Andreas Gruber hat sich im Sozialkaufhaus Contact ein paar Klamotten gekauft. Schließlich hat er keine mehr. Seine sind vermutlich verbrannt. Aber das ist wohl nur das geringste Problem des 33-jährigen Augsburgers und der anderen Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Haus Nummer 15 in der Karolinenstraße. Das historische Gebäude, in dem vier Wohngemeinschaften bis Freitagabend gelebt haben und wo im Erdgeschoß Geschäfte untergebracht waren, ist fast nur noch ein Trümmerhaufen. Vereinzelte, noch übrig gebliebene, verkohlte Dachbalken ragen wie schwarze Rippen in den blauen Spätsommerhimmel, zwei Stockwerke sind verschwunden. Wie Eingeweide quellen undefinierbare Materialien aus der Ruine, nur ein Lampenschirm ist im Chaos erkennbar. Bei dem verheerenden Feuer am Freitagabend in dem Haus in Augsburgs Innenstadt haben 20 junge Leute auf einen Schlag nicht nur ihr Dach über den Kopf verloren, sondern auch ihr Hab und Gut. Sie plagen jetzt große Sorgen. Unter den Bürgern formiert sich Hilfsbereitschaft.
Augsburg