Eigentlich sollte die Augsburger Innenstadt in der Silvesternacht von Raketen und Böllern befreit werden, viel zu spüren war von dem Feuerwerks-Verbot allerdings nicht. Kein Wunder, dass in der Folge die Feinstaub-Belastung in der Innenstadt zugenommen hat, wie die Ergebnisse der Messstelle am Augsburger Königsplatz zeigen.
Dort lag die Luftbelastung mit Feinstaub zu Spitzenzeiten, kurz vor 1 Uhr in der Nacht auf Neujahr, bei 322 Mikrogramm pro Kubikmeter, sagt Meteorologin Ute Dauert vom Umweltbundesamt auf Anfrage unserer Redaktion. Das sei im Vergleich zu Normalverhältnissen ein deutlich erhöhter Wert. Gegen 3 Uhr hätte sich die Feinstaub-Belastung allerdings bereits wieder in normaler Höhe eingependelt - weil das Wetter besonders günstig gewesen sei.
Feinstaub-Belastung an Silvester: In 18 Städten kritische Werte
Wäre es nicht so windig und leicht regnerisch gewesen, wäre die Belastung mit Feinstaub wohl deutlich höher ausgefallen, erläutert Ute Dauert. "Weil das Wetter in den Tagen vor Silvester günstig war, sind wir mit sehr niedriger Feinstaub-Belastung in den 31. gestartet." Deshalb sei der Tagesmittelwert von 31 µg/m³, der am 1. Januar in Augsburg am Königsplatz gemessen wurde, letztendlich sogar im Normalbereich gelandet. Erst ab einer Belastung von 50 µg/m³ befinde man sich in einem kritischen Bereich, sagt die Expertin.
An 18 Standorten in Deutschland habe man diesen kritischen Bereich der Feinstaub-Belastung erreicht, heißt es vom Umweltbundesamt. Der höchste gemessene Wert sei mit 853 µg/m³ in Berlin erfasst worden, teilt Dauert mit.
Vor zwei Jahren deutlich höhere Feinstaub-Werte in Augsburg gemessen
Anhand der erfassten Daten lasse sich sagen, dass die Feinstaub-Belastung in der Augsburger Innenstadt in etwa der der Silvesternacht des Vorjahres entsprochen habe. Ledigleich vor zwei Jahren habe es einen deutlichen Ausschlag nach oben gegeben, weil sich der Feinstaub durch das Wetter lange in der Luft gehalten habe.
Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass Silvester jährlich etwa 5000 Tonnen Feinstaub der Partikelgröße PM10 in die Luft geblasen werden. Das entspreche in etwa 17 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge, heißt es.