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Augsburg: Unwetter über Augsburg: Feuerwehren sind im Dauereinsatz

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Unwetter über Augsburg: Feuerwehren sind im Dauereinsatz

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    Auf einem Spielplatz im Herrenbach ist bei dem Unwetter auch ein Baum umgekracht.
    Auf einem Spielplatz im Herrenbach ist bei dem Unwetter auch ein Baum umgekracht. Foto: Andrea Baumann

    Irgendwann musste es angesichts der lang anhaltenden Hitze knallen. Am späten Abend gingen über Teile Bayerns schwere Gewitter nieder. Auch über Augsburg zog gegen 22 Uhr ein Sturm auf, starker Regen prasselte herunter, es blitzte und donnerte - mit Folgen. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

    Irgendwann, so berichtet Anselm Brieger von der Augsburger Berufsfeuerwehr, musste die Integrierte Leitstelle mit zusätzlichen Mitarbeitern unterstützt werden. So viele Notrufe aus dem Einsatzgebiet seien in der Nacht auf Freitag eingegangen. Am schlimmsten habe das Unwetter wohl den Landkreis Aichach-Friedberg und Augsburg getroffen. Um die 80 Mal mussten die Einsatzkräfte allein im Stadtgebiet ausrücken. "Alle waren im Einsatz. Die Berufsfeuerwehr und alle Freiwilligen Feuerwehren aus den Stadtteilen." Meist ging es um umgestürzte Bäume, auch seien Unterführungen und Gehwege unter Wasser gestanden. Die Polizei bestätigt das. Menschen seien nicht verletzt worden, sagt Polizeisprecherin Marion Liebhardt.

    Unwetter über Augsburg: Bäume stürzen um

    Am Tag danach wird das Ausmaß des Unwetters deutlich. Auf einem Spielplatz an der Josef-Haas-Straße im Herrenbach wurde ein mächtiger Baum entwurzelt. Wie eine Anwohnerin berichtet, sei bei ihnen in der Nähe gegen 23 Uhr ein Blitz eingeschlagen. Sie vermutet, dass der Baum getroffen wurde. Zwischen 23 und ein Uhr morgens, erzählt Feuerwehrsprecher Brieger, sei die Hochphase an Einsätzen gewesen. Im Birnbaumweg in der Hammerschmiede etwa krachte ein Baum in eine Stromleitung und blieb dort hängen.

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    In der Nacht auf Freitag gab es auch in Augsburg ein starkes Gewitter mit Regen und Windböen. Eine erste Bilanz in Bildern.

    Ein Leser schickte unserer Redaktion Fotos von einem Baum, der nachts in den Herrenbach gestürzt ist. "Das Wasser oberhalb des Baumes staut sich ein wenig auf, fließt aber noch ab." Der Baum hänge jetzt noch rund 100 Meter vor der Brücke Reichenbergerstraße fest, schildert er. Die Einsatzkräfte der Feuerwehren und Mitarbeiter der Stadtwerke haben auch am Freitagmorgen noch genug zu tun, sie sind mit dem Aufräumarbeiten beschäftigt. Nach wie vor gingen aus der Bevölkerung Hinweise ein, so Brieger. 

    Dieser Baum trieb nach dem Unwetter im Herrenbach.
    Dieser Baum trieb nach dem Unwetter im Herrenbach. Foto: Florian Helmecke

    Man habe in diesem Sommer immer wieder folgenreiche Gewitter gehabt, sagt der Sprecher der Berufsfeuerwehr. "Aber das Unwetter heute Nacht war herausragend." Im gesamten Gebiet der Integrierten Leitstelle, zu dem die Stadt Augsburg und die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries gehören, wurden insgesamt 220 Einsätze gezählt.

    Stadt Augsburg appelliert an Bürgerinnen und Bürger

    Auch der Bahnverkehr war zwischenzeitlich betroffen. Auf der Strecke zwischen Buchloe und Augsburg waren Bäume ins Gleis gefallen, der Verkehr kam zwischenzeitlich zum Erliegen. Inzwischen ist die Streckensperrung wieder aufgehoben, heißt es von der Bahn.

    Das Umweltreferat der Stadt Augsburg warnt am Tag danach vor angebrochenen und abgerissenen Ästen in Baumkronen oder angekippten Bäumen, die nicht mehr standsicher sind. Es werde auch für die nächsten Tage noch um erhöhte Vorsicht im Bereich von Bäumen gebeten, da mit abgebrochenen und herabfallenden Ästen in den Baumkronen zu rechnen sei. Wie es aus dem Referat heißt, werden Mitarbeitende des Grünordnungsamtes die Schäden an Bäumen im öffentlichen Raum zeitnah beseitigen.

    Das Unwetter hat auch seine Spuren auf dem Gelände des Kultstrandes im Schlachhofquartier hinterlassen: Große Äste der Kastanien wurden abgerissen und liegen am Boden, Pflanzen und Dekoration sind umgefallen und die bunten Schirme, die auf einer Schnur über das Areal aufgehängt wurden, sehen ziemlich lädiert aus. Seitdem sich Veranstalter Manfred Sedlmair am Morgen ein Bild von der Situation gemacht hat, steht für ihn fest, für den Kultstrand ist die Saison beendet. "Samstag wäre ohnehin der letzte Abend gewesen. Das Aufräumen und wieder Aufbauen lohnt sich gar nicht mehr", sagt er. Das Wetter habe ihnen in diesem Jahr oftmals einen Strich durch die Rechnung gemacht. "Es war keine Traumsaison. Mal war es zu heiß, dann hat es zwei Wochen im Hochsommer geregnet und dann hat es oft gewittert."

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