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Augsburg: Trotz Kö-Attacke: Augsburg ist in einigen Bereichen sicherer geworden

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Trotz Kö-Attacke: Augsburg ist in einigen Bereichen sicherer geworden

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    Augsburg war durch einen Kriminalfall zuletzt im öffentlichen Fokus, ist aber nach wie vor eine der sichersten Großstädte.
    Augsburg war durch einen Kriminalfall zuletzt im öffentlichen Fokus, ist aber nach wie vor eine der sichersten Großstädte. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbol)

    Augsburg ist im Vergleich zu früheren Jahren in vielen Bereichen sicherer geworden. So gab es im Jahr 2019 beispielsweise deutlich weniger Wohnungseinbrüche als noch in den Vorjahren, wie aus offiziellen Zahlen der Polizei hervorgeht. Erfassten die Beamten in dem Jahr lediglich 76 solcher Taten im Stadtgebiet, waren es 2018 mit 152 noch doppelt so viele gewesen. Zum Vergleich: 2015 und 2016 waren es jeweils mehr als 200 gewesen. Augsburgs Polizeipräsident Michael Schwald sagte bei der Vorstellung der aktuellen Kriminalitätszahlen, man lebe in einer der "sichersten Regionen in ganz Deutschland". Insgesamt allerdings ist die Anzahl der von der Polizei erfassten Straftaten in Augsburg zuletzt leicht nach oben gegangen.

    Waren es 2018 noch 21.206 Fälle gewesen, registrierten die Beamten im vergangenen Jahr 21.404 Straftaten, was einem Anstieg von 0,9 Prozent entspricht. Der reine Blick auf die Gesamtzahl der Kriminalitätsstatistik der Stadt ist allerdings nur bedingt aussagekräftig, da die erfassten Fälle in manchen Feldern maßgeblich davon abhängen, wie oft kontrolliert wird. Dazu zählen etwa Straftaten im Drogenmilieu und manche Verkehrsdelikte wie Schwarzfahren, die in der aktuellen Statistik einen durchaus wichtigen Faktor darstellen. Dass Augsburg in der Gesamtbetrachtung einen leichten Kriminalitätsanstieg zu verzeichnen hat, liegt nämlich auch daran, dass es 2019 im Vergleich zum Vorjahr über 40 Prozent mehr Fälle des "Erschleichens von Leistungen" gab – 1946 solcher Straftaten wurden vergangenes Jahr notiert, 2018 waren es noch lediglich 1369 gewesen.

    Kriminalität in Augsburg: Das sagt die Statistik der Polizei

    In vielen Bereichen, die für das Sicherheitsgefühl der Bürger potenziell wichtiger sind, gab es in Augsburg gegenüber früheren Jahren weniger Straftaten. So kam es in Augsburg zu deutlich weniger Straßendiebstählen als noch im Vorjahr (1268 Delikte gegenüber 1536 in 2018), auch ging die Gewaltkriminalität zurück, insbesondere gab es weniger Raubdelikte. Die Gewaltkriminalität im Bereich des Präsidiums "habe sich positiv entwickelt", sagte Hermann Zeiler, im Augsburger Polizeipräsidium zuständig für den Bereich Kriminalitätsbekämpfung. In Augsburg bleibt allerdings die Zahl der Gewaltdelikte im öffentlichen Raum relativ hoch, die das Sicherheitsgefühl mancher Bürger besonders beeinträchtigen. 2019 notierten die Polizisten 362 solcher Straftaten; ein wenig mehr nur als im Vorjahr, aber deutlich mehr als etwa noch 2012, wo es nur 257 dieser Fälle im Stadtgebiet gegeben hatte.

    Trotz der eher unauffälligen Zahlen war Augsburg in den vergangenen Monaten durch eine Gewalttat im besonderen Maße im öffentlichen Fokus gewesen: die tödliche Attacke am Königsplatz. Ein 17-Jähriger soll am Abend des 6. Dezember einen 49-jährigen Passanten mit einem Faustschlag getötet haben. Polizeipräsident Schwald sagte bei der jetzigen Pressekonferenz, er sei nach der Tat immer wieder gefragt worden, ob Augsburg noch sicher sei, es gebe eine Diskrepanz wischen objektiver und subjektiver Sicherheit.

    Schwerverbrechen in Augsburg: Seit Jahren auf niedrigem Niveau

    Bei Schwerverbrechen wie Mord, Totschlag und Vergewaltigung bewegen sich die Augsburger Zahlen seit Jahren auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Ein Problem, das der Polizei besondere Sorgen bereitet, ist das Phänomen der sogenannten falschen Polizeibeamten. Trotz mittlerweile großer Sensibilisierung für das Thema nehmen die betrügerischen Anrufe nicht ab. 2019 waren es 1400 im Bereich des Augsburger Polizeipräsidiums, 2018 noch 500.

    Vergleichsweise hoch bleibt in der Region der Anteil der Straftaten, die durch Zuwanderer begangen werden. Unter dem Zuwanderer-Begriff fasst die Polizei Asylbewerber und geduldete Flüchtlinge zusammen. Etwas mehr als zehn Prozent aller ermittelten Straftäter waren im Präsidiumsbereich Zuwanderer. Als eine Erklärung dafür sieht die Polizei die Bevölkerungsstruktur der Zugewanderten: Es seien viele junge Männer zwischen 18 und 35 Jahren darunter, die generell öfter kriminell werden als andere Bevölkerungsgruppen.

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