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Theatersanierung in Augsburg: Architekt gekündigt - wie geht es jetzt weiter?

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Wie geht es weiter bei der Theatersanierung?

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    Die Theaterbaustelle von oben: Am Großen Haus gehen die Arbeiten laut Stadt weiter, neben dem Theater ist ein Erweiterungsneubau geplant. Für diesen zweiten Bauabschnitt wurde dem Architekten seitens der Stadt gekündigt.
    Die Theaterbaustelle von oben: Am Großen Haus gehen die Arbeiten laut Stadt weiter, neben dem Theater ist ein Erweiterungsneubau geplant. Für diesen zweiten Bauabschnitt wurde dem Architekten seitens der Stadt gekündigt. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Die Bürgerliche Mitte will die Frage, wie es bei der Sanierung des Augsburger Staatstheaters nach der Kündigung des Architekturbüros Achatz durch die Stadt weitergeht, am kommenden Donnerstag öffentlich im Stadtrat diskutiert haben. Nach derzeitigem Stand ist eine Information der Stadträte zum Thema Kündigung im nicht-öffentlichen Teil vorgesehen, weil es um Vertragsinhalte geht. Bereits im Bauausschuss war hinter verschlossenen Türen über das Thema diskutiert worden. Baureferent Steffen Kercher sagte am Dienstag auf AZ-Anfrage, dass es in der Donnerstagssitzung auch öffentlich Antworten auf zumindest einige Fragen geben wird.

    Bürgerliche Mitte: „Bislang planlos wirkende Kommunikation“

    Man wolle öffentlich nicht über Kündigungsgründe diskutieren, so die Bürgerliche Mitte, frage sich aber, wie es nun weitergehen solle. Bei dieser Frage gebe es keinen Grund, sich hinter einem möglichen Rechtsstreit zu verstecken. „Von Belang ist jetzt, ob die Stadt einen Wechsel des für die Ausführungsplanung zuständigen Architekturbüros hinbekommt und ob damit Zeitverzögerungen und Kostensteigerungen verbunden sind“, so Fraktionschef Lars Vollmar (FDP). Zu diesen Fragen müsse die Stadt öffentlich Stellung nehmen und solle dies auch als Chance wahrnehmen - durch die „bisher planlos wirkende Kommunikation“ schwirrten schon zahlreiche Spekulationen durch den Raum.

    In einem zweiseitigen Fragenkatalog hinterfragt die Bürgerliche Mitte die bisherigen Ausführungen der Stadt, nach denen man durch einen Architektenwechsel beim Bauteil II von keinen zeitlichen Verschiebungen auszugehen habe. Sowohl Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) als auch Baureferent Steffen Kercher hatten erklärt, zuversichtlich zu sein. Die Bürgerliche Mitte ist diesbezüglich skeptischer. Man müsse wohl davon ausgehen, dass ein neu beauftragtes Architekturbüro erst einmal Haftungsfragen und die bisher vorgelegten Planungen intensiv prüfen werde, bevor es einsteige. Unter anderem will die Bürgerliche Mitte wissen, wie die Verwaltung das Risiko einschätzt, dass es zu Verzögerung kommt, etwa wenn die neuen Architekten Änderungen vornehmen möchten. Dann stelle sich auch die Frage von weiteren Kosten. Zudem verlangt die Bürgerliche Mitte Klarheit von der Stadt, ob bei der im Sommer beschlossenen Kostenerhöhung um 77 Millionen Euro etwaige Mehrkosten durch den Architektenentwurf eingepreist waren. Die SPD hat diesen Verdacht bereits geäußert, die Stadt begründete die Kostensteigerung rein mit Baupreissteigerungen.

    Diskussion um Architektenkündigung und Theatersanierung schlägt weiterhin Wellen

    Die Freien Wähler, die mit zwei Stadträten in der Bürgerlichen Mitte vertreten sind, hatten Ende vergangener Woche eine harsche Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie die Stadt scharf angriffen. Vollmar schlägt eine etwas ruhigere Tonlage an und erklärt, die Stadt solle die Chance nutzen, die Diskussion ums Theater durch eine klare Kommunikation zu versachlichen. Bisher sei das nicht gelungen. Neben Freien Wähler und FDP ist auch Pro Augsburg in der Bürgerlichen Mitte vertreten.

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    1 Kommentar
    Maja Steiner

    Es ist völlig unbefriedigend, nicht erfahren zu können, warum dem Architekten gekündigt wurde. Vor allem, weil ja weiterhin mit ihm zusammengearbeitet werden muss - bei der Fortführung der Sanierung im Bestand. Wie soll das funktionieren? Wenn man Menschen kennt, dann weiß man, dass Animositäten zu schlechter Kommunikation und diese wiederum zu fehleranfälliger Leistung führen können, es oft auch tun. Wie wird sich also die weitere Arbeit am Stadttheater gestalten, das fragt man sich zurecht besorgt. Wenn es nur um die Honorarforderung ging - da hätte man sich ja ggf. gerichtlich streiten könne - auch nicht gut, aber besser als den Architekten rauszuwerfen. Woher will man wissen, dass ein anderer billiger ist? Es billiger macht? Vllt. verlangt er weniger Honorar, arbeitet aber schlechter - und überhaupt, bis dieser sich eingearbeitet hat, vergeht wieder Zeit während der die Baupreise steigen... man runzelt die Stirn.

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