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Augsburg: Augsburg richtet fünf „Willkommens-Kitas“ für Ukraine-Flüchtlinge ein

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Augsburg richtet fünf „Willkommens-Kitas“ für Ukraine-Flüchtlinge ein

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    Die Stadt will ein niederschwelliges Kontaktangebot mit geringen Betreuungszeiten unter anderem für ukrainische Kinder anbieten, um Familien an Kitas heranzuführen.
    Die Stadt will ein niederschwelliges Kontaktangebot mit geringen Betreuungszeiten unter anderem für ukrainische Kinder anbieten, um Familien an Kitas heranzuführen. Foto: Friso Gentsch, dpa (Symbolbild)

    Die Stadt will fünf sogenannte „Willkommens-Kitas“ einrichten. Durch diese niederschwelligen Angebote sollen Familien mit Startschwierigkeiten – vor allem ukrainische Geflüchtete – leichter den Weg in Kita-Angebote in Augsburg finden. In der Aussprache im Stadtrat ging es dabei auch um die Frage, ob genug Personal vorhanden sei.

    Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) sagte zum Konzept im Stadtrat: „Hier ist der Weg, dass wir über niedrigschwellige Betreuungsangebote Familien an die Kita binden.“ In den Willkommens-Kitas werden die Kinder dabei an maximal drei Tagen in der Woche drei Stunden betreut. Da es sich um ein niedrigschwelliges Angebot handele, so Wild, seien auch die Anforderungen an das Betreuungspersonal niedriger: Laut Konzept kümmert sich immer eine Kinderpflegerin gemeinsam mit einer pädagogischen Hilfskraft um maximal zwölf Kinder. Dies geschieht in fünf Mini-Kitas in den Stadtteilen, erklärte Wild. Die Stadt wollte dort unabhängig vom Flüchtlingszustrom angesichts des zu geringen Kita-Angebots Betreuungsplätze schaffen. Weil es nicht genug qualifiziertes Personal gibt, werden die Räume in Göggingen, Lechhausen, Herrenbach, Bleichviertel und bei St. Stephan aktuell nicht genutzt.

    Ukraine-Flüchtlinge: Genügend Personal für Kitas in Augsburg?

    Gerade der von Wild angesprochene Personalmangel warf bei den Stadträten in der Opposition Fragen auf. Dirk Wurm (Sozialfraktion) begrüßte das Angebot grundsätzlich, fand es aber „erstaunlich, dass die personellen Kapazitäten da sind“. Regina Stuber-Schneider (Bürgerliche Mitte) erinnerte an Bildungsangebote, die aus diesem Grund in der jüngeren Vergangenheit eingestellt werden mussten. Stadtrat Bruno Marcon (Augsburg in Bürgerhand) sagte mit Blick auf geflüchtete ukrainische Kinder: „Der Schlüssel, dass zwölf Kinder auf eine Fachkraft treffen – welche dazu nur eine Kinderpflegerin und keine ausgebildete Erzieherin ist – reicht nicht aus.“ Diese Kinder hätten traumatische Erfahrungen durch den Krieg oder die Flucht hinter sich.

    Bürgermeisterin Wild verwies darauf, dass die Stadt Traumata-Schulungen für das pädagogische Personal anbiete. Hinsichtlich des Personalmangels sagte sie im Stadtrat: „Ich glaube, Sie unterschätzen, wie groß die Hilfsbereitschaft ist.“ Es würden sich viele Freiwillige melden, so führe man mittlerweile Listen mit ukrainischen Lehrerinnen und Erzieherinnen, aber auch Müttern und Großmüttern. „Auch bei den Fachakademien (für Sozialpädagogik, Anm. d. Red.) ist eine große Hilfsbereitschaft da, uns zu unterstützen.“ Zudem wird jede „Willkommens-Kita“ an eine reguläre Kindertagesstätte angebunden. Das Angebot richtet sich primär an geflüchtete Familien, aktuell vor allem aus der Ukraine, laut Konzeptpapier sind aber auch Familien in Armut oder mit Migrationshintergrund Teil der Zielgruppe.

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