Frau Professor André, Sie haben schon viele Auszeichnungen bekommen, aber hatten Sie mit dem renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis gerechnet?
André: Letzte Woche bekam ich den Anruf von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dass ich unter den Preisträgern bin. Das hat mich total umgehauen. Mit dieser Auszeichnung habe ich nicht gerechnet. Die Universität Augsburg hatte mich vor einem Jahr vorgeschlagen, aber daran habe ich nicht mehr gedacht.
Wo waren Sie, als Sie die gute Nachricht erhielten und wie haben Sie reagiert?
André: Ich war gerade im Saarland zu Besuch bei meiner Mutter. Wir machten einen Ausflug. Als ich aus dem Auto stieg, erreichte mich der Anruf von der DFG. Ich habe mich total gefreut.
Wird die hohe Auszeichnung groß gefeiert?
André: Ich habe mit meinem Mann eine gute Flasche Wein getrunken. In diesem Moment musste ich an meinen verstorbenen Vater denken. Er hätte sicher einen Champagner aufgemacht, um meinen Erfolg zu feiern. In den vergangenen Tagen habe ich auch viele Gratulationen bekommen. Sehr viele Menschen aus dem In- und Ausland haben sich mit persönlichen Glückwünschen bei mir gemeldet. Ich habe das Gefühl, dass sich sehr viele Leute mit mir freuen.
Der Auswahlausschuss für den Forschungsförderpreis würdigte Ihre Arbeiten im Bereich der Mensch-Maschine-Interaktion, speziell auf dem Gebiet der sogenannten "konversationellen künstlichen Agenten". Was werden Sie mit ihrem Preisgeld von 2,5 Millionen Euro anfangen?
André: Das Preisgeld gibt mir als Forscherin sehr viel Freiheit. Normalerweise ist es sehr zeitaufwendig, Fördergelder für Projekte zu beantragen, und die Anträge haben nicht immer Erfolg. In den kommenden Jahren kann ich mich jetzt ganz darauf konzentrieren, meine Arbeit im Bereich der Mensch-zentrierten Künstlichen Intelligenz an der Universität Augsburg vorantreiben. Denn ich bin der Meinung, dass wir einen Paradigmenwechsel brauchen. Sehr viele Projekte der Künstlichen Intelligenz zielen darauf ab, die Effektivität und Produktivität zu steigern. Die Technikentwicklung sollte aber vor allem dem Menschen dienen.
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