Der Blick aus knapp 50 Metern Höhe ist beeindruckend: Man sieht nicht nur auf weite Teile des Stadtgebiets, sondern auch direkt auf das Gelände des Augsburger Plärrers. Es ist gut bestückt mit Fahrgeschäften und Buden, auch wenn die beiden großen Bierzelte fehlen. Zwischen den einzelnen Betrieben auf dem Festgelände ist der Abstand deutlich größer als beim traditionellen Plärrer. Der Plärrer-Familienpark ist jedenfalls gar nicht so mini und verbreitet deshalb durchaus Volksfeststimmung. Am Donnerstag startet er. Gegenüber dem Vorjahr, als das Format eines Mini-Plärrers seine Premiere feierte, gibt es einige Änderungen.
Eine Hauptattraktion ist unübersehbar. Es handelt sich um das 48 Meter hohe Riesenrad. Betreiber ist Ludwig Landwermann aus Norddeutschland. Er ist zum ersten Mal in Augsburg: „Mir gefällt es auf dem Platz und ich bin froh, dass es jetzt losgeht.“ Ursprünglich war daran gedacht, dass das Riesenrad in diesem Jahr auf dem Augsburger Rathausplatz stehen sollte. Die Verhandlungen mit der Stadt waren abgeschlossen. Dann kam die Krawallnacht in der Augsburger Maximilianstraße. Die Stadt machte einen Rückzieher, auf dem Plärrergelände war Platz für das Fahrgeschäft. Vor dem Rathaus steht jetzt ein Kettenkarussell – wie im Vorjahr.
36 Gondeln gehören zum Riesenrad auf dem Augsburger Plärrer
Das Riesenrad ist nahezu neu. In Augsburg kommt es erst zum dritten Mal zum Einsatz. Exakt 48 Meter ist es hoch. „Wir haben 36 geschlossene Gondeln, von denen jede barrierefrei ist“, sagt Landwermann. Am Mittwoch werden auch von ihm und seinen Mitarbeitern die letzten Arbeiten vor dem Start des Ersatz-Plärrers erledigt. Der TÜV hat die Verkehrssicherheit des Riesenrads bereits abgenommen. Einem erfolgreichen Start in Augsburg stehe nichts im Wege, sagt der Chef des Riesenrads.
Zuversichtlich blicken die Augsburger Schausteller Josef Diebold und Bruno Noli auf die kommenden Wochen. Auch wenn es wegen der Corona-Pandemie weiter Einschränkungen gebe, biete die Veranstaltung ein buntes Programm, das jeden ansprechen werde. Diebold und Noli verweisen auf die positiven Erfahrungen aus dem Vorjahr, als der Mini-Plärrer sehr gut angenommen worden sei: „Vor allem Familien fühlten sich auf dem Gelände sehr wohl.“ Der reguläre Herbstplärrer war wegen Corona frühzeitig abgesagt worden.
Plärrer-Vergnügungspark 2021 hat an acht Wochenenden geöffnet
Neu sind in diesem Jahr die Öffnungstage. Das Fest wird entzerrt. Geöffnet ist jeweils von Donnerstag bis Sonntag und dies an insgesamt acht Wochenenden. Bis 12. September wird der Plärrer-Familienpark bei freiem Eintritt dauern. Im Vorjahr hatte der Mini-Plärrer täglich geöffnet, war allerdings zeitlich deutlich kürzer angesetzt und wurde dann zweimal verlängert. Die Schausteller sind überzeugt, dass sie mit der neuen Regelung besser auf die Bedürfnisse ihrer Gäste reagieren. Diebold verweist darauf, dass es für die Anwohner genügend Ruhezeiten geben werde. 32 Veranstaltungstage sind es jetzt. Die Rechnung ist am traditionellen Plärrer aufzumachen: „Beim Osterplärrer und Herbstplärrer sind es jeweils 16 Tage, die wir nun zusammengefasst haben.“
1500 Besucher sind gleichzeitig auf dem Gelände zugelassen. Diese Zahl ist aufgrund der Corona-Auflagen vorgegeben. Auf zehn Quadratmeter Fläche komme ein Besucher, lautet die Vorgabe. Diebold hofft aber, dass es womöglich in den nächsten Wochen noch Lockerungen geben werde. Die Besucher im Vorjahr hätten das vielfältige Angebot auf dem Gelände jedenfalls genutzt, sagt Noli: „Im Gegensatz zu einem normalen Plärrer gab es kaum Personen, die lediglich über das Festgelände bummelten.“ Kinderkarussell, rasante Fahrgeschäfte und mehrere Buden stehen auf dem Gelände. Weil Bierzelte auch in diesem Jahr nicht erlaubt sind, bleibt es bei mehreren Imbissständen und kleineren Biergärten. Ausgeschenkt wird Bier und Wein neben alkoholfreien Getränken.
Plärrer-Familienpark: Der Zugang erfolgt über die Langenmantelstraße
Das Gelände am Plärrer ist eingezäunt. Es gibt lediglich einen Zugang zur Langenmantelstraße. Wie bereits im Vorjahr müssen sich Besucher registrieren lassen. Dies geschieht über die Luca-App oder die Corona-Warn-App. Es geht aber auch über ein Formular, das im Eingangsbereich auszufüllen ist. Wer möchte, kann sich dieses Formular zuvor im Internet runterladen. Am Eingang gibt es zudem Taschen- und Rucksackkontrollen. Ein Sicherheitsdienst kümmert sich darum. Schausteller Bruno Noli hat in den zurückliegenden Monaten jedenfalls das bunte Leben auf Volksfesten schmerzlich vermisst. „Es hat einfach etwas gefehlt“, sagt der 62-Jährige, zumal der Beruf des Schaustellers doch eher eine Berufung sei.
Wenn es an diesem Donnerstag losgeht, spielt das Hygienekonzept eine wichtige Rolle An den Fahrgeschäften weisen Markierungen den Weg. Der Einlassbereich ist entsprechend groß angelegt, damit sich die Besucher nicht drängen. Hier ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Um zu wissen, wie viele Besucher sich aktuell auf dem Gelände aufhalten, gibt es ein Ampelsystem. Dies sei im Internet abrufbar, sagt Diebold. Ferner erfolgen diese Angaben direkt am Eingang.
Plärrer-Familienpark in Augsburg: Das sind die Öffnungszeiten
Der Plärrer-Familienpark ist donnerstags bis sonntags geöffnet. Am Donnerstag geht der Betrieb von 12 bis 23 Uhr, am Freitag von 12 bis 23.30 Uhr, am Samstag von 11 bis 23.30 Uhr und am Sonntag von 11 bis 23 Uhr. Montag bis Mittwoch ist geschlossen.