Ilona Schifanski und ihre Freundin Viola Hickel sind zu Besuch in Augsburg. Die beiden Stuttgarterinnen äußern sich entsetzt über das Ergebnis der US-Wahlen. „Es ist bedauerlich, aber leider auch nicht unerwartet“, sagt Schifanski. Gestern noch seien die Freundinnen im Kino gewesen und hätten sich „The Apprentice“ angesehen, eine Geschichte über Donald Trumps Aufstieg, der ihre Stimmung weiter herunterzogen habe. „Es ist schlimm, wirklich schlimm, wenn man sich diesen Film anschaut und weiß, dass Trump jetzt wieder an der Macht ist“, so Hickel.
Zum Ampel-Aus äußern sich beide mit gemischten Gefühlen. Die Frauen sind sich einig: Es sei gut gewesen, Lindner endlich zu entlassen. Von Scholz hätten sie nicht erwartet, dass er solch eine Entscheidung treffen würde. Trotzdem schwinge Unbehagen mit. Ihr Gefühl sei, dass sich alle Parteien immer mehr der AFD anpassten und bei einer strikteren Migrationspolitik mitzögen. Auf Neuwahlen blicken Schifanski und Hickel skeptisch. „Die machen die aktuelle Situation auch nicht besser.“
„Ich bin erfreut über ein klares Ergebnis, weniger erfreut über Trump“, sagt der Augsburger Bernd Hoffmann. Er hätte sich nicht ausmalen wollen, zu welchen Mitteln Trump gegriffen hätte, hätte es ein anderes Ergebnis gegeben. „Er besitzt so viel Macht, wer weiß, wie weit er gegangen wäre“. Die Entlassung Lindners hält er in der aktuellen Situation für unverantwortlich. „Das, was die Ampel verbockt hat, bleibt trotzdem an allen Parteien kleben, egal ob es zu Neuwahlen kommt oder nicht.“ Auch ein Misstrauensvotum sei in der jetzigen Zeit schwierig, findet Hoffmann.
Studentin Isabelle Rohrbach äußert sich schockiert über die Ergebnisse der US-Wahlen. „Ich habe die vorherigen Prognosen nicht immer mit verfolgt und bin umso schockierter, dass Trump erneut gewählt wurde“. Es mache ihr Angst, was dieser Sieg möglicherweise auf internationaler Ebene bedeute, zum Beispiel in Hinsicht auf die Ukraine, Taiwan oder die NATO. „Der ganze Tag war sehr aufwühlend. Erst der Sieg von Trump und dann das Ende der Ampel.“ Die Vertrauensfrage erst im Januar zu stellen, findet Rohrbach zu spät. „Die Regierung schwimmt doch jetzt schon.“
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