Am Freitagvormittag riecht es dort noch, als ob eben erst ein Feuerwerk gezündet wurde. Das rot-weiße Band sperrt das Areal ab, ein paar Einzelteile des roten Containers liegen herum. Es muss einen ordentlichen Knall gegeben haben, als der Sprengstoff gegen 2.40 Uhr am Morgen im Unteren Talweg im Augsburger Stadtteil Haunstetten zündete. Unbekannte haben im Industriegebiet einen Geldautomaten der Sparkasse mit
Der Tatort liegt unweit der WWK Arena, auf der anderen Seite der B17. Im Haunstetter Industriegebiet befinden sich zahlreiche Geschäfte und Supermärkte direkt neben der Bundesstraße. Wie die Polizei berichtet, handelte es sich um einen freistehenden Geldautomaten, der in einem Container auf einem Parkplatz aufgestellt war. Die unbekannten Täter flüchteten anschließend. Die Fluchtrichtung ist noch nicht bekannt, wie auch die Höhe der Beute. Als Einsatzkräfte in der Nacht eintrafen, lagen etliche Geldscheine herum.
Das Bayerische Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen. Genauere Untersuchungen des Sprengstoffs sollen in den kommenden Tagen im Kriminaltechnischen Institut des BLKA in München stattfinden.
Geldautomat in Augsburg gesprengt: LKA bittet um Zeugenhinweise
Das Bayerische Landeskriminalamt bittet um Mithilfe und stellt folgende Fragen:
- Wem sind in den Nachtstunden im Bereich des Unteren Talwegs bzw. in Augsburg-Haunstetten verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen?
- Wer hat im Vorfeld in der näheren Umgebung verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit der Sprengung des Geldautomaten stehen könnten?
- Wer kann sonst sachdienliche Hinweise zur Tat, den Tätern oder dem Fluchtfahrzeug geben?
Hinweise nimmt das Bayerische Landeskriminalamt unter 089/1212–0 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
In Bayern und Baden-Württemberg wurden zuletzt immer wieder Geldautomaten gesprengt. Der jüngste Vorfall war im Landkreis Bamberg. Dort jagten Unbekannte in der Nacht auf Donnerstag auf einem Parkplatz in Hirschaid einen Geldautomaten in die Luft. Sie flüchteten mit Bargeld. Vergangene Woche ereignete sich eine ähnliche Tat in Dornstadt im Alb-Donau-Kreis. Die Explosion war so gewaltig, dass die Zugangstür rund dreißig Meter weit über die Straße in eine gegenüberliegende Wiese geschleudert wurde. In beiden Fällen handelte es sich - wie nun in Augsburg - um freistehende Automaten. Vor über zwei Wochen wurde in Dasing ein Geldautomat auf diese Weise geknackt.
Vor einigen Tagen wurde ein mutmaßlicher Täter festgenommen. Der 25-Jährige soll an der Sprengung eines Geldautomaten in Langenbruck im Landkreis Pfaffenhofen Anfang des Jahres beteiligt gewesen sein. Der Mann wird zudem verdächtigt, bei der Sprengung von Geldautomaten in Hausen im Landkreis Kelheim und im mittelfränkischen Schwabach dabei gewesen sein.