Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Vegan, süß und öko: Das Besondere lockt die Kunden

Augsburg

Vegan, süß und öko: Das Besondere lockt die Kunden

    • |
    Susanna Hofer und Martina Leyh (von links) mit zwei Cupcakes-Kreationen.
    Susanna Hofer und Martina Leyh (von links) mit zwei Cupcakes-Kreationen. Foto: Jakob Stadler

    Veganes Essen, bio und fair gehandelte Mode oder ein Laden voller raffinierter Cupcakes – wer Lust darauf hat, findet auch hier ein entsprechendes Angebot und muss nicht etwa nach München fahren oder im Internet bestellen. Selbstständige trauen sich auch in Augsburg vermeintliche Nischen zu besetzen. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Drei Geschäftsinhaber erzählen.

    Döner-Verkäufer stellte auf vegane Gerichte um

    Münir Kusanc ist vielen Augsburgern noch vom Dönerladen Pamukkale am Judenberg bekannt. Mehrere Jahre betrieb er den Imbiss. Dann wollte er kein Fleisch mehr essen, wenig später wollte er es auch nicht mehr verkaufen. Er veränderte sein Leben komplett: Kusanc stellte seine Ernährung auf veganes Essen, also frei von tierischen Produkten, um und absolvierte eine Ausbildung zum Gesundheits- und Ernährungsberatung. Gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth entwickelten sie das Konzept und die Rezepte für sein im Oktober eröffnetes Restaurant in der Maximilianstraße: Mom’s Table. Für Kusanc ist es der Gabentisch von Mutter Erde, 100 Prozent Bio, absolut vegan, glutenfrei, ohne raffinierten Zucker und ohne Tofu. Es gibt unter anderem verschiedene Säfte und Salate, Linsen, Hirse-Couscous, gebackene Süßkartoffeln und Kuchen. „Zu uns kommen Menschen, die sich vegan oder vegetarisch ernähren und Menschen mit Unverträglichkeiten. Der Großteil unserer Kunden ernährt sich einfach bewusst“, sagt der gebürtige Augsburger. Im Sommer will er sein Angebot mit Frühstück erweitern.

    Von der Werbung zur Öko-Mode

    Simone Kunz arbeitet als Grafikdesignerin. Dann eröffnete sie ihren eigenen Laden.
    Simone Kunz arbeitet als Grafikdesignerin. Dann eröffnete sie ihren eigenen Laden. Foto: Jakob Stadler

    Vor zehn Jahren eröffnete Bernd Hausmann in Nürnberg sein Geschäft „Glore“. Er wollte schöne Öko-Kleidung verkaufen, die nichts mehr mit dem früher viel beschriebenen Öko-Style zu tun hatte. Simone Kunz war erst Kundin, dann begann sie 2011 dort tageweise zu arbeiten, schließlich eröffnete die gebürtige Augsburgerin vergangenen September in ihrer Heimatstadt ihren eigenen Glore-Laden. „Ich habe in

    Simone Kunz fing Feuer für den Beruf, der ihr die Arbeit abseits des Computers und den direkten Umgang mit Menschen ermöglichte und sie begeisterte sich für das Konzept. „Es geht von den Produkten aus Bio-Baumwolle bis hin zu den fair bezahlten Aushilfen, es passt einfach alles.“ Die 37-Jährige mietete die Räume der ehemaligen Apotheke zwischen der Grottenau und der Ludwigstraße an. Nach einem mehrmonatigen Umbau gibt es dort nun Kleidung für Damen und Herren, Accessoires und Yoga-Kleidung zu kaufen. „Freunde meinten, dass das in Ausburg bestimmt nicht leicht wird.“ Ein Irrtum. Sie glaubt, dass der Augsburger gute Qualität und das Angebot fern der großen Filialketten schätzt.

    Bunte Cupcakes fürs Harley Davidson-Treffen

    Martina Leyh ist Arzthelferin, hat auf dem zweiten Bildungsweg ihr Abitur nachgeholt und vor zwei Jahren ihren Traum von einem eigenen Geschäft realisiert: dem „Blueberries“ Cupcake-Laden am Jakobsplatz in der Jakober Vorstadt. Damit sie diese herstellen und verkaufen darf, hat sie viel gelernt. Für die kleinen Muffin-Kuchen, die mit einer Cremehaube und Früchten, Nüssen, Schokolade und mit allerhand anderen Leckereien garniert sind, hat die 30-Jährige sich die Ausnahmegenehmigung im Konditorenhandwerk bei der Handwerkskammer erarbeitet. Seit zwei Jahren wird gebacken und verziert: Cupcakes für Geburtstage, Firmenfeiern, Hochzeiten und Jubiläen werden bei ihr in Augsburg aber auch aus ganz Deutschland geordert.

    Im Viertel ist ihr kleines Café zu einem Treffpunkt geworden. „Bei Bestellungen gehe ich auf die Wünsche meiner Kunden ein. Für die Augsburger Harley-Davidson-Treffen gibt es Cupcakes mit dekorierten Flammen. Auch die Rocker mögen Süßes.“ Martina Leyh ist so gut im Geschäft, dass sie seit Anfang März von Susanna Hofer unterstützt wird. Seit kurzem bieten sie auch den Keksteig „Cookie Dough“ an und schmieden weitere Pläne. „Wir wollen uns vergrößern und ein Café eröffnen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden