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Augsburg: Viele Auswärtige drängen auf den Augsburger Immobilienmarkt

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Viele Auswärtige drängen auf den Augsburger Immobilienmarkt

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    An den Ladehöfen in Nähe des Hauptbahnhofs entstehen neue Wohnungen.
    An den Ladehöfen in Nähe des Hauptbahnhofs entstehen neue Wohnungen. Foto: Ulrich Wagner

    Die Preise für Immobilien in Augsburg sind im vergangenen Jahr abermals deutlich gestiegen. In den vergangenen Monaten scheint es zwar zu leichten Preisrückgängen gekommen zu sein (der Marktbericht trifft dazu allerdings noch keine Aussagen), doch die Verteuerung allein des vergangenen Jahres dürfte damit noch nicht wettzumachen sein. Gebrauchte Reihenmittelhäuser kosteten 2021 in Augsburg im Schnitt 550.000 Euro und waren somit 90.000 Euro teurer als im Vorjahr. Auch die Wohnungspreise stiegen. Der Quadratmeterpreis für eine gebrauchte Wohnung stieg von 3780 auf 4219 Euro. Zu diesen Ergebnissen kommt der Immobilienmarktbericht des städtischen Gutachterausschusses, der die Kaufverträge aller Immobilientransaktionen im Stadtgebiet auswertet. Kommunen sind gesetzlich zur Beobachtung der Grundstückspreise verzichtet, sodass die Daten hohe Aussagekraft haben.

    Erstmals mehr als zwei Milliarden Euro umgesetzt

    Dass die Preise in allen Gebäudearten zulegten, ist laut Ron Hinz, Geschäftsstellenleiter des Gutachterausschusses, daran zu sehen, dass der Umsatz bei allen Grundstücks- und Immobilientransaktionen im vergangenen Jahr erstmals die Zwei-Milliarden-Euro-Grenze überstieg. Dabei habe die Zahl der Verträge nicht groß zugenommen und die Grundstücke würden in der Tendenz kleiner. Bei Neubauwohnungen sind inzwischen für den Quadratmeter im Durchschnitt rund 6500 Quadratmeter zu bezahlen. Zuletzt gingen auch die Grundstückspreise deutlich nach oben: Zwischen 2019 und 2020 gab es laut Daten des Gutachterausschusses eine regelrechte Preisexplosion. Allein das treibt den Wert der Immobilien, weil ein Teil des Gesamtpreises immer auf den Boden entfällt.

    Weniger Augsburger unter den Käufern von Häusern und Wohnungen

    Immer mehr Immobilien gehen inzwischen an einen Eigentümer außerhalb des Stadtgebiets. Der Anteil der Käufer und Käuferinnen aus Augsburg sank im Jahr 2021 auf 47,8 Prozent. 2018 lag der Anteil noch bei 56,3 Prozent. Woran das liegt, ist aus den Daten nicht ersichtlich, aber ein Erkläransatz ist, dass die Preise inzwischen für immer weniger Augsburger und Augsburgerinnen bezahlbar sind. Der Anteil der Münchner Käufer und Käuferinnen ist von 9,1 Prozent (2018) auf 12,1 Prozent in 2021 gestiegen. Auch der Anteil der Neu-Eigentümer und -Eigentümerinnen aus dem sonstigen Bayern und anderen Bundesländern ist gestiegen. Ursache dafür könnte sein, dass mehr Unternehmen (und auch Privatpersonen) im Augsburger Immobilienmarkt unterwegs sind, um dort Geld anzulegen.

    Auch die Mieten steigen, wenn auch nicht so stark

    Am Freitag veröffentlichte auch der Immobilienverband IVD Zahlen für das Augsburger Stadtgebiet. Sie korrespondieren weitgehend mit den offiziellen Daten des Gutachterausschusses beim Eigentum. Der IVD stellt zwischen Herbst 2021 und Frühjahr 2022 auch Zuwächse bei den Neuvertragsmieten fest. Demnach werden bei einer Erstbezugswohnung 13 Euro pro Quadratmeter fällig, eine Bestandswohnung kostet pro Quadratmeter und Monat je nach Wohnwert zwischen 8,60 und 12,90 Euro.

    Gegenüber dem Frühjahr 2017 stiegen die Neuvertragsmieten bei Bestandswohnungen in Augsburg im Schnitt um 20 Prozent. Deutlich steiler verläuft die Kaufpreisentwicklung beim Wohneigentum: Bei Bestandswohnungen stiegen die Preise gegenüber 2017 um 53 Prozent, beim Einfamilienhaus um 70 Prozent. Diese Schere ist schon länger zu beobachten: Höhere Mieten sind in Augsburg mit seiner Einkommensstruktur nicht zu verlangen, während die Kaufpreise aufgrund niedriger Kreditzinsen und fehlender anderer Anlagemöglichkeiten stiegen. Noch eklatanter fällt die Preissteigerung für bei Grundstücke zur Bebauung aus: Hier waren über 80 Prozent angesagt.

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