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Nahverkehr-Streik heute in Augsburg von Verdi: Viel Stau

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Nahverkehrs-Streik sorgt für mehr Staus in Augsburg

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    Viele Fahrgäste und Eltern von Schülern nutzten das Auto, um ans Ziel zu kommen bzw. die Kinder zur weiterführenden Schule in der Innenstadt zu bringen.
    Viele Fahrgäste und Eltern von Schülern nutzten das Auto, um ans Ziel zu kommen bzw. die Kinder zur weiterführenden Schule in der Innenstadt zu bringen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hat den Augsburger Nahverkehr am Freitag fast vollständig zum Erliegen gebracht. Von den 140 Fahrzeugen, die sonst morgens unterwegs sind, sind alle Straßenbahnen im Depot geblieben, ebenso fast alle Busse. Lediglich auf den Stadtteillinien 21 im Bärenkeller, 24/25 in Haunstetten und 38 in Göggingen/Inningen/Bergheim sind einige Busse im Einsatz. Diese Linien sind zum Teil an private Busunternehmen vergeben, deren Personal nicht streikt. Die meisten Fahrgäste schienen über den Ausstand, der seit Dienstag bekannt war, im Bilde. An den Haltestellen standen nur sehr vereinzelt Fahrgäste, die doch ihr Glück versuchten oder im Vorfeld nichts mitbekommen hatten.

    Die Stadtwerke baten Kunden, auf andere Verkehrsmittel wie die AVV-Regionalbusse oder den innerstädtischen Eisenbahnverkehr zwischen den Stadtteilbahnhöfen auszuweichen. Auch die 500 Leihräder der Stadtwerke stehen Abonnenten und Abonnentinnen gratis für eine halbe Stunde (auch mehrmals am Tag) zur Verfügung. Ein Großteil der Fahrgäste (an einem Werktag werden in Augsburg über 150.000 Fahrten mit dem Nahverkehr zurückgelegt) dürfte aber aufs eigene Auto oder Fahrrad umgestiegen oder gleich im Homeoffice geblieben sein. Die Taxi-Genossenschaft berichtete von deutlich mehr Fahrten. Er gehe mindestens vom doppelten Aufkommen gegenüber einem normalen Freitag aus, so Vorstand Ferdi Akcaglar. Man habe die Kapazitäten am Streiktag auch entsprechend aufgestockt, sodass man die Nachfrage befriedigen konnte.

    Der Verkehrsdaten-Dienstleister Tomtom ermittelte im Morgenverkehr am Freitag - sonst der stauärmste Werktag - mehr Verzögerungen und eine geringere Durchschnittsgeschwindigkeit in Augsburg. Während laut Tomtom freitags um 8 Uhr im Durchschnitt 13 Minuten für zehn Kilometer Fahrstrecke benötigt werden, waren es am Streik-Freitag 16 Minuten. Mitunter kam es zu Staus in der Innenstadt und auf Einfallstraßen.

    Deutschlandweiter Verdi-Streik im Schulterschluss mit Fridays for Future

    Die Gewerkschaft Verdi hat heute im Rahmen der bundesweiten Tarifrunde die Beschäftigten im Fahrdienst, in Werkstätten und in der Verkehrslenkung zum ganztägigen Streik aufgerufen. Der Streik findet im deutschlandweiten Schulterschluss mit der Fridays-for-Future-Bewegung statt, die heute auch in Augsburg um 16 Uhr am Rathausplatz eine Kundgebung für mehr Klimaschutz abhielt. Gefordert wurde eine strukturelle Stärkung des Nahverkehrs. Auch eine Delegation von Verdi nahm an der Demo teil. Man wolle zeigen, dass ökologische und soziale Belange zusammengedacht werden müssen, so Katharina Wagner, Gewerkschaftssekretärin bei Verdi für den Nahverkehrsbereich. 

    Die nächste Verhandungsrunde zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern wird am 10. März stattfinden. Ob es im Vorfeld nochmal zu Warnstreiks kommt, ist offen, so Wagner. Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn. Der Mehrverdienst sei angesichs der Inflation nötig. 

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