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Augsburg: Übervolle Sammelcontainer in Augsburg: Stadt zieht Konsequenzen

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Übervolle Sammelcontainer in Augsburg: Stadt zieht Konsequenzen

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    Überfüllte Sammelcontainer für Elektroschrott, so wie hier in  Göggingen, sorgen bei Anwohnern für Unverständnis.
    Überfüllte Sammelcontainer für Elektroschrott, so wie hier in Göggingen, sorgen bei Anwohnern für Unverständnis. Foto: Peter Fastl

    Das Problem zieht sich schon über Wochen hin: An vielen Stellen in der Stadt quellen die Sammelcontainer für Elektroschrott über, Abfall wird einfach daneben gelegt. Immer mehr Bürger kritisieren die Zustände an den Wertstoffinseln, vor allem auch, weil die Stadt die Müllgebühren zum Jahreswechsel deutlich erhöht hat. Nun kündigt Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) Konsequenzen an.

    Nach Angaben des Referenten sollen die Elektroschrott-Container an den Wertstoffinseln jetzt öfter geleert werden. "Zur Lösung des Problems werden an ruhigeren Tagen alle verfügbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt, um die Container in einer Tour umgehend zu leeren." Dies geschehe derzeit jeden Tag. Bis zum Ende des Winterdienstes, der viel Personal bindet, könne es wegen der fast täglich schwankenden Personalstärke dennoch weiterhin zu einem Rückstau kommen.

    Für Probleme mit Containern in Augsburg gibt es mehrere Gründe

    Die Sammelstellen werden nach Erbens Angaben regelmäßig gereinigt. "Wenn Wertstoffinseln am Wochenende unordentlich sein können", so Erben, werde dieser Zustand stets am Montag wieder behoben. Zuletzt hatten sich aber immer mehr Bürger bei unserer Redaktion beklagt, dass es vor Containern aussehe wie auf einer "Müllhalde", und das über Tage hinweg.

    So sah es an einem Dienstagmorgen an einer Müll-Sammelstelle in der Augsburger Innenstadt aus. Nicht nur Elektroschrott, auch Flaschen und anderer Müll lagen quer verstreut.
    So sah es an einem Dienstagmorgen an einer Müll-Sammelstelle in der Augsburger Innenstadt aus. Nicht nur Elektroschrott, auch Flaschen und anderer Müll lagen quer verstreut. Foto: Nicole Prestle

    Erben nennt mehrere Gründe für die Probleme: Ein Grund sei die derzeit ausgedünnte Personaldecke. Man arbeite im Abfallwirtschaftsbetrieb mit einer um 25 Prozent reduzierten Belegschaft. Parallel müsse der Winterdienst bewältigt werden, der Vorrang habe, um die Straßen bei Schnee und Eis sicher zu halten. Bereits im November und Dezember 2020 sei absehbar gewesen, dass wegen Corona-Infektionen und der Isolierung von Kontaktpersonen Probleme im Winterdienst auftreten könnten. Deshalb seien schon im Vorfeld Hilfskräfte aus anderen Dienststellen angefordert und eingesetzt worden.

    Auch ausrangierte Christbäume blieben liegen

    Erben zufolge gibt es aber noch einen anderen Grund, warum viele Elektroschrott-Container überquellen. In den städtischen Gremien sei beschlossen worden, die Sammlung und Verwertung des Elektroschrotts neu zu strukturieren. Der bisherige Vertrag mit einer Sortierfirma sei beendet worden. Eine Folge: Bei dem Sortierer konnte zeitweise nicht angeliefert und daher die Container nicht geleert werden. Deshalb übernimmt der Abfallwirtschaftsbetrieb die Sortierung derzeit selbst. Eine dauerhafte Lösung werde geprüft, so der Referent. Die Verwertung des Elektroschrotts werde weiterhin von dem bisherigen Verwerter übernommen. Eine Neuausschreibung sei erst für den Zeitraum ab 2022 geplant.

    Auch aussortierte Christbäume blieben - wie hier im Hunoldsgraben - zuletzt in Augsburg liegen.
    Auch aussortierte Christbäume blieben - wie hier im Hunoldsgraben - zuletzt in Augsburg liegen. Foto: Nicole Prestle

    Offenkundig bleibt wegen der Personalprobleme in der Abfallentsorgung aber auch noch anderes liegen. Bürger wundern sich, dass ausrangierte Christbäume teilweise immer noch herumliegen. Dies sei für Autofahrer nicht ganz ungefährlich, weil am Straßenrand abgestellte Bäume durch den starken Wind auf die Fahrbahn geweht werden können. Erben sagt dazu, dass die kostenlose Abholung der Christbäume bis zum 5. Februar erfolgen soll, soweit sie draußen abgelegt werden. Wegen der reduzierten Personalstärke erfolgt könne es aber auch dort Verzögerungen geben. "Auch dies bitten wir zu entschuldigen."

    Wann ist wieder mit mehr Personal und einem Ende der Entsorgungsprobleme zu rechnen? Dazu gibt der Referent derzeit keine konkrete Prognose ab. Er hoffe, durch strenge Maßnahmen zum Gesundheitsschutz im Abfallwirtschaftsbetrieb die Zahl der Ansteckungen schnell wieder reduzieren zu können.

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