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Augsburg: Bierpreis & Sicherheit: Schausteller bereiten sich auf Herbstplärrer vor

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Bierpreis & Sicherheit: Schausteller bereiten sich auf Herbstplärrer vor

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    Der Bierpreis beim Augsburger Herbstplärrer erhöht sich. Die Maß kostet zwischen 10,70 und 10,80 Euro.
    Der Bierpreis beim Augsburger Herbstplärrer erhöht sich. Die Maß kostet zwischen 10,70 und 10,80 Euro. Foto: Ruth Plössel (Archiv)

    Volksfest, Festzelt, Bier – das sind drei Dinge, die zusammengehören. Am Augsburger Herbstplärrer kommt dieses Jahr alles zusammen, was keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Denn bei anderen zum Beispiel dem in Bobingen, musste heuer auf ein Festzelt verzichtet werden. Augsburg dagegen hat seit vielen Jahren zwei, die Wirte des Binswanger- und des Schaller-Zelts sind eine feste Institution. "Für uns sind sie gute Partner", sagt Josef Diebold, Chef des schwäbischen Schaustellerverbands. Dennoch wird eines diesmal anders sein.

    Wer auf dem Herbstplärrer eine Maß Bier bestellt, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen als noch beim Osterplärrer. Dass die Stimmung in den Zelten wieder hochkochen wird, davon sind die Wirte überzeugt. Am Ballermann-Hit "Layla" wird es jedenfalls nicht scheitern. Auch die Stadt Augsburg hat zu dem Song mit dem umstrittenen Liedtext eine Meinung.

    Der Aufbau für den Plärrer läuft. Mike Zehle packte am Donnerstag schon mal kräftig an.
    Der Aufbau für den Plärrer läuft. Mike Zehle packte am Donnerstag schon mal kräftig an. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Augsburger Herbstplärrer beginnt am Freitag, 26. August. Der Betrieb am Festgelände startet ab 16 Uhr. Offizieller Fassanstich ist zwei Stunden später. Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber wird um 18 Uhr im Schaller-Zelt den traditionellen Fassanstich ausführen. Der Bierpreis ist gestiegen: Im Schaller-Zelt werden für die Maß 10,80 Euro verlangt, im Binswanger sind es 10,70 Euro. Beim Osterplärrer kostete die Maß in beiden Zelten noch 10,30 Euro.

    Der Osterplärrer war nach der Corona-Pause ein riesiger Erfolg

    Der Osterplärrer war nach Einschätzung von Schaustellern, Wirten und Besuchern ein riesiger Erfolg. Nach zwei Jahren Pause wegen der Corona-Pandemie kamen so viele Menschen wie lange nicht mehr, die Festzelte waren voll, teils mussten Besucher abgewiesen werden. Die Stimmung kochte bei den Auftritten der Musikbands nahezu über. Der Ballermann-Hit "Layla" mit seinem umstrittenen Songtext war damals noch kein Thema. Besonders die Zeile "Meine Puffmama heißt Layla, sie ist schöner, jünger, geiler" stößt bei einigen auf massive Kritik. Ein Lied mit diesem sexistischen Inhalt solle nicht auf Volksfesten gespielt werden. In Augsburg sieht man das anders, das Lied wird wohl zu hören sein. So schätzt es zumindest Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle ein. Es gebe seitens der Stadt kein Verbot. Anders sehe es beim "Donaulied" aus, aber: "Wenn die Band Layla nicht spielt, dann singen es die Leute und die Band stimmt mit ein", berichtet Rainer Kempter über den Verlauf beim Friedberger Volksfest. Sein Sohn Thomas Kempter und Tochter Monika Hatzelmann, die aus der Festwirtsfamilie stammen, feierten in diesem Jahr ihre Premiere in Friedberg.

    Beim Augsburger Herbstplärrer ist vieles vertraut. An den drei Freitagen gibt es jeweils ein Brillantfeuerwerk, an beiden Mittwochen ist Kinder- und Familientag. Viele Fahrgeschäfte kennen die Besucherinnen und Besucher bereits. Neu ist die Schienenbahn "X-Racer", es handelt sich um eine sogenannte "Wilde Maus": In einer rasanten Fahrt geht es durch 180-Grad-Kurven sowie durch Berg und Tal. Dass es zuletzt einige Unglücke bei Fahrgeschäften gab – unter anderem bei einer Achterbahnfahrt im Legoland Günzburg –, möchte Schausteller-Chef Diebold nicht kleinreden. Er sagt aber auch: "In Deutschland gilt das engmaschigste Netz an Kontrollen. Der Technische Überwachungsverein (TÜV) prüfe die Geräte regelmäßig. Wenn die Fahrgeschäfte in Augsburg aufgebaut seien, müssten sie zudem vom TÜV abgenommen werden. Zum Glück, so Diebold, sei beim Plärrer auch noch nie etwas Größeres passiert.

    Tradition hat beim Volksfest der Festumzug, der immer am Samstag des Eröffnungswochenendes stattfindet. Wegen der Corona-Pandemie fiel er in den Jahren 2020 und 2021 aus. Diesmal gibt es ihn, allerdings mit geändertem Streckenverlauf: Die Maximilianstraße kann wegen der Großbaustelle am Moritzplatz nicht genutzt werden, hier hatten sich die Mitwirkenden bislang aufgestellt. Andreas Schlachta, Organisator des Umzugs, hat in Absprache mit der Stadt eine neue Route gewählt. Die Aufstellung erfolgt nun in der Prinzregenten- und in der Holbeinstraße. Der Weg führt über Schaezler-, Frölich-, Volkhart- und Gesundbrunnenstraße zum Festgelände. Beginn des Umzugs ist um 12.30 Uhr. Es wird zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt kommen. Prominente Teilnehmer des Umzugs sind Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und sein Stellvertreter, Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).

    Auflagen wegen der Corona-Pandemie gibt es keine. "Man muss sich keine Sorgen machen", sagt Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle. Für Leichtsinn sei dennoch kein Platz: Die Stadt werde die Entwicklung der Corona-Zahlen im Auge behalten. Der Herbstplärrer dauert bis Sonntag, 11. September.

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