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Augsburg: Vor Wahllokal abgeschleppt: Schule lässt Parkplatz überwachen

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Vor Wahllokal abgeschleppt: Schule lässt Parkplatz überwachen

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    Der Parkplatz des Holbein-Gymnasiums: Wer hier ohne Erlaubnis parkt, wird abgeschleppt.
    Der Parkplatz des Holbein-Gymnasiums: Wer hier ohne Erlaubnis parkt, wird abgeschleppt. Foto: Jörg Heinzle

    An Wahltagen bekommt das Holbein-Gymnasium in Augsburg regelmäßig prominenten Besuch. Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (Grüne), die in der Innenstadt wohnt, gibt hier ihr Stimme ab, ebenso wie Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). Weber und Roth kamen am Wahlsonntag zu Fuß. Wer allerdings mit dem Auto kam und seinen Wagen auf dem Parkplatz der Schule abstellte, der lief Gefahr, abgeschleppt zu werden. Bei mindestens einem Fahrzeug ist das am Sonntag auch passiert. Kostenpunkt: 215 Euro - laut Abschleppunternehmen ein "Sonderpreis".

    Schon seit Ende 2019 schleppt die Firma Blitz Autos ab, die unerlaubt auf dem Lehrerparkplatz stehen. Die Firma ist in Augsburg bekannt - und genießt den Ruf, dass sie schnell zugange ist beim Abschleppen. Auftraggeber schätzen das, Falschparker dagegen weniger. Thomas Körner-Wilsdorf, Mitglied der Schulleitung des Holbein-Gymnasiums sagt, man habe die Firma beauftragt, weil die Probleme auf dem Schulgelände überhand genommen hätten. Vor allem abends, wenn junge Menschen die Lokale in der nahe gelegenen Maxstraße besuchten. Dann habe das Partypublikum auf dem Schulparkplatz nicht nur geparkt, es sei auch Müll liegen geblieben und es habe Vandalismus gegeben. Zudem seien immer wieder die Toiletten in der Schule genutzt und verunreinigt worden. Das Schulgebäude ist abends teils offen, weil die Volkshochschule die Räume für Kurse nutzt.

    Abschleppen auf Augsburger Schulparkplatz: Anfangs gab es Beschwerden

    Man habe sich für die Firma Blitz entschieden, weil sie der einzige Anbieter gewesen sei, der den Service so angeboten habe. Die Firma wirbt damit, dass Parkplatzbesitzer nichts für den Abschleppdienst bezahlen müssen. Ihre Gewinne erwirtschaftet die Firma mit dem Geld, dass sie von den Autobesitzern verlangt. Man habe das mit dem Schulverwaltungsamt der Stadt so abgesprochen, sagt Thomas Körner-Wilsdorf. Die Stadt ist die Grundbesitzerin.

    Kurz nach dem Start der Abschleppaktion Ende 2019 habe es öfter Beschwerden gegeben, so die Auskunft der Schule. Von Autofahrern, aber auch von Nachbarn, die sich durch die Geräusche, vor allem in der Nacht, gestört fühlten - etwa, wenn beim Abschleppen die Alarmanlage eines Autos ansprang.

    Schulleiter nennt Abschleppen am Wahlsonntag "unglücklich"

    Inzwischen habe sich der Einsatz der Abschleppfirma aber wohl herumgesprochen. Die Probleme mit Falschparkern seien geringer geworden, heißt es von der Schule - und auch Beschwerden gebe es so gut wie keine mehr. Dass auch am Wahlsonntag abgeschleppt worden sei, sei allerdings "unglücklich", sagt der Mitarbeiter der Schulleitung. Man habe daran nicht gedacht. Das solle sich so nicht mehr wiederholen. Verwechslungen mit Partytouristen dürfte es ohnehin nicht geben. Der Zeitpunkt am Sonntagmittag, als die Abschleppfirma auf der Lauer lag, ist in der Maximilianstraße eher nicht für Party-Auswüchse bekannt.

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