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Augsburg: Umgestürzter Baum bei der Kahnfahrt: War Trockenheit der Grund?

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Umgestürzter Baum bei der Kahnfahrt: War Trockenheit der Grund?

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    An der Kahnfahrt stürzte am Sonntagnachmittag ein Baum ins Wasser. Zwei Ruderboote waren in unmittelbarer Nähe. Zum Zeitpunkt des Fotos waren die Boote bereits etwas weiter weggefahren.
    An der Kahnfahrt stürzte am Sonntagnachmittag ein Baum ins Wasser. Zwei Ruderboote waren in unmittelbarer Nähe. Zum Zeitpunkt des Fotos waren die Boote bereits etwas weiter weggefahren. Foto: Michael Hörmann

    Es ist ruhig am Montagmittag in der Augsburger Kahnfahrt. Nur ein paar Tische in dem beliebten Ausflugslokal sind besetzt, mehr Gäste haben sich für nachmittags angekündigt. Wer ein Boot mietet, wird von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen an diesem Tag mit einem Warnhinweis aufs Wasser geschickt: "Bitte halten Sie sich in der Mitte des Wassers." Hintergrund: Am Sonntagnachmittag gegen 16.30 Uhr war am Äußeren Stadtgraben ohne Warnung ein Baum ins Wasser gestürzt. Zwei Boote, die zu dieser Zeit in der Nähe unterwegs waren, verfehlte er nur knapp. Warum der Baum umfiel, ist bislang nicht bekannt.

    Die Feuerwehr machte sich am Sonntag kurz nach dem Vorfall vor Ort ein Bild von der Lage. Das Gelände, auf dem der Baum stand, gehört nach Angaben der Polizeiinspektion Augsburg-Mitte der Stadt

    Die Gäste der Kahnfahrt in Augsburg waren geschockt

    Die Gäste der Kahnfahrt, die am Sonntagnachmittag die zwei Ruderboote gemietet hatten, hatten Glück im Unglück. "Als sie zurückkamen, haben sie gesagt, dass sie sich gerade noch wegducken konnten", erzählt ein Mitarbeiter der Kahnfahrt am Montag. Sie seien aber sichtlich geschockt gewesen, als sie wieder an der Anlegestelle ankamen. Insgesamt waren zum Zeitpunkt des Vorfalls fünf Menschen in Booten auf dem Stadtgraben unterwegs gewesen: eine junge Frau und ein junger Mann im einen Kahn, eine Frau, ein Mann und ein Junge im anderen. Per Zuruf hatten sie Beobachtern am Ufer kurz nach dem Unglück versichert, dass ihnen nichts passiert sei.

    Die Stadt habe sich im Lauf des Sonntags telefonisch in der Kahnfahrt gemeldet und angekündigt, sich die Lage am Dienstag vor Ort anzusehen, so ein Mitarbeiter der Kahnfahrt. Dann soll auch untersucht werden, warum der Baum ins Wasser stürzte. Die Feuerwehr vermutet einen Zusammenhang mit der anhaltenden Trockenheit, die dem Baum geschadet haben könnte, hieß es am Montag auf AZ-Nachfrage bei der Polizei. Der Baum wird wohl am Dienstag aus dem Wasser entfernt.

    Die Stadt Augsburg kündigte vergangenen Oktober Fällungen an

    Das städtische Grünamt hatte bereits im vergangenen Oktober darauf hingewiesen, dass am Oblatterwall einige Bäume gefällt werden müssten, da sie teilweise starke Schäden an Stamm und Ästen sowie Pilzbefall aufwiesen und somit eine Gefahr für die Mitglieder des Lechfischerei-Vereins und für Bootsnutzer auf der Kahnfahrt darstellen könnten.

    So sieht es am Ort des Geschehens aus: Das Baumteil hat das Geländer getroffen.
    So sieht es am Ort des Geschehens aus: Das Baumteil hat das Geländer getroffen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Fälle, in denen Bäume nicht mehr standsicher sind und umfallen, gab es in Augsburg immer wieder. Im Juli vergangenen Jahres stürzte auf einem Spielplatz in der Dieselstraße Oberhausen ein Ahorn um. Er fiel auf eine Mutter und ihre beiden Kinder, die sich dort zum Spielen aufgehalten hatten. Ein 22 Monate altes Mädchen kam ums Leben. Die Ergebnisse eines Gutachtens, das die Ursache des Unglücks klären sollte, liegen noch immer zur Auswertung bei der Staatsanwaltschaft. Ein Ergebnis wird in Kürze erwartet.

    2016 war in einer Julinacht gegen 2.45 Uhr Am Schwall eine Pappel umgestürzt, sie begrub drei Pkw unter sich, darunter einen Porsche. Offenbar hatte Wurzelfäule den Baum angegriffen. Die Stadt hatte den Baum nach eigener Aussage zwar regelmäßig kontrolliert, der Schaden sei von außen aber nicht zu erkennen gewesen.

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