutes Viertelstündchen zur Haltestelle der 6er an der Hochzoller Lechbrücke. Den Stadtwerken wird es recht sein: so ein sommerlicher Wanderauftakt mit integrierter Tramfahrt.

    Info: Örtliche und regionale Wandertipps sind das Metier unseres Autors Heinz Münzenrieder, der früher als Augsburger Stadtdirektor tätig war. 

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