Der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi hat den Nahverkehr am Freitag zum Erliegen gebracht. Von den 140 Fahrzeugen, die sonst am Morgen ausrücken, blieben fast alle im Depot. Lediglich auf den Stadtteillinien im Bärenkeller, in Haunstetten und Inningen/Bergheim, die zum Teil an private Busfirmen vergeben sind, waren einige Fahrzeuge im Einsatz. Die meisten Fahrgäste, an einem Werktag wickeln die Stadtwerke mehr als 150.000 Fahrten ab, schienen über den angekündigten Ausstand im Bilde: An den Haltestellen kaum Wartende, der Großteil wich auf Auto oder Rad aus oder blieb gleich im Homeoffice. Es war ein Streik unter besonderen Vorzeichen – es geht nicht nur ums Geld, es geht auch um die Frage, ob und wie die Stadtwerke in Zukunft überhaupt noch genug Fahrer finden. Schon jetzt fehlt so viel Personal, dass der Takt ausgedünnt werden muss. Und die Aussichten sind nicht rosig.
Augsburg