Sebastian Tülger wird deutlich: Sein Geschäft in der Bahnhofstraße, wo er verschiedene Waffel-Kreationen anbietet, sei wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll zu betreiben. Er hätte die Preise für seine Produkte erneut nach oben schrauben müssen, um die steigenden Kosten im Griff zu behalten. Das hält der Geschäftsmann aber weder für wirtschaftlich sinnvoll noch angebracht für Kundinnen und Kunden. Er schließt daher. Letzter Öffnungstag ist der 3. November. Dann sind auch verschiedene Aktionen geplant.
Vor sechs Jahren sei er mit seinem Geschäft in Augsburg, das er zusammen mit seiner Frau Emenda als Franchisenehmer betreibt, gestartet - zum Preis von 4,70 Euro für eine Waffelkreation. Mittlerweile sei man schon bei 7,50 Euro und hätte nun auf knapp zehn Euro gehen müssen, um Preissteigerungen abzufangen. „Da wir es weder für angebracht noch für wirtschaftlich sinnvoll ansehen, eine Waffel für knapp zehn Euro zu verkaufen, haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden zu schließen“, sagt Tülger.
Waffle Brothers hat bereits vor einem Jahr Filiale im Uni-Viertel geschlossen
Die Rückkehr zu einem Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent nach Corona, die explodierenden Energiekosten und die um ein Vielfaches gestiegenen Einkaufskosten seien wesentliche Gründe, die hinter der Entwicklung stehen. „Nimmt man dazu noch den stetig ansteigenden Mindestlohn samt Sozialabgaben, kommt man in Summe auf so hohe Fixkosten, dass wir den Preis für unsere Waffeln theoretisch wieder anheben müssten.“
Man habe erkannt, dass es in der aktuellen Zeit schwierig bis nicht möglich sei, mit einem Produkt, wie jenem der Waffle Brothers, ein Lokal lukrativ zu betreiben. Bereits vor einem Jahr hat Tülger seine Filiale im Univiertel geschlossen - aus den gleichen Gründen. Dort ist jetzt ein Lokal mit Gemüse-Döner eingezogen. Für die Banhofstraße habe der Vermieter ebenfalls einen Nachfolger. Was kommen wird, dürfe er nicht verraten.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden