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Unwetter in Augsburg: So wütete Sturmtief Ronson

Augsburg

Entwurzelte Bäume, hunderte Einsätze: So wütete Sturmtief Ronson in Augsburg

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    Das heftige Gewitter, das in der Nacht auf Mittwoch über Augsburg hinwegzog, entwurzelte nicht nur diese Trauerweide im Textilviertel am Schäfflerbach.
    Das heftige Gewitter, das in der Nacht auf Mittwoch über Augsburg hinwegzog, entwurzelte nicht nur diese Trauerweide im Textilviertel am Schäfflerbach. Foto: Ute Krogull

    Irgendwann am Mittwochnachmittag rollt das nächste Grollen an. Schnell setzen heftige Regenfälle ein, Hagel prasselt herab, ein donnerndes Gewitter legt sich über Augsburg, vereinzelt kommt es im Stadtgebiet sogar zu leichten Überschwemmungen. Doch gemessen an dem, was die Stadt in der Nacht zuvor erlebt hat, sind diese Szenen eher harmlos. Sturmtief Ronson kam am späten Dienstagabend, wütete, zog weiter – und hinterließ im gesamten Raum

    Die Gewitterfront kam am späten Dienstagabend um kurz nach 23 Uhr aus Südwesten. Es dauerte nicht lange, bis sich die außergewöhnlich hohen Windgeschwindigkeiten von bis zu 119 Stundenkilometer bemerkbar machten: Noch vor Mitternacht erreichten die Berufsfeuerwehr zahlreiche Meldungen über gestürzte Bäume oder abgebrochene Äste – unter anderem in der Berliner Alle, in der Schack-, Reichenberger- oder Hirblinger Straße sowie auf der B17 Richtung Süden bei Königsbrunn. Im Alten Heuweg fiel in den frühen Morgenstunden ein Baum auf eine Straßenbahn-Oberleitung und beschädigte sie so stark, dass die Tram auf der Linie 6 bis etwa 8 Uhr nicht weiterfahren konnte. Ein Baugerüst fiel in der Jesuitengasse um, allerdings ohne dabei gravierende Schäden zu hinterlassen.

    Die Unwetter, die in der Nacht auf Mittwoch über Augsburg zogen, haben an zahlreichen Stellen Spuren hinterlassen: Bäume stürzten, es kam zu Verkehrsbehinderungen.
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    Heftige Unwetter ziehen in der Nacht auf Mittwoch über Augsburg hinweg und bringen Bäume zum Einsturz. Unsere Bildergalerie zeigen das Ausmaß der Zerstörung.

    Unwetter: Gewitter Ronson tobt über Augsburg und hinterlässt Schäden

    Ohnehin verlief der Sturm, gemessen an seiner Wucht, vergleichsweise glimpflich. Das sah man auch bei der Augsburger Berufsfeuerwehr so, auch wenn sie bis Mittwochnachmittag zu weit mehr als 100 Einsätzen im Stadtgebiet ausrückte. Zwar seien etwa Fahrzeuge beschädigt worden, sagte Anselm Brieger, Sprecher der Berufsfeuerwehr. Verletzte habe es jedoch nicht gegeben. 

    Laut Brieger lag dies insbesondere am nächtlichen Zeitpunkt, zu dem das Unwetter Augsburg erreichte. Dennoch gelte es, in den kommenden Tagen vorsichtig zu sein: "Die Menschen sollten vorerst lieber nicht in öffentliche Parks oder Wälder gehen – es lässt sich einfach nicht abschätzen, was da noch herunterkommt", betont Brieger. Man werde mindestens bis Mittwochabend damit beschäftigt sein, akute Schäden zu beseitigen, um Gefahren zu minimieren. Die Freiwilligen Feuerwehren seien dabei eine große Hilfe.

    Deutlich bemerkbar machte sich das Gewitter auch im Zugverkehr. Wegen umgestürzter Bäume, beschädigter Masten und stehen gebliebener Züge kam es zu erheblichen Einschränkungen. Die Deutsche Bahn wies darauf hin, dass die Strecke München – Augsburg – Ulm mindestens bis Mittwochabend wegen Reparaturarbeiten gesperrt bleiben werde. Reisende zwischen

    Wegen des Unwetters mussten in der Nacht auf Mittwoch zahlreiche Einsatzkräfte ausrücken. Verletzt wurde niemand.
    Wegen des Unwetters mussten in der Nacht auf Mittwoch zahlreiche Einsatzkräfte ausrücken. Verletzt wurde niemand. Foto: Christoph Bruder

    Heftige Unwetter lösen zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei aus

    Wie auch Nahverkehrsbetreiber Go-Ahead mitteilte, gebe es jeweils unterschiedliche Prognosen, wann die Sperrungen aufgehoben werden könnten. Die Reparaturen könnten „für einige Streckenabschnitte mehrere Tage dauern“. Wegen der Sperrung zwischen München und Augsburg fuhren dort zeitweise keinerlei Züge. Am späten Abend hieß es, dass die Schnellfahrgleise befahrbar seien, sodass wieder erste Regionalzüge zwischen München und Augsburg fahren konnten – allerdings ohne Bedienung der Unterwegshalte. „Nach aktueller Prognose sollen auch die Regionalverkehrsgleise in Kürze wieder freigegeben werden, sodass wir hoffentlich im Lauf des heutigen Abends wieder Zugfahrten anbieten können“, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit.

    Auch die Strecke zwischen Augsburg und Günzburg blieb gesperrt, der Bereich zwischen

    Wegen Untersuchungen der Sturmschäden schloss die Stadt Augsburg am Mittwoch alle städtischen Friedhöfe. Man warne im gesamten Stadtgebiet vor "angebrochenen und abgerissenen Ästen in Baumkronen oder angekippten Bäumen, die nicht mehr standsicher sind." Auch in den kommenden Tagen werde um erhöhte Vorsicht im Bereich hoher Bäume gebeten. Die Schäden an Bäumen im öffentlichen Raum würden "zeitnah" beseitigt.

    Sturmtief Ronson hinterließ im gesamten Augsburger Stadtgebiet Spuren der Zerstörung.
    Sturmtief Ronson hinterließ im gesamten Augsburger Stadtgebiet Spuren der Zerstörung. Foto: Christoph Bruder

    Rund 170 Einsätze bis Mittwochfrüh meldete das Polizeipräsidium Schwaben-Nord für den Raum Augsburg. Teils sei es auch zu Stromausfällen gekommen. Wie die Stadtwerke auf Nachfrage bestätigten, betrafen sie den Südwesten der Stadt, waren aber jeweils nach kurzer Zeit beseitigt.

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