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Augsburg: Überwachungsvideo zeigt: So brach der Großbrand in Lechhausen aus

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Überwachungsvideo zeigt: So brach der Großbrand in Lechhausen aus

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    Am vergangenen Sonntag brach auf dem Gelände einer Autoverwertungsanlage ein verheerender Brand aus. Videoaufnahmen zeigen nun, wie sich die Flammen ausbreiteten.
    Am vergangenen Sonntag brach auf dem Gelände einer Autoverwertungsanlage ein verheerender Brand aus. Videoaufnahmen zeigen nun, wie sich die Flammen ausbreiteten. Foto: AVL

    Die Autoverwertungsanlage im Augsburger Norden liegt ruhig da. Übereinandergestapelte Autos reihen sich aneinander, in Regalen liegen Reifen, es ist ein halbwegs geordnetes Sammelsurium aus Paletten, Karosserien und Auto-Ersatzteilen. Inmitten dieser Szenerie steigt plötzlich aus einem der Gänge, von einer nicht direkt einsehbaren Stelle, eine dünne Rauchschwade nach oben. Es ist der Beginn des Videos, das die Überwachungskamera am vergangenen Sonntag aufgenommen hat. Wenige Minuten später stehen weite Teile der Anlage in Flammen. Wie kam es dazu?

    Brand auf Autoverwertungsanlage in Augsburg-Lechhausen beschäftigte Polizei

    Am Tag nach dem Brand erklärte die Polizei mit Verweis auf die Aufnahmen, Brandstiftung sei ausgeschlossen. An dieser Einschätzung der Kriminalpolizei hat sich bis heute nichts verändert, wie es auf Anfrage heißt. An der Ausbruchstelle seien Lack- und Reinigungsmittel abgelegt gewesen. Diese hätten sich nach derzeitigen Erkenntnissen aufgrund der hohen Temperaturen und der permanenten Hitzeeinwirkung der Sonne entzündet. Ob möglicherweise bestimmte Stoffe unsachgemäß gelagert worden seien, lasse sich nicht feststellen, da "eine genaue Identifizierung der einzelnen Stoffe" nicht möglich sei. Grundsätzlich komme es immer wieder zu Bränden durch Selbstentzündung - nicht nur von organischem Material, also etwa von Heu und Kompost, sondern unter anderem auch bei der Vermischung von Chemikalien.

    Nach Einschätzung von Friedhelm Bechtel, Sprecher der Augsburger Berufsfeuerwehr, sind Fälle, in denen ein Feuer ohne externe Quelle ausbricht, sehr selten. Voraussetzung seien außergewöhnlich hohe Temperaturen, meist seien in solchen Fällen auch organische Stoffe beteiligt. Bechtel nennt als Beispiel einen Einsatz in

    Wegen des Brands musste die Feuerwehr zu einem Einsatz nach Lechhausen ausrücken.
    Wegen des Brands musste die Feuerwehr zu einem Einsatz nach Lechhausen ausrücken. Foto: Annette Zoepf

    Trockenheit und Hitze: Feuerwehr musste zuletzt viele Brände löschen

    Die Video-Aufnahme, die unserer Redaktion vorliegt und deren Zeitangabe rund zwei Stunden zu früh ausfällt, zeigt, dass die Flammen nach dem Ausbruch schnell um sich griffen, innerhalb weniger Minuten erfassten sie weite Bereiche des Areals. Nach Einschätzung der Kriminalpolizei ist dies darauf zurückzuführen, dass ausgehend von der Brandausbruchstelle sowohl genügend brennbares Material als auch Sauerstoff vorhanden gewesen sei. Vor allem beim Brand von Fahrzeug-Reifen entstünden sehr hohe Temperaturen - teils zwischen 400 und 1000 Grad -, die in Verbindung mit Stauhitze "zum Abbrand von Kunststoffteilen an den Fahrzeugen und zu einem Lackabbrand" führen könnten. Die betroffenen Fahrzeuge waren offenbar vorschriftsgemäß trockengelegt, hatten also eigentlich keine - möglicherweise brennbaren - Flüssigkeiten mehr in sich. Geringe Restmengen könnten aber natürlich bleiben, so die Kripo.

    In der Anlage selbst dauern die Aufräum-Arbeiten an, der Betrieb läuft aber. Ersten Schätzungen zufolge liegt der Sachschaden zwischen 300.000 und 500.000 Euro. In den vergangenen Tagen musste die Feuerwehr immer wieder Brände im Stadtgebiet löschen, die auf die anhaltende Trockenheit zurückzuführen sind.

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