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Augsburg: Ulrich, Holl und Brecht: Augsburg feiert 2023 drei prominente Männer

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Ulrich, Holl und Brecht: Augsburg feiert 2023 drei prominente Männer

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    Bischof Ulrich steht im Jahr 2023 im Fokus mehrerer Veranstaltungen. Der Bistumspatron wurde vor 1100 Jahren zum Bischof geweiht und starb vor 1050 Jahren.
    Bischof Ulrich steht im Jahr 2023 im Fokus mehrerer Veranstaltungen. Der Bistumspatron wurde vor 1100 Jahren zum Bischof geweiht und starb vor 1050 Jahren. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Der einstige Augsburger Bischof Ulrich war so etwas wie ein Allround-Talent: Patron der Reisenden, der Winzer, der Weber und Fischhändler, zuständig für gutes Wetter und ein bisschen auch Arzt. Wasser aus Ulrichsbrunnen zumindest galt einst als heilend bei Augenleiden. Zuallererst war er aber Patron der Stadt Augsburg und des gesamten Bistums. Wer jetzt sagt, das liege alles weit zurück, hat zwar Recht. Dennoch werden die

    Man hat ihn nicht so sehr im Blick, diesen Bischof. Wer durch die Stadt Augsburg geht, kann ihm jedoch an vielen Stellen begegnen. Da ist der Dom – Ulrich wirkte dort bis zu seinem Tod im Jahr 973 – samt seinem Bronzestandbild vor der Eingangstüre. Da ist die Kirche St. Ulrich und Afra, die nach dem Bistumspatron benannt ist und in der er beigesetzt wurde. Doch auch zum Heilig-Geist-Spital, der Fuggerei oder der Klosterkirche St. Stephan gibt es Verbindungen. 

    Das Bistum Augsburg feiert seinen Patron Ulrich mit einem Festjahr

    Augsburgs aktueller Bischof Bertram hat anlässlich des 1100. Jahrestags der Bischofsweihe und des 1050. Todestag des heiligen Bistumspatrons ein ganzes Jubiläumsjahr ausgerufen. Es beginnt Anfang Juli mit einem großen Fest auf dem Augsburger Rathausplatz, das Stadt und Bistum für die Bürgerinnen und Bürger veranstalten. Im Diözesanmuseum gibt es dieses und kommendes Jahr zwei Ausstellungen: Eine beschäftigt sich mit einer Sammlung von Ulrichskreuzen. "Die größere Ausstellung ist dann 2024. Dann wollen wir Bischof Ulrich nicht nur als Geistlichen, sondern auch als Person einordnen", sagt Melanie Thierbach, Leiterin des Diözesanmuseums. 

    Zu sehen sein wird unter anderem ein Pferdegeschirr, das im Jahr 2011 in der Nähe von Todtenweis (Kreis Aichach-Friedberg) auf einer Wiese gefunden wurde. "Es wird für unsere Ausstellung restauriert und dann erstmals gezeigt", so Thierbach. Auch das Leben des Bischofs, der als erster Heiliger in Rom heiliggesprochen wurde, sei gut dokumentiert. Diese Dokumente werden für die Ausstellung herangezogen.

    Die Stadtmetzg ist eines von vielen Bauwerken, die in Augsburg Elias Holls Handschrift tragen.
    Die Stadtmetzg ist eines von vielen Bauwerken, die in Augsburg Elias Holls Handschrift tragen. Foto: Jan-luc Treumann

    Auch einem zweiten ehemaligen Augsburger "Promi" ist kommendes Jahr eine Ausstellung gewidmet: Elias Holl. 2023 hätte er seinen 450. Geburtstag gefeiert, seine Bauten prägen das Stadtbild bis heute. Etwa 80 Bauwerke – darunter Rathaus, Stadtmetzg und Zeughaus – schuf er während seiner Zeit als Stadtbaumeister. "Davon sind heute noch rund ein Viertel erhalten", sagt Christoph Emmendörffer, Leiter des Maximilianmuseums. Das Museum wird Holl nächsten Sommer "eine der größten Ausstellungen" widmen, die es im Stammhaus der Augsburger Kunstsammlungen je gab. Ab April wird das Maximilianmuseum deshalb auch für Gäste geschlossen. "Wir werden über 300 Exponate zeigen, weshalb wir in die Dauerausstellung eingreifen müssen, um Platz zu machen", so Emmendörffer.

    Jubiläum: Ausstellungen und Veranstaltungen zu Elias Holl und Bert Brecht

    In Augsburg gab es bislang nur drei Holl-Ausstellungen: 1946, 1973 und 1985. Dieses Mal werde es allerdings nicht nur um die ruhmreiche Vergangenheit Augsburgs und seines berühmtesten Stadtbaumeisters gehen. "Wir werden auch die Nachwirkungen seines Schaffens beleuchten", so Emmendörffer. Eröffnet wird das Holl-Jubiläumsjahr bereits am 28. Februar mit einem Festakt im Goldenen Saal, im März wird ein Theaterstück uraufgeführt, die Lange Kunstnacht widmet sich ebenfalls dem Baumeister und bei den Light Nights im Oktober werden vor allem die Holl-Bauten in Augsburg in Szene gesetzt.

    Bleibt ein dritter Jubilar im Bunde: Bert Brecht. Der hätte 2023 seinen 125. Geburtstag feiern können. Nachdem die Stadt Augsburg sich jahrzehntelang schwertat mit dem schreibenden Revoluzzer, hat sie sich vor einiger Zeit mit ihm ausgesöhnt und will ihn nun hochleben lassen. Das Brechtfestival startet direkt am Geburtstag, am 10. Februar also. An diesem Tag wird es auch einen Umzug vom Goldenen Saal nach Lechhausen geben. Viel mehr will die Stadt noch nicht zum Jubiläumsprogramm verraten. Wen wundert's: Auch Brecht war immer für Überraschungen gut ...

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