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Augsburg: Von Augsburg in die Ukraine: Wie Hilfe für Menschen im Kriegsgebiet funktioniert

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Von Augsburg in die Ukraine: Wie Hilfe für Menschen im Kriegsgebiet funktioniert

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    Hilfseinsatz: Mehr als 130 Alte, Kranke und kleine Kinder wurden mit dem Reisebus nach Augsburg gebracht.
    Hilfseinsatz: Mehr als 130 Alte, Kranke und kleine Kinder wurden mit dem Reisebus nach Augsburg gebracht. Foto: Fridtjof Atterdal

    So voll war der Frühstücksraum des Augsburger Hotels Alpenhof wohl schon lange nicht mehr. 134 Frauen, Kinder und alte Menschen konnten sich am Sonntagabend nach mehr als 30 Stunden im Bus in dem Hotel stärken. Die Herberge spendierte ihnen ein Abendessen, bevor es weiter in eine Unterkunft in der Innenstadt ging. Der Augsburger Philipp Blobel hat die Menschen gemeinsam mit Freunden und Helfern über die rumänische Grenze aus der Ukraine geholt. Seine Tour führte ihn bis ins Kriegsgebiet, wo er unter anderem mit dem Gouverneur der ukrainischen Region Tscherniwzi über die Vertreibung und die Möglichkeiten deutscher Hilfe sprechen konnte.

    Auf dem Hinweg transportierten die Reisebusse Hilfsgüter und medizinische Ausrüstung.
    Auf dem Hinweg transportierten die Reisebusse Hilfsgüter und medizinische Ausrüstung. Foto: Philipp Blobel

    Menschen auf Raum Augsburg stellen Medikamente und Dieselgeneratoren

    Mit zwei Reisebussen und einem Transporter waren die Helfer am Donnerstag von Augsburg aus in Richtung Ukraine aufgebrochen. An Bord: Medikamente, medizinische Güter und 20 Dieselgeneratoren sowie Lebensmittelpakete. Die Aktion wurde vom Lions Club

    Im Hotel Alpenhof warteten auch Karen Vaughan und ihr Ehemann Marco Ranalli auf die Flüchtlinge. Die Augsburger hatten 130 "Starter-Pakete" für die Ukrainerinnen und Ukrainer gepackt. Für Kinder gab es Malstifte, Spielzeug und Süßigkeiten sowie Erstbedarf für Säuglinge. Die Spenden stammten von Freunden und Bekannten des Paares sowie vom Internationalen Kinderhaus Augsburg. "Wir haben gerade Platz im Haus, weil unsere Kinder bereits studieren, und wir werden auch eine Flüchtlingsfamilie aufnehmen", so Vaughan.

    Der Augsburger Philipp Blobel koordinierte den Hilfseinsatz.
    Der Augsburger Philipp Blobel koordinierte den Hilfseinsatz. Foto: Philipp Blobel

    Ärzte, Krankenschwestern und Medizinstudenten begleiteten Hilfseinsatz in die Ukraine

    Zu den Helfern, die den Konvoi in die Ukraine begleiteten, gehörten auch Henryk Piech, Oberarzt am Universitätsklinikum, die Medizinstudenten Christoph West und Bruno Brito Da Rocha sowie Krankenschwestern Bernadeta Broza und Natalie Bartsch. "Aus den Erfahrungen unseres letzten Hilfseinsatzes hatten wir diesmal den Fokus auf Menschen gelegt, die ohne Hilfe das Land nicht verlassen könnten", sagt Blobel, der bereits vor zwei Wochen Flüchtlinge von der Grenze nach Augsburg gebracht hat. Man habe mit einer örtlichen Hilfsorganisation gezielt alte, gebrechliche sowie behinderte Menschen sowie Mütter mit kleinen Kindern ausgewählt. Die älteste Mitfahrerin war eine 87 Jahre alte Frau, der jüngste ein 20 Tage alter Säugling.

    Die Güter werden in großen Lagern an der ukrainischen Grenze gesammelt und dann verteilt.
    Die Güter werden in großen Lagern an der ukrainischen Grenze gesammelt und dann verteilt. Foto: Philipp Blobel

    In der Ukraine haben die Helfer erfahren, dass die in Deutschland zusammengestellten Lebensmittelspenden nur bedingt hilfreich sind. "Es gibt kaum Wasser und keinen Strom, sodass beispielsweise Nudeln nicht gekocht werden können", so Blobel. Nur schnell zuzubereitende Konserven könnten von den Menschen im Kriegsgebiet verwendet werden.

    Die Geflüchteten wurden noch am Sonntagabend ins Übernacht-Hostel in der Innenstadt gebracht, das die Stadt zu diesem Zweck angemietet hat. Am Dienstag sollten die Menschen dann auf zentrale und dezentrale Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt verteilt werden.

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