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Augsburg: Ulrichsfest in Augsburg: "Man hat uns die Bude eingerannt"

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Ulrichsfest in Augsburg: "Man hat uns die Bude eingerannt"

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Das Ulrichsfest am Samstag in Augsburg war ein Besuchermagnet. Tausende Gäste kamen ins Ulrichviertel.
    Das Ulrichsfest am Samstag in Augsburg war ein Besuchermagnet. Tausende Gäste kamen ins Ulrichviertel. Foto: Annette Zoepf

    Es war am Samstag eine Frage, die immer wieder zu hören war: Gehst du auf das Ulrichsfest? Die Antwort lautete tausendfach Ja. Die Menschen drängten sich von Nachmittag bis weit in die Nacht in den Gassen des Ulrichsviertels. Die Stimmung war ausgelassen. Veranstalter und Teilnehmer waren ebenso glücklich wie die Besucherinnen und Besucher. "Man hat uns die Bude eingerannt", sagte am Sonntag Michael Beltran von der Interessensgemeinschaft Historisches Augsburg. Gemeinsam mit einigen Mitstreitern wurde abgebaut. Ein besonderer Teilnehmer des Festes war ein 85-jähriger Schreinermeister, es gibt aber auch alte Hasen, die dem Fest seit Jahren die Treue halten.

    Am Sonntag wurde abgebaut, Michal Grimbacher Verena Beltran, Christian Zechel und Michael Beltran.
    Am Sonntag wurde abgebaut, Michal Grimbacher Verena Beltran, Christian Zechel und Michael Beltran. Foto: Michael Hörmann

    Am Sonntagvormittag war vom Fest nicht mehr viel zu sehen. Viele Bänke waren abgebaut. Die Wäscheleinen hingen allerdings noch. Sie sind ein Markenzeichen des Festes und erinnern daran, dass das Viertel früher einmal als "Glasscherbenviertel" bezeichnet wurde. Davon ist jetzt nichts mehr zu spüren. Das Ulrichsviertel gilt als beliebtes Wohngebiet. Die kleinen Gässchen mit den Innenhöfen verbreiten viel Charme.

    Meister Eder, der richtig Manfred Nachbaur heißt, freut sich über den Besuch von Petra Hanke in der Schreinerwerkstatt.
    Meister Eder, der richtig Manfred Nachbaur heißt, freut sich über den Besuch von Petra Hanke in der Schreinerwerkstatt. Foto: Michael Hörmann

    Zur "Schreinerei Eder" hieß es am Samstag im Wolfsgäßchen. Der Weg führte in den Innenhof zu einer Schreinerwerkstatt. Die Türe stand offen, Besucherinnen und Besucher informierten sich bei einem älteren Mann. Ein Meister Eder sei er aber nicht, sagte der Schreinermeister. "Da haben mir die Leute vom Ulrichsverein einen Streich gespielt." Der 85-Jährige heißt Manfred Nachbaur. Sein Betrieb ist für Raumgestaltung und Innendekoration zuständig. Große Aufträge nehme er allerdings nicht mehr an. "Aber Arbeit hält jung", sagte Nachbaur mit einem verschmitzten Lächeln.

    Gebro Aydin darf beim Ulrichsfest nicht fehlen.
    Gebro Aydin darf beim Ulrichsfest nicht fehlen. Foto: Michael Hörmann

    Das Ulrichsfest wird vom Ulrichsverein organisiert. Man arbeitet mit Vereinen zusammen, engagiert Künstlerinnen und Künstler. Auch am Samstag gab es wieder mehrere Bühnen. Das musikalische Angebot war abwechslungsreich. Speisen und Getränke sind beim Ulrichsfest schon immer ein wichtiger Aspekt. Der Assyrische Mesopotamienverein Augsburg ist seit Langem dabei. Sein bekanntestes Gesicht ist Gebro Aydin, der auf vielen Veranstaltungen anzutreffen ist. Im Verein ist er nicht mehr in vorderster Reihe aktiv, doch beim Ulrichsfest darf auf den Grillmeister nicht verzichtet werden. "Ich mache das sehr gerne", sagte Aydin in einer kurzen Pause. Die assyrischen Speisen kamen bei den Gästen hervorragend an. "Die Weinblätter sind ja sensationell", meinte eine Besucherin. Aydin klärte auf: "Die haben unsere Frauen in Handarbeit gerollt."

    Im Mittelpunkt des Festes stehen die persönlichen Begegnungen

    Auch an vielen anderen Stellen des Festes standen die persönlichen Begegnungen im Vordergrund. Man spürte, wie die Menschen Freude daran hatten, sich zu treffen. Wegen Corona war das Ulrichsfest in den Vorjahren ausgefallen. Das Programm ging offiziell am Samstag bis 23 Uhr. Bei der Interessensgemeinschaft Historisches Augsburg saß man aber noch länger zusammen, berichtete Michael Beltran am Sonntagvormittag. Es seien auch weit nach Mitternacht noch Menschen vorbeigekommen, die gerne ein Bier gehabt hätten. Das sei allerdings nicht gegangen. "Wir halten uns an die Auflagen", so Beltran.

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