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Augsburg: Vorarbeiten für den neuen Containerbahnhof in Augsburg beginnen

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Vorarbeiten für den neuen Containerbahnhof in Augsburg beginnen

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    Im Güterverkehrszentrum wird viel gebaut. Für den neuen Containerbahnhof in Augsburg sind noch keine Baumaschinen aufgefahren, der Container-Dienstleister Kloiber erweitert aber schon einmal seine Flächen.
    Im Güterverkehrszentrum wird viel gebaut. Für den neuen Containerbahnhof in Augsburg sind noch keine Baumaschinen aufgefahren, der Container-Dienstleister Kloiber erweitert aber schon einmal seine Flächen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Bau eines neuen Containerbahnhofs in Augsburg rückt näher. Aktuell beginnen vorbereitende Untersuchungen des Bodens und für den Artenschutz auf dem Areal im Güterverkehrszentrum (GVZ) nahe der Bahnlinie nach Donauwörth. Der viergleisige Umschlagbahnhof mit zwei Portalkränen soll die bestehende Anlage in Oberhausen, die deutlich zu klein ist, ersetzen.

    Bis zum August soll eine Entwurfsplanung für das Projekt vorliegen. Bis dort tatsächlich Container vom Zug auf den Lkw und umgekehrt verladen, wird es aber noch Jahre dauern. Zum Zeitpunkt äußert sich die DB Netz als Bauherrin zwar nicht, allerdings müssen neben dem eigentlichen Umschlagbahnhof noch zwei Zufahrtsgleise zum Oberhauser Bahnhof samt Überführungen für die Karlsruher Straße und den Gablinger Weg errichtet werden.

    "Es gibt noch Kapazitäten, und die müssen wir nutzen"

    Am Freitag informierte sich Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) auf Einladung von Landtagsabgeordneten Johannes Hintersberger (

    Der Containerbahnhof sollte schon seit Jahren in Betrieb sein, allerdings gab es immer wieder Verzögerungen. Inzwischen gibt es Baurecht für den Containerbahnhof und die Deutsche Bahn hat komplett die Umsetzung des Projekts übernommen, nachdem in der Vergangenheit auch die Localbahn mit an Bord war.

    Augsburg würde durch Containerbahnhof näher an die Seehäfen rücken

    Der Containerbahnhof ist das Herzstück des Güterverkehrszentrums, das in den vergangenen Jahren im Städtedreieck von Augsburg, Neusäß und Gersthofen nahe der Autobahn wuchs. Augsburger Industrieunternehmen unterhalten dort ihre Lager, auch ein Internetversandhändler hat dort eine Niederlassung. Vor allem Logistikfirmen haben sich mit riesigen Hallen angesiedelt, die teils auch die Lagerhaltung für ihre Auftraggeber übernehmen - diese Hallen sind gewissermaßen das Waren-Eingangstor für Augsburg und die Region. Ein großer Teil kommt aus den Seehäfen an Nordsee und Mittelmeer. Mit einem Containerterminal, das die Verladung auf den Zug erlaubt, würde Augsburg näher an die Häfen rücken. Schon jetzt komme ein Großteil der Waren aus diesen Häfen mit der Bahn in die Region, ergab ein Gutachten des Fraunhofer-Instituts im Auftrag mehrerer süddeutscher Industrie- und Handelskammern. Aktuell konzentrieren sich die Warenströme aber auf die Containerbahnhöfe in München und in Neu-Ulm.

    Aus Oberhausen, sagt Ferdinand Kloiber, Geschäftsführer der Firma Kloiber, gingen aktuell zwei bis drei Züge pro Woche in Richtung der Häfen, aus München und Ulm zusammengerechnet um die 25 Züge täglich. Ein zusätzlicher Umschlagbahnhof in Augsburg sei nötig, für die Augsburger Wirtschaft und für den süddeutschen Raum. "Der Bedarf ist da, zumal wenn die Gütermengen auf der Schiene gesteigert werden sollen", so Kloiber. Kloiber war einer der Pioniere im Güterverkehrszentrum und baute dort vor zwölf Jahren ein Containerdepot (entleerte Container aus Übersee werden dort gewartet, bevor sie wieder auf die Reise gehen), in dem sich die Metallkisten mehrere Stockwerke hoch stapeln. Augsburg sei ein guter Standort, man erwarte aber sehnsüchtig das neue Terminal. Aktuell erweitert Kloiber seine Flächen schon einmal in Richtung des Containerbahnhofs, um zusätzlich Fläche für Container zu gewinnen.

    Bleibt der Posttunnel am Hauptbahnhof erhalten?

    Verkehrsministerin Schreyer besuchte am Freitag auch den Augsburger Hauptbahnhof, der aktuell von den Stadtwerken untertunnelt wird. Thema war vor allem, wie die Deutsche Bahn am Hauptbahnhof weiter zu verfahren gedenkt. Diskutiert wurde am Freitag über die Überdachung. Wie berichtet erreichte das Verkehrsministerium, dass die erneuerten Bahnsteigdächer länger gebaut werden, wie ursprünglich von der Deutschen Bahn geplant. Zunächst nämlich war eine Verkürzung vorgesehen gewesen. Bundestagsabgeordneter Volker Ullrich (CSU) will langfristig eine richtige Bahnhofshalle über allen Gleisen und Bahnsteigen. Technisch wäre diese wohl machbar, eine Finanzierung ist aktuell aber überhaupt nicht absehbar. Fürs Erste sind kleinere Verbesserungen im Gespräch: Die Lichtöffnungen in untertunnelten Bahnsteigabschnitten sollen mit Glas abgedeckt werden. Stadtwerke und DB prüfen die Finanzierbarkeit. Und der Posttunnel, während der Bauarbeiten als Interimszugang zu den Bahnsteigen geöffnet, soll womöglich dauerhaft offen bleiben. Anfangs war eine Schließung beabsichtigt, die DB will nun zählen, wie stark er künftig genutzt wird. Zwar gibt es mit dem Durchstich des Tramtunnels ab 2023 einen Zugang vom Thelottviertel zum Hauptbahnhof, für einen Teil der Fahrgäste könnte der Posttunnel, der auf der Innenstadtseite der Pferseer Unterführung beginnt, aber weiterhin attraktiv sein.

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